Samstag, 30. April 2022

Die Totenbändiger 1: Unheilige Zeiten von Nadine Erdmann

 


Die Toten kehren wieder, wenn sie durch Gewalt aus dem Leben gegangen sind.

Sie sind wütend.

Und sie sind hungrig.

Einzig den Totenbändigern, Menschen mit besonderen Fähigkeiten, ist es möglich diese Wesen zu bannen.

Doch sie sind nicht gern gesehen.

Sie werden gefürchtet…

 

 

Zum Inhalt:

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Geister zum Alltag gehören. Jeder sieht sie und jeder weiß, wie gefährlich sie uns Menschen werden können. In dieser Welt gibt es Verlorene Orte, die man den Geistern überlassen musste, und Unheilige Zeiten, in denen die Toten besonders gefährlich sind.

Camren Hunt ist ein Junge ohne Vergangenheit. Im vergangenen Unheiligen Jahr fand man ihn im Keller eines verlassenen Herrenhauses – umgeben von Leichen mit durchschnittenen Kehlen. Niemand weiß, was dort passiert ist, nicht einmal Camren selbst.
 Jetzt, dreizehn Jahre später, schlagen sich die Menschen durch ein weiteres Unheiliges Jahr, in dem Geister und Wiedergänger noch gefährlicher sind als sonst. Plötzlich tauchen erneut Leichen mit durchschnittenen Kehlen auf …

 

Cover:

Das Cover ist recht düster und gefällt mir von seiner Aufmachung recht gut, wenn es auch noch nicht so viel aussagt. Aber das muss es nicht. Der Titel hat gelockt, der Inhalt hat sein restliches getan. Wir sehen hier scheinbar zwei Kinder, die in einem Tunnel stehen und einem Monster entgegenblicken. Das passt an sich schon, jedoch gefällt mir die Tatsache nicht, dass es sich hier scheinbar um Kinder handelt und die Hauptcharaktere keine sind. Das ist ein bisschen irritierend.

 

 

Eigener Eindruck:
 Geister sind kein Phänomen mehr, sondern Bestandteil des täglichen Lebens. Wer durch Gewalt ums Leben kommt, kehrt als rachsüchtiger Geist wieder und greift alles an, was lebendig ist. Totenbändiger, Menschen mit besonderen Fähigkeiten, aber von der Gesellschaft ausgegrenzt, haben es sich zur Aufgabe gemacht gegen diese Geister vorzugehen und die Menschheit zu schützen. Als der Junge Camren in die Familie von Totenbändigern kommt, hat er eine schreckliche Zeit hinter sich und ist mehr tot als lebendig. Er ist der einzige Überlebende eines ungeheuerlichen Experiments. Jahre später hat sich Camren in die Familie integriert und soll mit seinen jüngeren Geschwistern eine öffentliche Schule besuchen. Ein Kraftakt, denn Totenbändiger sind anders und in der Gesellschaft nicht anerkannt. Als dann auch noch einige seiner Geschwister einen Tunnel mit Leichen unter der Stadt entdecken und alles danach aussieht, als würde jemand das Experiment von damals wiederholen, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen…

 

Also diese Geschichte begann wirklich stark und ich dachte mir so, dass es richtig, richtig gut werden könnte. Die Einführung und die Ankunft in der Familie war wirklich klasse… tja und dann durfte man die Geschwister von Camren bei ihrer Arbeit begleiten und ab da ging es dann leider bergab. Recht stumpfe Kommentare, teilweise langweiliger Ablauf. Auch Camren in der Schule war mehr so etwas in Richtung Emo und Jammerlappen. Ich bin einfach mit den Charakteren nicht mehr warm geworden. Einzig zum Ende hin wurde es dann wieder spannend und ich könnet versucht sein mir noch einen Band zu geben. Aber alles dazwischen war langweilig, ohne besondere Emotionen und irgendwie total von der Schiene „Ich-brauche-Mitleid-Mi-mi-mi“. Damit konnte ich so leider gar nichts anfangen und es hat mir einfach den Lesespaß genommen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen als Comic wäre das alles besser gekommen. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken. Mit Bildern im Kopf hätte das durchaus Potential. 

 

Fazit:

Dieser Auftakt konnte mich leider nicht überzeugen, auch wenn die Idee und der Beginn echt der Hammer waren, aber leider bricht alles recht schnell in sich zusammen und zurück bleibt ein recht unrundes Werk. Fortsetzung? Leider ohne mich.

 

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 2/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 2/5

 

Daten:

ISBN: 9783958343702

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Verlag: Greenlight Press

Erscheinungsdatum: 31.10.2019

Freitag, 29. April 2022

Schwester Fidelma 1: Nur der Tod bringt Vergebung von Peter Tremayne

 


Eine wichtige Versammlung der Glaubensgemeinschaften wird von einem Mord überschattet.

Es ist das tiefste Mittelalter und du bist eine Frau.

Nicht jeder glaubt an deinen wachen Geist und dein Können.

Aber du wirst mit der Aufklärung beauftragt.

Und befindest dich fortan in Gefahr.

 

 

Zum Inhalt:

Im Jahre 664 kämpfen im Königreich Northumbrien die Anhänger der Kirche Roms gegen die Lehren des Kelten Columban von Iona. Um den Kirchenstreit beizulegen, wird in Witebia eine Synode einberufen. Als die Äbtissin Ètain ermordet in ihrer Zelle aufgefunden wird und wenig später zwei weitere Diener Gottes sterben, vermutet man zunächst kirchenpolitische Motive. Schwester Fidelma, eine irische Nonne königlichen Geblüts und gleichzeitig Anwältin bei Gericht in ihrer Heimat, geht diesen Gerüchten nach und macht eine grausige Entdeckung.

 

Cover:

Das Cover finde ich recht schlicht, aber passend. Zu sehen ist hier auf schwarzem Grund ein keltisch anmutendes Kreuz. Das ist eine nette Assoziation zu der Glaubensfindung auf der britischen Insel. Mir persönlich gefällt das Cover dieser Weltbildausgabe besser als die anderen Cover, da diese doch recht altbacken daher kommen. Außerdem ist es bei der Weltbildausgabe wirklich schön, dass es sich hierbei um eine gebundene Ausgabe handelt. Das mag ich sowieso viel mehr als ein Taschenbuch.

