Mittwoch, 2. Oktober 2019

Das verlassene Boot am Strand von Scott O´Dell

Zum Inhalt:
Immer wieder hat Zia die Geschichte, von ihrer Tante Karana gehört, die auf der Insel allein zurückgeblieben war. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sie sich für Karana verantwortlich. Sie will sie von der Insel auf das Festland holen. Als Zia nach einem Sturm ein verlassenes Boot am Strand findet, versteckt sie es mit ihrem Bruder in der Lagune. Heimlich bereiten sie das Boot für die Fahrt zu der Insel der blauen Delphine vor und in einer Neumondnacht stechen sie in See.

Cover:
Da ich eine ältere Version dieses Buches besitze, ist das Cover auch dementsprechend anders gestaltet. Zu sehen ist hier auf relativ hellem Grund die Zeichnung eines Bootes, passend zum Titel ist es schon, wie ich finde, aber es sagt doch recht wenig über dessen Inhalt aus. Trotzdem ist es ganz hübsch anzusehen.

Eigener Eindruck:
Zia und ihr Bruder leben in einer kirchlichen Mission, in der die Bewohner doch recht an der kurzen Hand gehalten werden. Als die beiden Kinder ein Boot entdecken, behalten sie es für sich, denn sie haben Angst, dass man es ihnen wegnehmen wird. Die beiden Kinder nehmen sich vor ihre Tante auf der Insel der blauen Delphine zu suchen, da sie sonst keine Familie mehr haben. So brechen die Kinder eines Tages aus den Mauern der Mission aus und begeben sich doch recht unvorbereitet auf große Fahrt. Doch bevor sie überhaupt nur in die Richtung der Insel ihrer Tante kommen, werden sie bereits von Piraten aufgegriffen…

Dieses Buch war für mich immer wieder voller Überraschungen. Zuerst hat es eine Weile gedauert, bis ich den Inhalt mit dem Booklet überein bringen konnte. Es war irgendwie befremdlich zu erfahren, dass die Kinder in einer Mission leben und die Geschichte lange vor unserer Zeit spielen soll. Als ich das dann endlich geordnet hatte, war ich dann aber voll in der Geschichte drin, die immer wieder neue Richtungen einschlägt. So geht es nicht nur über das Leben in der Mission, wo die Ureinwohner scheinbar freiwillig leben, aber trotzdem unterjocht werden, sondern es geht auch um Piraten, unbekannte Welten und einen Aufstand der Ureinwohner, bei dem die kleine Zia nicht so recht weiß, auf welche Seite sie sich stellen soll. Das sind alles schwere Fragen und man muss bewundern, wie das Mädchen ihren Weg meistert, auch wenn ich nicht immer ganz mit ihren Entscheidungen mitgehe. Die Schreibweise des Buches ist im Übrigen sehr angenehm. Man kann sich das Buch in Etappen einteilen, ohne den Faden zu verlieren. Auch an Details hat der Autor nicht gespart, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Schade jedoch finde ich, dass es ein offenes Ende hat und man nie wirklich erfährt, wie es mit Zia und vor allem mit ihrer Familie weiter geht. Ich mag keine offenen Enden, wenn es keine Fortsetzungen gibt. So wirkt die Geschichte eher wie ein herausgerissenes Stück von einem Ganzen. Wirklich schade…

Fazit:
Solide 3 von 5 Sterne

Daten:
ISBN:9783423074360
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Flexibler Einband
Umfang:176 Seiten
Verlag:dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum:01.08.1981

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