Mittwoch, 13. April 2022

Davids Versprechen von Jürgen Banscherus

 


Keiner ahnt was wirklich los ist.

Keiner weiß, warum du weg rennst von zu Haus.

Keiner weiß, warum du so ruhig bist.

Keiner weiß, warum du kaum Freunde hast.

Zu Hause ist die Angst.

Doch Familie ist Familie.

 

Zum Inhalt:

Nichts verraten, nicht darüber reden - was in der Familie geschieht, geht niemanden etwas an … So hat er es versprochen. Und David hält das Versprechen. Doch dann kommt der Tag, an dem zu viel passiert. Der Tag, an dem David den Teufelskreis des Schweigens durchbricht und darüber spricht, was sein Vater ihm all die Jahre angetan hat.

 

Cover:

Das Cover meines Buches zeigt einen nachdenklichen Jungen der in die Ferne blickt, das passt meiner Meinung nach sehr gut, denn es stellt den Konflikt dar, welchen David jeden Tag mit sich selbst ausfechten muss.

 

Eigener Eindruck:
 David ist zwölf, als er wieder einmal von zu Hause wegläuft und sich im Auto eines wildfremden, aber netten Menschen wiederfindet, der den Ausreißer wieder nach Hause bringt. Die Eltern sind froh und können sich nicht erklären warum er wieder einmal weggerannt ist. Vor allem die Mutter hadert damit. Dabei sind sie doch eine so glückliche Familie. Doch der Schein trügt. Aber David hat versprochen nichts zu sagen, zu niemandem. Und er hält sein Versprechen, denn das ist seine Familie, auch wenn es ihm jeden Tag schwerer fällt zu schweigen.

 

Die Geschichte von David macht betroffen und ist leider gar nicht so weit hergeholt, wie man gern glauben möchte. Denn David wird in der Geschichte immer wieder von dem Vater windelweich geschlagen, wenn dieser sich nicht mehr beherrschen kann. Gewalt in Familien ist ein sehr wichtiges Thema, was meiner Meinung nach noch viel mehr behandelt werden sollte. Allein deswegen sollte dieses Buch auch von jedem Jugendlichen einmal gelesen werden. Es sensibilisiert, öffnet Augen und Ohren für das Umfeld, es macht Mut. Als Leser fragt man sich oft, warum David nichts sagt, warum er das alles so über sich ergehen lässt. Aber der Autor schafft es sehr gut den Teufelskreis zu beschreiben in dem er sich befindet. Das zeigt auch, dass Opfer sehr schlecht allein ausbrechen können und oft Hilfe brauchen. Während des Lesens habe ich vor allem immer wieder für die Mutter so gar kein Verständnis gehabt. Es war fast so, als würde sie sich auch noch darüber freuen, wenn der Vater den Jungen verprügelt hat – sie war ja regelrecht eine lästige Petze. Als Leser entwickelt man so einen Hass gegen diese Eltern, dass man es kaum in Worte fassen kann. Schade ist übrigens, dass das Buch plötzlich endet. Man erfährt nicht, wie es mit David und seinen Eltern weiter geht. Das fan dich persönlich richtig schade. Aber, das Buch hat mich noch lange im Nachgang beschäftig und ich bin der Meinung, dass das eine der Eigenschaften ist, die ein gutes, aufklärendes Buch ausmacht. 

 

Fazit:

Das Buch triggert, aber das Buch klärt auf und vor allem macht es Mut, dass Betroffene sich vielleicht öffnen und vor allem junge Menschen ihre Mitmenschen kritischer beobachten. Meiner Meinung nach ist das Buch richtig gut für Aufklärungsarbeiten in der Schule geeignet, aber der Schreibstil ist natürlich auch arge Geschmackssache. Trotzdem kann ich es wärmstens empfehlen. Bücher über solche Themen kann es meiner Meinung nach nicht genug geben.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 4-/5

 

Daten:

ISBN: 9783401508085

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 136 Seiten

Verlag: Arena

Erscheinungsdatum: 05.06.2015

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