 

 

Eigener Eindruck:
 Als die irische Nonne Fidelma bei einer Synode um den Glaubensstreit der Kirchen beiwohnen soll, ahnt sie noch nicht, dass sich hiermit ihr Leben einschneidend verändern wird. Nicht nur, dass ihre Freundin Etain kaltblütig ermordet wird und sie sich mit der Aufklärung des Falles befassen soll, der ihr zur Seite gestellte Diener der römischen Kirche bringt sie immer wieder aus der Fassung. Während Fildema ermittelt geschehen weitere Morde und schon bald muss auch sie um ihre Sicherheit bangen. Kann es ihr gelingen den Fall zu lösen, ohne einen Glaubenskrieg anzuzetteln?

 

Die Geschichte von Fidelma liest sich recht zäh. Zwar ist alles wirklich detailliert beschrieben und das ist ja eigentlich genau das, was mein innerer Monk so liebt, aber durch die vielen, vielen Charaktere und ihre Verbindungen untereinander kommt man einfach irgendwann nicht mehr mit uns es ist eine Qual noch dem logischen Faden zu folgen, geschweige denn Emotionen wirklich noch glaubhaft greifen zu können. Die Grundidee zu den Büchern ist wirklich wunderbar und es gibt viel zu lernen und zu entdecken, aber wie gesagt, diese vielen Ausschweifungen über Familienstände und jeweiligen anderen Zusammenhängen ist einfach zu viel des Guten. Ich bin so oft über dem Buch eingeschlafen, dass ich ewig gebraucht habe, um es zu schaffen. Leider ist die Geschichte zu Beginn eigentlich auch schon recht vorhersehbar, also zumindest hatte ich von Anfang an den richtigen Riecher, was den Täter anbelangt, dass es so auch nicht sonderlich überraschende Wendungen gab. Fraglich, ob ich mir zeitnah die beiden anderen Teile geben werde, die hier im Regal stehen. Da muss ich wirklich schon ganz viel Langweile haben – oder Schlafstörungen. Denn mehr als jetzt bei dem ersten Band erwarte ich für die Folgebände nicht. Schade.

 

Fazit:

Ziemlich verwirrend und leider sehr einschläfernd, irgendwie hatte ich mir persönlich mehr erhofft. Wer auf viele Details und Verschwägerungen steht, der ist hier genau richtig. Für mich war es leider nix.

 

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 4/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783746619163

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 304 Seiten

Verlag: Aufbau TB

Erscheinungsdatum: 01.12.2002

 

Weltbildausgabe ISBN: 9783828992658

Donnerstag, 28. April 2022

Eshort: Die Roamer-Chroniken 1 - Per Anhalter durch die Nacht von David Blaschke

 


Eine leere Straße, mitten in der Nacht.

Du bist auf dem Weg nach Hause und willst nicht mehr laufen.

Ein Auto hält an und nimmt dich mit.

Aber hat der Mann am Steuer gute Absichten?

Und bist du sicher, dass du so aufreizend sein solltest?

 

 

Zum Inhalt:

Nach einer langen Nacht will Maggie nur noch nach Hause. Als ein Fremder ihr anbietet sie mitzunehmen, willigt sie ein. Die Atmosphäre im Wagen ist gespannt. Spielen beide mit offenen Karten?

 

Cover:

Das Cover gefällt mir ganz gut. Es zeigt in dunklen Farben und schattenhaften Schemen eine Straße, welche von Bäumen gesäumt ist. Das Ganze wirkt sehr einsam und passt gut zu der Anfangsszene der Geschichte. Für eine kostenlose Geschichte aus dem Ebookstore ist das ein sehr hübsch gestaltetes Cover. Top.

 

 

Eigener Eindruck:
 Maggie ist auf den Weg nach Hause und will nicht mehr laufen, da kommt ihr ein Auto ganz recht, welches sie mitnehmen will. Der nette Mann am Steuer macht einen soliden Eindruck und so lässt sie sich gern mitnehmen. Während der Fahrt beginnt Maggie mit ihren Reizen zu spielen, doch der Fahrer hat immer wieder recht eigenartige Antworten parat, die Maggie aufhorchen lassen, jedoch auch wütend machen. Wer ist er, was hat er vor? Und was soll sie nun tun?

 

Die Kurzgeschichte ist raffiniert geschrieben und hatte für mich immer wieder Wendungen parat, die ich so nicht erwartet habe. Dass die Geschichte schlussendlich so ausgeht, wie sie eben ausgeht hat mich restlos begeistert, auch wenn ich zu Beginn mit der Art von Maggie so gar nicht klar gekommen bin. Effektiv schreit sie als Charakter die ganze Zeit: „Los vergewaltige mich“ beziehungsweise „Ich habe mein Leben satt“. Deswegen habe ich mich auch, was den Verlauf der Geschichte anbelangt ein bisschen in die Irre führen lassen. Dass hier aber die Opfer-Täter-Rollen völlig anders vergeben sind beziehungsweise sich immer wieder zu ändern scheinen ist raffiniert gemacht. Gern mehr davon.

 

Fazit:

Eine interessante Geschichte mit unerwarteten Wendungen. Unbedingt mal reinlesen!

 

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 4/5

Spannung: 4/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783739608792

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 12 Seiten

Verlag: BookRix

Erscheinungsdatum: 07.08.2015

Mittwoch, 27. April 2022

EShort: Der Schlaganfall von E.S. Harmondy

 


Deine Großtante hat einen Schlaganfall.

Du kennst sie kaum,

aber du kümmerst dich.

Doch die alte Frau spricht nur noch Finnisch.

Aber warum eigentlich?

 

 

Zum Inhalt:

Der Schlaganfall ihrer Großtante kommt Corinna mehr als ungelegen. Nur widerwillig kümmert sich die junge Frau um die verschrobene alte Dame, die seit dem Schlaganfall nur noch Finnisch redet. Was für ein Geheimnis verbirgt sich dahinter?

 

Cover:

Das Cover ist recht einfach und zeigt lediglich einen geöffneten Tresor mit Geld und den Titel, damit ist die Geschichte eigentlich schon erzählt und birgt somit keine großen Überraschungen mehr. 

