Freitag, 23. Oktober 2020

Scheiß auf Intelligenz von Petra Lahnstein

 


Zum Inhalt:

• Ihr Freund betrügt sie ausgerechnet mit der Putzfrau.
• Ihr Lieblingskollege geht nach Feierabend lieber mit bildhübschen, aber geistig unterbelichteten Frauen aus.
• Ihrem Chef ist eine intelligente und erfolgreiche Frau in einer Automotive-Entwicklungsabteilung mehr als suspekt.


Miriam reicht es. Weil der zunehmende Erfolg im Beruf, die gegenteilige Wirkung auf ihr Liebesleben hat und sie seit Jahren nur noch Nieten zieht, fasst sie einen entscheidenden Entschluss: "Ab heute scheiß ich auf Intelligenz!"

Wenn dumme Frauen die besseren Männer abkriegen, muss sie eben auch dumm werden oder zumindest so tun als ob.
Nichts und niemand kann sie mehr aufhalten.
Sie kündigt ihren Job und fängt in einer Bäckerei als Aushilfe an. Von einfach gestrickten Frauen will sie lernen, wie man sich einen interessanten und gebildeten Mann angelt.

Kann der verrückte Plan funktionieren?



Cover:

Das Cover fand ich sehr originell gestaltet. Zu sehen ist hier in comicartigem Stil eine Toilettenkabine, welche beschmiert ist und zwei Frauenfüße unterhalb der Tür zeigt. Das ist auf jeden Fall schon einmal ein absoluter Hingucker, weil das so ganz und gar nicht den anderen gängigen Buchcoverklischees entspricht. Mir jedenfalls hat das schnell zugesagt und der Inhalt klang interessant, weshalb ich mich für die Buchverlosung schließlich beworben habe.



Eigener Eindruck:

Miriam reicht es endgültig! Vom Freund betrogen und das auch noch mit der Putzfrau, von ihren Kollegen wegen ihrer Intelligenz gefürchtet und doch auch wieder arg ausgenutzt, beschließt sie mit der Männerwelt nicht abzuschließen, sondern in das Schema F zu verfallen, welches den anderen scheinbar die besten Männer beschert. Sie will ab jetzt nicht mehr taff und intelligent sein, sondern sich als dummes Blödchen präsentieren. Leichter gesagt als getan, aber mit der richtigen Planung vielleicht doch realisierbar und wenn man doch noch mit dem gescheiterten Bruder den Lebensstil wechseln kann, einen Job an der Kasse annimmt, dann kann der Sache doch eigentlich nichts mehr im Wege stehen oder?


Dieses Buch habe ich als Leseexemplar bei einer Buchverlosung bekommen und war richtig happy, dass ich hier Glück hatte, aber irgendwie konnte ich mit der Geschichte einfach nicht warm werden, weshalb das Buch immer und immer wieder auf meinem SuB gelandet ist, bis ich mich wirklich gezwungen habe mich Kapitel für Kapitel durchzuwinden. Das lag aber keineswegs an der Schreibweise der Autorin, denn die ist wirklich sehr angenehm, sodass man sich schnell in die Geschichte einfindet und direkt mit der Protagonistin in deren Leben einsteigen kann. Vielmehr konnte ich mit Miriam einfach charakterlich einfach nicht warm werden, weil das Mädchen für mich einfach sowas von blöd daher kam, dass es mich regelrecht geschüttelt hat. Eine eigentlich intelligente Frau die sich dumm stellen will, ganz ohne Meinung und das auch noch so mit Absicht, dass es schon weh tut. Nein, dafür hatte und habe ich absolut kein Verständnis und so war es dann leider auch, dass alles was Miriam so erlebt hat für mich das höchste Fremdschämpotential hatte, was es scheinbar geben konnte. Dass ihr Vorhaben einfach nur hirnrissig ist, das merkt sie ja dann doch irgendwann selbst, aber der Weg dahin ist hart und steinig und dann zweifelt man doch ein bisschen an ihrer Intelligenz, denn wer angeblich so fest im Leben steht, lässt sich doch nicht auf solche Kindereien ein. Ja, ihr seht, irgendwie ist die Geschichte für mich mit dem Prota schon gestorben gewesen, was ich wirklich schade fand, denn die Idee klang einfach toll und ich hatte es mir so humorvoll vorgestellt. Schade.