 

Eigener Eindruck:
 Als ihre Großtante einen Schlaganfall hat ist es an der jungen Corinna sich um sie zu kümmern, obwohl sie die Tante so gut wie nie gesehen hat. Kaum verwunderlich, dass diese sich auch nicht an sie erinnern kann. Hinzu kommt, dass die Tante nur noch wirre Worte von sich gibt. Erst nach einer Weile offenbart sich, dass die Tante finnisch spricht und Corinna ist gewillt diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Im Haus sucht sie nach Hinweisen aus der Vergangenheit und schließlich eröffnet sich ihr ein ungeheuerliches Geheimnis...

 

Dieser Eshort ist wie aus dem wahren Leben gegriffen. Schlaganfälle sind scheinbar eine Modekrankheit geworden und das was Corinna mit der Tante erlebt ist sehr gut nachvollziehbar. Auch ist es absolut glaubwürdig, wie Corinna zu der Tante steht, denn dies ist auch kein Einzelfall und der eine oder andere wird sich vielleicht in der Geschichte wiedererkennen. Ob die Geschichte natürlich für alle so gut ausgeht, das kann man nur hoffen, ist aber Wunschdenken. Trotzdem ist es ganz nett Corinnas kleines Abenteuer mit zu erleben. Es ist jetzt nicht sonderlich spannend, aber doch ganz nett geschrieben, um eine Mittagspause gut rum zu bekommen. Solide geschrieben, deshalb wird es von mir auch recht neutral bewertet. Mehr Spannung wäre natürlich wünschenswert gewesen, aber im Großen und Ganzen passt alles zusammen.

 

Fazit:

Eine Kurzgeschichte wie aus dem wahren Leben gegriffen. Ganz nett für Zwischendurch, jedoch auch mit Potential nach oben, an der einen oder anderen Stelle hätte man noch ein bisschen ausbauen können. Für die Tatsache, dass man das Buch aber kostenlos haben kann, ist es lohnenswert mal hinein zu schauen.

 

Idee: 4/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783739608792

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 12 Seiten

Verlag: BookRix

Erscheinungsdatum: 07.08.2015

Dienstag, 26. April 2022

EShort: Schnee im Frühling von E.S. Harmondy

 


Schnee im Frühling,

du baust einen Schneehund, der dein Grundstück vor den Katzen bewachen soll.

Es ist ein Spaß,

welcher scheinbar bald bitterer Ernst wird,

denn plötzlich liegen tote Katzen in deinem Garten.

 

 

Zum Inhalt:

Aus dem zusammengefegten Schnee entsteht kein Schneemann, sondern ein Schneehund. Doch bald schon passieren seltsame Dinge im Garten. Ist der Schneehund gar lebendig geworden?

 

Cover:

Das Cover ist recht einfach und zeigt lediglich ein Foto, auf dem man einen eingeschneiten Garten ausmachen kann. Für ein Eshort völlig ausreichend und effektiv trifft es auch den Kern und das ist die Hauptsache. Professionell wirkt es natürlich nicht, aber das muss es auch nicht.

 

Eigener Eindruck:
 Als es im Frühling noch einmal schneit, nutzt eine Autorin die Pause, um sich einen Schneehund zu bauen und sagt noch ironisch zu ihm, dass er doch den Garten bewachen und die Katzen vertreiben soll. Gruselig wird es am nächsten Morgen, als der Hund blutbespritzt ist und eine der Nachbarskatzen tot im Garten liegt. Soll der Hund über Nacht wirklich lebendig geworden sein? Langsam beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln, doch die Vorfälle häufen sich…

 

Diesen Eshort kann man kostenlos haben und ist ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch. Nur Katzenfreund sollte man nicht sein, denn den niedlichen Fellnasen geht es hier ordentlich an den Kragen. Bis kurz vorm Ende der Geschichte konnte ich nicht einschätzen, ob es sich hierbei um eine fantastische Geschichte handelt mit eventuellem Horror oder ob sich die Vorkommnisse noch logisch erklären lassen. Dass es so endet wie es endet hat mir sehr gut gefallen, jedoch muss ich aber auch gestehen, dass mir für die Geschichte teilweise ein bisschen der Esprit gefehlt hat. Es war dann doch teilweise recht langweilig, bisweilen auch ein bisschen kindisch. Aber ein Eshort soll unterhalten und das hat er ganz solide geschafft.

 

Fazit:

Kurzweilig für Zwischendurch okay, jedoch sollte man kein Katzenliebhaber sein.

 

Idee: 4/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783739608754

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 10 Seiten

Verlag: BookRix

Erscheinungsdatum: 07.08.2015

Montag, 25. April 2022

Alessas Schuld von Brigitte Blobel

 


Du ziehst in eine neue Stadt.

Neue Schule, neue Freunde, ein neuer Schwarm.

Doch da ist auch noch der Ulf,

der an dir hängt wie eine Klette 

und der irgendwie nett, 

aber auch immer wieder sehr, sehr komisch ist.

 

 

Zum Inhalt:

Alessa ist neu in der Stadt. Aber dass ausgerechnet Ulf ihre Freundschaft sucht, ist Alessa unangenehm. Ulf ist total auf sie fixiert. Er ist ein Einzelgänger und wird mit der Zeit immer unheimlicher. Erst als Alessa sich in Philipp verliebt, traut sie sich, Ulf abzuweisen - und löst damit, ohne es zu ahnen, eine Katastrophe aus …

 

Cover:

Das Cover gefällt mir dieses Mal nicht so gut. Wir sehen hier den Teil eines weiblichen Torsos und ein Absperrband. Das sagt erst mal nicht so viel aus, auch wenn man sich anhand des Absperrbandes etwas vorstellen kann, wie einen Tatort oder eine Gefahrenstelle. Trotzdem hätte ich mir von dem Cover bei einem so wichtigen Thema ein bisschen mehr erwartet. Es wirkt einfach nur trostlos, nicht wie eines dieser Cover wo man einfach zugreifen muss, um mehr zu erfahren. Das Buch würde ich so recht unbeachtet lassen, wenn ich jetzt nicht gezielt nach der Autorin gesucht hätte.

 

Eigener Eindruck:
 Alessa ist sechzehn Jahre und zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Alles auf Anfang! Bereits beim Einzug geschehen eigenartige Dinge und das junge Mädchen fühlt sich beobachtet. Und auch in der Schule ist es irgendwie eigenartig. Da ist der Ulf, mal nett, mal distanziert. Mit ihm geht sie meist heim und kommt in die Schule, weshalb sie von ihren Mitschülern bald ein bisschen gefoppt wird. Dabei ist Ulf für sie nur ein netter Freund, sie interessiert sich eher für Philipp, aber der ist mit ihrer besten Freundin zusammen. Und über all diese alltäglichen Probleme bemerkt Alessa nicht, dass sich um sie herum etwas verändert, bis es schließlich zu einem Amoklauf kommt…

 

Die Geschichte von Alessa ist in vielen einzelnen Stücken aufgebaut und beschäftigt sich damit, ob Alessa das Unglück hätte verhindern können oder jemand anderes. Dabei wird der Leser gleich zu Beginn damit konfrontiert, wer der Täter und wer die Opfer sind, nur um wenig später mit der Geschichte von Alessa zu beginnen, bevor alles passiert ist. Dieses hin und her Gespringe zwischen den jeweiligen Zeiten und Situationen fand ich ehrlich gesagt nicht so schön, vor allem unter der Prämisse, dass man sich ja schon denken konnte, was passiert, weil der eigentlich spannende Moment ja bereits auf den ersten Seiten genommen wird. Zwar war die Erörterung des Wieso und Weshalb recht interessant, aber immer wieder muss man sich als Leser fragen, warum nicht schon viel eher von den Jugendlichen jemand alarmiert war beziehungsweise weshalb Eltern und Lehrer nichts bemerkt haben sollen. Der Ulf als Charakter ist mehr als auffällig und sein Handeln im Effekt kaum verwunderlich. Spätestens ab dem Punkt wo er anfängt Alessa zu stalken, hätten bei ihr alle Alarmglocken angehen müssen, aber Alessa als Charakter ist einfach nur ein abartig dummes Schlafschaf. Unglaublich, dass es wirklich solche Menschen geben soll. Im Großen und Ganzen bleibt zu sagen, dass diese Geschichte leider sehr langweilig dahin plätschert und dabei die Wichtigkeit des Themas einfach nur hinten runter fällt. Sehr bedauerlich.

 

Fazit:

Ein wichtiges Thema leider völlig irritierend und unglücklich verpackt. Wenn man sich durchgewurschtelt hat, ist die Nachricht hinter dem Buch mehr als wertvoll, aber bis dahin muss man leider erst einmal kommen. Außerdem kann man das Handeln der Charaktere an so mancher Stelle recht schlecht verstehen. Schade. Von der Autorin hatte ich irgendwie mehr erwartet, weil ich auch einfach besser Lektüre von ihr gewohnt bin.

 

Idee: 4/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783401027661

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 232 Seiten

Verlag: Arena

Erscheinungsdatum: 01.01.2012

Mittwoch, 20. April 2022

Beastmode 2 - Gegen die Zeit von Rainer Wekwerth

 



Du bist noch immer Teil eines fünfköpfigen Spezialkommandos,

doch etwas hat sich verändert. 

Du hast dich verändert,

deine sonderbaren Kräfte sind verschwunden.

Aber du weißt, 

was mit ihnen geschehen ist

und deshalb bist du noch mehr gewillt die Welt zu retten.

Zusammen mit dem Dämon Demon Grey,

dem stark tätowierten und zeitanhaltenden Wilbur,

der Jahrtausend alten Göttin Amandara

und dem Cyborg Jenny. 

 

 

Zum Inhalt:

Fünf außergewöhnliche Jugendliche auf einer besonderen Mission: der Rettung der Welt!

 

Cover:

Das Cover des zweiten Buches unterscheidet sich kaum vom Cover des ersten Bandes. Auch hier sehen wir das Gesicht eines Dämonen, jedoch nicht in Gold, sondern in Bronze. Wer nun noch beide Bände zur Hand hat und diese nebeneinander legt, bekommt das Portrait des dämonischen Antlitz komplett zu sehen. Das ist wirklich raffiniert gemacht und gefällt mir richtig gut. 

 

Eigener Eindruck:
 Malcom reist weiterhin mit seinen Weggefährten durch die Portale und die Zeit, um gemeinsam mit ihnen die Welt zu retten. Noch immer wissen die Jugendlichen nicht, warum die Portale sich geöffnet haben, finden aber bald heraus, dass es mit ihnen zusammen hängen muss, nachdem sie bereits ins alte Ägypten gereist sind, um Amandaras Mutter vor Angreifern aus der Zukunft zu retten und auch die französische Revolution erreicht haben, um Damon zu beschwören. Nun befinden sie sich in der Schweiz, wo Malcoms Mutter gearbeitet hat und müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen. Soll alles so geschehen wie es geschehen ist? Und was bedeutet das für Malcom? Außerdem wissen sie, dass ihre Reise damit noch nicht beendet sein kann…

 

Den zweiten Band der Dilogie „Beastmode“ konnte ich ehrlich gesagt kaum abwarten, denn nachdem das erste Buch dann doch noch spannend wurde, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den fünf Jugendlichen weiter geht, auch wenn ich die eine oder andere logische Frage im Nachgang habe, denn wenn sie wirklich Damon beschwört haben, warum konnte er sich nicht an sie erinnern, beziehungsweise wie kann es sein, dass er nun unwissend mit ihnen reist – was geschieht mit seiner Vergangenheit? Und auch bei den anderen ist es eine recht schwammige Sache. Wilbur zum Beispiel hätte ja auch wissen müssen wer ihn zu dem gemacht hat, was er nun ist. Irgendwie war dieses Gefühl, dass das alles nicht rund ist, permanent da und hat mir dann doch ein bisschen den Lesespaß vermasselt, weil ich immer wieder über diese Punkte spekuliert habe. Davon aber einmal abgesehen ist das, was man sonst zu lesen bekommt wirklich richtig klasse gemacht und hat auch richtig Spaß gemacht. Wir können fremde Welten entdecken, erhaschen einen Blick in die Vergangenheit, einen Blick in die Zukunft und wenn man alles so miteinander verknüpft präsentiert bekommt ist es einfach nur: WOW. Nur eben diese eine oder andere Logiksache, die hängen mir noch ein bisschen nach und sorgen auch dafür, dass ich dem Buch keine fünf Sterne geben kann.

 

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung. Wer also den ersten Teil durchgehalten hat, bekommt hier ein super Finale, welches sich sehen lassen kann. Buch 2 finde ich sogar besser als Buch 1!

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 3/5

Spannung: 5/5

Emotionen: 4/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783522506311

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 400 Seiten

Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH

Erscheinungsdatum: 13.08.2020

Dienstag, 19. April 2022

Schantall, tu ma die Omma winken! von Kai Twilfer

 


Du bist Beamter.

Und weil mal wieder Personalmangel ist,

wirst du von deinem Posten abberufen, um als Sozialarbeiter zu fungieren.

Und was du da so erlebst,

das schlägt wohl dem Fass den Boden aus.

 

 

Zum Inhalt:

Selbstlose Sozialarbeit mit Menschen, die in gesellschaftliche Schieflage geraten sind, ist etwas Ehrenwertes. Der Sozialarbeiter Jochen könnte die meisten seiner sehr speziellen "Kunden" allerdings zum Mond schießen. Unfreiwillig von der beschaulichen Kulturbehörde einer Kleinstadt in den Sozialdienst versetzt, wird Jochen direkt mit dem Härtefall der Unterschichtfamilie Pröllmann konfrontiert. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in der Welt der Sonnenbänke und Glitzer-Handys fängt Jochen an, die Familie nebst Tochter Schantall in sein Herz zu schließen. Trotzdem muss er sich gelegentlich Luft machen, um Schantall, Tschastin und Co ertragen zu können.

In dieser satirischen Abrechnung zeichnet Jochen schonungslos die Kuriositäten im Leben einer bildungsfernen Familie nach. Egal ob Kindergeburtstage bei McDoof, Dosensektpartys in Lloret de Mar oder erzwungene Kirmesbesuche mit der kompletten Sippschaft Jochen ist nun Teil des Ganzen. Während sein ambitionierter Plan, Niveau in die Welt der Unterschicht zu bekommen, zum Scheitern verurteilt scheint, stellt sich ihm aus der Nähe betrachtet die Frage, ob nicht bereits ein bisschen "Schantall" in jedem von uns steckt.

 

Cover:

Das Cover ist so eines dieser Art, wo du eben sofort weißt, auf was du dich einlässt, sobald zum Buch gegriffen wurde. Wir sehen hier im Hintergrund eine Wohnplatte, ein Schild, auf dem der Titel des Buches prangert und wir haben hier die „Schantall“, wie sie schwarzhumoriger nicht hätte dargestellt werden können. Denn „Schantall“ trägt Lockenwickler, ist aufgetackelt, raucht und schiebt einen Kinderwagen vor sich her. Wer sich über die „Flodders“ amüsieren konnte bekommt hier nun den Einblick auf das deutsche Pendant. 

 

Eigener Eindruck:
 Unfreiwillig landet der Autor des Buches von seinem beschaulichen Beamtentum im Kulturbereich bei den Sozialarbeitern. Dass ihn dieser Job Nerven kosten könnte, damit hat er vielleicht hintergründig gerechnet, doch er will helfen, will seine Arbeit gut machen und vielleicht auch ein bisschen revolutionieren. Dass das aber nichts wird, das muss er bald feststellen, als er die Härtefälle der deutschen Plattenbaukunst kennen lernt. Besonders geschieht dies in Form der Familie Pröllmann und deren Tochter Schantall. Ihr dachtet Chantalismus war nur ein Spaß? Dann lasst euch von Sozialarbeiter Jochen eines Besseren belehren!

Diese Bücher über diverse soziale Schichten in deutschen Gefilden sind ja so eine absolute Gratwanderung, wie ich finde. Wer zu so einem Buch greift, der sollte schon mit Sarkasmus, Ironie und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor zu Werke gehen. Das Buch ist zum Schmunzeln, keine Frage. Aber es ist eben auch auf Kosten anderer Menschen entstanden und einige könnten durchaus daraus schließen, dass man sich über die Familie Pröllmann oder eben diese soziale Schicht lustig macht. Auf der anderen Seite muss man den Sozialarbeitern seinen Respekt zollen, denn die Arbeit mit solchen Menschen ist nicht immer einfach und erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl. Effektiv hat Sozialarbeiter Jochen ja auch noch richtig Glück, denn die soziale Abwärtsspirale kann noch viel tiefer gehen. Auf der anderen Seite sollte eben jenes Buch vor allem für Familien- und Bildungsminister ein absoluter Warnschuss sein, denn die Geschichte von Schantall spiegelt immer mehr das Leben wieder, welches sich in Deutschland tagtäglich abspielt und auch wenn diese Menschen vielleicht mit ihrem Leben zufrieden sind, so sollte es für die Regierung eben ein Wink sein, dass etwas getan werden muss. Diese Menschen brauchen Unterstützung, nicht nur finanziell. Sie brauchen Bildungsangebote, Betreuungsangebote etc., denn das was wir hier geboten bekommen, scheint nicht zu reichen. Man sollte diesen Familien die Möglichkeit geben sich aus ihrer Abwärtsspirale zu befreien, ihnen Chancen einräumen. Man könnte hier wohl noch viel mehr benennen, doch dabei soll es bleiben. Das Buch jedenfalls ist eine Fleißarbeit des Autors, humorvoll geschrieben, teilweise ironisch und sarkastisch. Es ist ein kurzweiliges Buch, mit dem man sich im Nachgang noch ein ganzes Weilchen beschäftigt, aber es hat immer einen bitteren Beigeschmack, der sich einfach nicht vertreiben lässt: nämlich das Amüsieren auf Kosten von anderen. Sei es die Namengebung der Kinder, Schnäppchenshoppen was dann doch keine Schnäppchen mehr sind, Geldprobleme im Allgemeinen und ein billiger Lebensstil, weil eben nicht mehr drin ist, sei es die falsche Wortwahl wegen fehlender Bildung oder wegen Leserechtschreibschwächen. Ja sicher, man kann darüber schmunzeln, aber wenn man länger darüber nachdenkt, dann ist es einfach nur traurig.

 

Fazit:

Man sollte schon einen gewissen Grad an schwarzem Humor mitbringen, sonst sollte man die Finger davon lassen. Das Buch kann unterhalten, ist aber bisweilen auch recht grenzwertig.

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783862652198

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 224 Seiten

Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Erscheinungsdatum: 15.02.2013

Montag, 18. April 2022

Schwein in der Liebe von Sabine Both

 


Eigentlich hast du ja so gar keine Lust auf Bauernhofromantik.

Urlaub auf dem Bauernhof?

Ja, wo leben wir denn?

Du willst an den Strand und einen coolen Typen kennen lernen…

Und nun?

Öde Langeweile…

Doch da kommt der Sohn des Bauern daher,

und die Kusswette mit deiner Freundin könntest du doch gewinnen…

 

 

Zum Inhalt:

Ferien zwischen Kühen und Schweinen? Das klingt ja wenig berauschend! Bis der braun gebrannte Sohn des Bauern um die Ecke biegt ...

 

Cover:

Das Cover finde ich so ganz passend. Im comicartigen Stil sehen wir hier zwei Teenager, wobei der Junge Mann ein Schwein in den Armen hält und sie scheinbar einen Traktor lenkt, auf dem die beiden sitzen. Bauernhof schreit dieses Bild auf dem ersten Blick nicht gerade, da man sich das Gefährt zuerst zusammenreimen muss, wenn man die Geschichte aber kennt, dann passt das Cover sehr gut und hat auch einen gewissen Witz. Für Mädchen die gern Bücher aus der Reihe „Freche Mädchen“ lesen ist die Art der Gestaltung aber ein absoluter Wiedererkennungsfaktor und somit sowieso ein Grund zuzugreifen. 

 

Eigener Eindruck:
 Endlich Ferien! Aber während ihre beste Freundin in Italien auf Jungsjagd gehen kann, um die Wette mit den Küssen in den Ferien zu gewinnen, geht es für unsere Titelheldin samt Eltern und kleinen Bruder auf den Bauernhof. Voll öder, findet sie. Wie soll sie da nur den Kuss ergattern? Doch da kommen die Söhne der Bauernfamilie um die Ecke und während der eine so ganz und gar nicht ins Beuteschema passt, ist der andere einfach nur lecker zum Anbeißen. Plötzlich ist die Arbeit und das Leben auf dem Bauernhof gar nicht mehr so doof, aber auch die Konkurrenz schläft nicht!

 

Ich finde diese Minibüchlein ja von der Art zu niedlich. Kurze, knackige Geschichten für Teenager, einfach toll, um die für das Lesen zu begeistern und vielleicht eine Autofahrt zu versüßen. Ich habe bereits zwei dieser Minibücher gelesen und muss sagen, dass sie jetzt nicht unbedingt schlecht waren, mir persönlich aber die Details und der Tiefgang gefehlt haben. Auch hier ist das der Fall, auch wenn ich diese Geschichte bei weitem besser fand als die anderen. Es macht sogar richtig Spaß die Titelheldin bei ihrer Jagd nach einem Kuss zu verfolgen und auch wenn die eine oder andere Sache bereits vorauszusehen war, muss ich sagen, dass ich mich köstlich amüsiert habe. Das Büchlein ist wirklich ein bisschen klischeebehaftet, aber im positiven Sinne. Für junge Leserinnen kann dieses Buch also jede Menge Spaß bedeuten. Und vielleicht macht es auch Lust auf das eine oder andere Buch der Reihe. Ich habe für mich jedenfalls festgestellt, dass einige Bücher der Reihe fest miteinander verknüpft sind, zumindest in Hinsicht auf die Charaktere. Diese Kurzgeschichten hier, kann man aber ohne Bedenken unabhängig voneinander lesen. Besonders das Ende hat mich sehr schmunzeln lassen. Von der Art Geschichte kann es also gern mehr geben.

 

Fazit:

Lohnenswerter Lesespaß für Zwischendurch. Besonders geeignet für junge Leserinnen im Teenageralter, bei denen die große Liebe ein ganz großes Thema ist. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783522500715

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 137 Seiten

Verlag: Planet Girl

Erscheinungsdatum: 19.05.2009

Sonntag, 17. April 2022

Zwei ganz besondere Magier 1: Das kriegen wir gebacken! von Lilly Labord

 


Eigentlich hast du dich ja damit abgefunden,

dass du die Einzige in der Familie bist, die nicht zaubern kann.

Du magst dein einfaches, unmagisches Leben.

Und plötzlich liegt die gesamte Hoffnung der Familie in dir.

Du sollst magisch backen lernen,

um die Familienehre zu retten.

 

 

Zum Inhalt:

Linnea hat sich damit abgefunden, dass all ihre Geschwister hexen können, nur sie nicht. Sie arbeitet inzwischen in einem Café weit fort von Zuhause. Doch nun haben sich ihre Geschwister mitten in der Scheidungsschlacht ihrer Eltern ein Magieverbot eingehandelt. Plötzlich ist Linnea die einzige, die zum alljährlichen Magienachweis zugelassen wird. Gelingt es ihr nicht, ihn zu erbringen, verliert ihre Familie das Recht in einem der nur zwölf magischen Häuser Deutschlands zu leben, einer sogenannten Residenz. Ihre Geschwister heuern den geheimnisvollen Ben von Bergen an, damit er ihr die angeblich einfachste Form der Hexerei vermittelt: das magische Backen. Doch ist er selbst aus der einzigen entsprechenden Fachschule in hohem Bogen hinausgeworfen worden. Wird er Linnea helfen, das Haus ihrer Familie zu erhalten oder bringt er sie erst so richtig in Schwierigkeiten? Immerhin ist er ein Schwarzmagier, wie Linnea bald herausfindet, und seine Abstammung gilt unter Magiern nicht umsonst als legendär.

 

Cover:

Das Cover finde ich wirklich richtig niedlich. Zu sehen ist hier auf pinkfarbenem Grund ein Cupcake mit einem Hexenhut. Das passt zum einen zum Thema Magie und zum anderen zum Thema magisch backen. Wirklich toll gemacht und einmal etwas ganz anderes als sich ständig anschmachtende Paare und dergleichen. Mehr davon, bitte! 

 

Eigener Eindruck:
 Linnea lebt ein schönes, normales Leben. Sie hat sich damit abgefunden, dass sie die einzige Person in ihrer Familie ist, die so rein gar nicht magisch veranlagt ist und damit kann sie eigentlich ganz gut leben, so lang sie nicht jemanden aus ihrer Familie sehen muss. Als aber plötzlich ihr Bruder auftaucht und sie bittet an einer magischen Eignungsprüfung teilzunehmen, da er und die Familie das Recht auf zaubern verloren haben und nun die Familienresidenz in Gefahr ist, glaubt sie an einen schlechten Scherz. Wiederwillig lässt sich Linnea dazu ein an einer renommierten Akademie das magische Backwerk zu lernen, da es scheinbar das Einzige ist, was Linnea beherrschen könnte. Nachhilfe soll sie dabei von dem attraktiven Ben von Bergen bekommen. Doch ehe sie sich versieht setzt die magische Backakademie sie genau wegen ihm vor die Tür. Bald kommt Linnea dahinter, dass Ben ein Schwarzmagier ist und doch ist er der Einzige, der ihr noch bis zur Prüfung helfen kann. Und während Linnea sich nicht sicher ist, ob sie Ben trauen kann oder nicht, kommt sie einem ungeheuerlichen Komplott auf die Schliche, welches ihr Leben in Gefahr bringt…

 

Seit den „Whitehall Shadows“ bin ich ja absolut angefixt was die Geschichten aus der magischen Welt von Lilly Labord und der Autorin Kay Noa angeht. Immer wieder kreuzen sich die Romane, es gibt Hinweise auf andere Werke der Autorinnen und man findet sich immer wieder in dieser einen, großen magischen Welt wieder. Das macht Spaß und richtig süchtig. Mit diesem Werk widmet sich Lilly Labord nun also der Magie und den Hexen. Entgegen dem klassischen magischen Genre geht es hier aber darum durch Backen Magie zu erschaffen. Eine schöne, frische Idee, die mir auf Anhieb gefallen hat und die bis aufs kleinste Detail wirklich toll behandelt wird. An sich ist das ja genau mein Ding, Details bis zum abwinken, aber irgendwie war hier der Wurm drin und die Geschichte konnte mich mittendrin nicht so mitnehmen, wie ich es gerngehabt hätte. Die Story wurde für mich leider so langatmig, dass ich auch ab und an darüber eingeschlafen bin. Trotzdem bin ich aber gern am Ball geblieben, denn die Werke der Autorin leben bekanntlich immer wieder auf und auch hier bin ich nicht enttäuscht worden. Leider bin ich aber diesmal auch nicht so sehr mit den Charakteren warm geworden. Bruder und Schwester von Linnea waren für mich nicht sonderlich sympathisch – zumindest hatte ich nie das Gefühl, dass sich die Geschwister gut leiden können. Die Eltern wirkten für mich recht stiefmütterlich und auch bei Ben ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Bleibt abzuwarten, wie sich Linnea weiterentwickelt und welche Abenteuer sie und vielleicht auch Ben in den anderen Bänden erleben werden. Und vielleicht komme ich dann auch dahinter, was Linnea an dem Ben nun eigentlich so findet. Lesen werde ich sie auf jeden Fall, nennt es von mir aus Lilly-Labord-dicted. 

 

Fazit:

Tolle Idee, leider etwas langatmige Umsetzung und schwache Charaktere. Trotzdem bin ich gespannt, wie es weiter geht.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: B08NFYYMLH

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 349 Seiten

Verlag: Selfpublishing

Erscheinungsdatum: 13.11.2020

Samstag, 16. April 2022

Rache aus dem Reich der Toten von Cedric Balmore

 


Du hast die Schnauze voll von den ewigen Allüren deiner Frau.

Du steigst mitten im Nirgendwo aus dem Zug.

Und du ahnst nicht, dass sie währenddessen ermordet wird.

Du landest in einem geheimnisvollen Anwesen in dem es spuken soll.

Oder will man dich hier zum Narren halten?

 

 

Zum Inhalt:

Irma Wilson, einst ein gefragtes Fotomodell, gibt ihrem Ehemann Lester die Schuld an einem verhängnisvollen Unfall, der bei ihr Narben und das Ende ihrer Karriere hinterließ. Als bei einer Zugfahrt eine der unzähligen Streitigkeiten eskaliert, verlässt Lester einfach den Zug und wandert ziellos durch die Nacht und den strömenden Regen. Wenig später wird Irma tot im Zug gefunden, und die Polizei ermittelt gegen Lester wegen Mordes. Lester findet Obdach auf Burleigh Mansion, dem herrschaftlichen Haus der amerikanischen Familie Delmonte, die den Tod ihrer jungen Tochter Violet beklagt. Lester darf das Haus nicht verlassen, weil er sich der Polizei zur Verfügung halten muss. Das kommt ihm nicht ungelegen, denn Violets Schwester Rebecca gefällt ihm. Doch als Violets aufgebahrter Leichnam verschwindet und dann wieder auftaucht, scheinen sich die alten Legenden zu bewahrheiten, dass es auf Burleigh Mansion spukt und die Toten keine Ruhe finden. Und manchmal üben sie sogar Rache aus dem Reich der Toten …

 

Cover:

Das Cover finde ich recht passend. Zu sehen sind hier zwei Mädchen in recht altertümlich wirkenden Kleidern, man kann ihre Gesichter nicht sehen, was typisch für Horrorszenarien in Filmen ist. Da das Cover recht kalt und düster gehalten ist, vermittelt es auch den Anschein, dass es sich hier um eine Gruselgeschichte handeln könnte. Das passt ganz gut.

 

Eigener Eindruck:
Nach einem Unfall, den Lester Wilson zu verschulden hat, ist seine Frau, ein früheres Model, mit den Folgen gestraft und lässt ihren Unmut regelmäßig an ihrem Mann aus. Als es diesem bei einer Zugfahrt zu bunt wird, verlässt er mitten in der Pampa den Zug, nichtsahnend, dass er damit das Todesurteil seiner Frau unterschrieben hat. Währenddessen endet Lesters spontane Reise vor dem Anwesen der Familie Delmonte, in dem es spuken soll. Während Lester hier unterkommt, hat er immer wieder eigenartige Visionen und kommt nach und nach einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Schliche. Doch da ist auch noch das Problem, dass er des Mordes an seiner Frau schuldig gesprochen werden soll…

 

Die Geschichte von Lester plätschert so langhin. Wäre das Buch nicht kostenlos bei meinem Ebookdealer zu haben gewesen, dann hätte ich mich sicher geärgert, aber so war es ganz nett immer mal reinzuschauen, besonders zum schlafen gehen. Wirklich gruselige Szenen, so wie erwartet gab es nicht, und auch das Geheimnis um die Delmontes war dann doch recht schnell zu durchschauen, aber es war ein kurzweiliger Zeitvertreib, was ich der Geschichte zu Gute halten möchte. Neben ein paar Logikfehlern  macht die Geschichte dann aber doch ein recht rundes Bild, besonders, weil es auch ein „Danach“ gibt, was ich bei Büchern immer ganz nett finde, denn offene Enden mag ich nicht. Trotzdem ist die Geschichte aber nichts Besonderes, höchstens solides Mittelmaß.

 

Fazit:

Plätschert so langhin, kann man aber mal gelesen haben, unter der Prämisse, dass man das Buch kostenlos haben kann.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 3/5

Logik: 3/5

Spannung: 2/5

Emotionen: 2/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: B01N5I3SCF

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 84 Seiten

Verlag: Uksak E-Books

Erscheinungsdatum: 22.12.2016

 

Freitag, 15. April 2022

Cold Turkey von Angelika Mechtel

 


Du bist jugendlich.

Dein Bruder ist dein Verbündeter und guter Freund.

Doch plötzlich verändert er sich.

Er ist abweisend.

Er beklaut dich.

Er ist drogenabhängig.

Und du?

Sollst du ihn decken?

Oder solltest du dein Schweigen brechen?

 

Zum Inhalt:

Andy wird in der Schule mit Stoff erwischt, der ihm nicht gehört. Das Papiertütchen hat ihm sein Freund Michi, der mit Hasch dealt, zugesteckt. Andy verrät Michi nicht und wird daher selbst als Dealer der Schule verwiesen. Von nun an gerät sein Leben immer mehr aus den Fugen: Die Freunde gehen auf Distanz, die Eltern machen Druck – nur die ältere Fixerin Natalie scheint Andy zu verstehen. Er verliebt sich in sie und findet sich unversehens in einem Strudel der Abhängigkeiten wieder, aus dem er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien kann …

 

Cover:

Das Cover des Buches zeigt eine giftgrüne Spritze auf blauem Grund. Damit wird eigentlich sehr schnell deutlich, um was für ein Buch es sich hier handelt, ohne, dass man in den Inhalt geschaut haben muss. Das finde ich sehr passend und durchaus auch als Blickfang für jene, die eventuell für solch eine Thematik bereits sensibilisiert sind.

 

Eigener Eindruck:
 Andy will cool sein, Andy ist verliebt. Wegen seiner Freundin gerät er an Drogen, zuerst Cannabis, dann härtere Sachen und schlussendlich gerät er auch an die falschen Freunde. Als er in der Schule mit Drogen erwischt wird und von der Schule fliegt, scheint es noch so, dass Andy die Kurve bekommt, einfach auch, weil seine Beziehung zerbricht. Doch damit beginnt das Drama erst richtig. Andy lernt Natalie kennen und zieht zu ihr in die WG. Hier kommt er nicht nur mit mehr Drogen in Kontakt, hier verändert er sich zusehends und schreck nicht einmal mehr davor zurück seine eigene Familie zu bestehlen…

 

Wir erleben die Geschichte von Andy hauptsächlich aus der Sicht seiner Schwester, welche immer zu Andy aufgeblickt hat. Sie ist es auch, die seine ersten Drogenversuche deckt und immer wieder zu den Vorkommnissen schweigt, weil sie ihren großen Bruder nicht verlieren will. Schnell merkt aber auch sie, dass Andys Umfeld nicht der beste Umgang ist. Andy kommt in diesem Buch weniger zu Wort. Dies geschieht hauptsächlich durch Passagen, in denen man eine Art Einblick, ähnlich wie in einem Tagebuch bekommt. An sich fand ich diese Art der Erzählung nicht schlecht, aber die Inhaltsangabe wirkte erst so, als würde man alles aus Sicht von Andy erleben, das war dann doch etwas irritierend. Die Charaktergestaltung hat mir in diesem Buch recht gut gefallen, man konnte sich gut in die Schwester hineinversetzen, ihre Zweifel regelrecht fühlen. Andy jedoch war mir immer wieder recht komisch vorgekommen, schwach. Aber das passt recht gut zu dem, was schlussendlich mit ihm passiert. Obwohl hier ein sehr brisantes Thema behandelt wird, muss ich ehrlich gestehen, dass der Spannungsfunke bei mir nicht übergesprungen ist. Das Buch plätschert eher so langhin und vor allem durch die Passagen von Andy wird man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Dadurch kommen Emotionen auch recht knapp, auch wenn man den Charakteren nachfühlen kann. Schön wäre auch gewesen, wenn man im Nachgang noch ein wenig mehr zu dem Verbleib der Charaktere erfahren hätte. Kriegt Andy die Kurve? Bessert sich das Verhältnis der Familie wieder? So bleibt das Ende recht offen. Es beschäftigt zwar noch im Nachgang, aber trotzdem wäre ein abgerundeter Schluss für mich persönlich schöner gewesen.

 

Fazit:

Ein sehr wichtiges Thema, sehr gut verpackt. Das ist durchaus der Stoff, der in der Schule aufklärend behandelt werden sollte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, auch wenn ich die Passagen von Andy gewöhnungsbedürftig fand.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783473580170

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 160 Seiten

Verlag: Ravensburger Verlag GmbH

Erscheinungsdatum: 01.02.1997