Fazit:

Tolle Idee, aber von der Schreibweise her doch leider nicht so meins und auch von der Art und Weise wie die Protagonistin ans Ziel kommen will. Ich hatte es mir lustig vorgestellt, aber irgendwie war es für mich nachher dann einfach unverständlich und zum fremdschämen. Schade.



Gesamt:

2 von 5 Sterne



Daten:

ISBN: 9783945067185

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 250 Seiten

Verlag: Gute Ideen Verlag

Erscheinungsdatum: 05.10.2015

Die Welt ohne uns von Alan Weisman


Zum Inhalt:

Was wäre, wenn wir Menschen von einem Tag auf den anderen verschwinden würden? Zum Beispiel morgen. Ein ungeheures Gedankenexperiment! Alan Weisman entwirft das Szenario einer unbevölkerten Erde – gestützt auf das Wissen von Biologen, Geologen, Physikern, Architekten und Ingenieuren und mit atemberaubender Phantasie. Schritt für Schritt vollzieht Weisman nach, wie die Natur unseren Planeten zurückerobert, und führt dem Leser dabei zweierlei vor Augen: was der Mensch in Jahrtausenden zu schaffen vermochte und über welch unerhörte Macht die Natur verfügt.


Cover:

Das Cover fand ich ganz gut gemacht. Zu sehen ist hier eine Kathedrale, welche scheinbar in einem Dschungel zu stehen scheint. Das macht neugierig und anhand des Titels lässt sich auch schnell erahnen, worum es sich hier handelt, ohne in den Inhalt sehen zu müssen. Mir jedenfalls gefällt das Cover wirklich außerordentlich gut.


Eigener Eindruck:

Der Mensch hat sich in vielen Jahrtausenden immer mehr auf der Erde breit gemacht und so das Bild der Welt nachhaltig verändert. Pflanzen und Tiere wurden highend-gezüchtet, Bauwerke immer größer, die Technik immer schneller und vielschichtiger. Mit all diesen Dingen gingen nicht nur das Ausrotten von Tier- und Pflanzenarten einher, sondern auch andere Umwelteinflüsse die Mensch und Tier belasten. Doch was würde passieren, wenn der Mensch einfach verschwindet, von heute auf Morgen? Was wäre, wenn Technik und Bauwerke wieder verfallen? Was würde mit Tier und Pflanzen passieren? Wie würde sich die Welt nun verändern?


In diesem Gedankenexperiment lässt der Autor den Mensch verschwinden und zeigt über verschiedene Zeitspannen, wie sich die Welt verändern würde. Da sind Haustiere die nicht allein in der Wildnis überleben können oder sich gar aus Wohnungen befreien, Supermärkte deren Waren immer mehr verderben, Pflanzen welche sich in ihrer Kultivierung kaum noch weiter entwickeln und den neuen Umständen anpassen können, da verwittern Gebäude, da entstehen neue Wiesen und Wälder. Doch bis es so weit ist, müssen sich die Pflanzen und Tiere an ihre neue Umgebung auch wieder anpassen. Das vom Menschen geschaffene Weltbild verfällt immer mehr und zurück bleiben nur noch Ruinen. Das ist interessant zu lesen, aber leider auch durch die vielen langatmigen Erklärungen auch so fad, dass man über dem Buch des Öfteren einschläft. Ich hatte wirklich so meine Mühe mich bei dem Buch bei der Stange zu halten und so landete das Werk immer und immer wieder auf meinem SuB, bis ich mich gezwungen habe, mich von Kapitel zu Kapitel durchzuarbeiten. Die Ideen sind wirklich genial und absolut nachvollziehbar, aber das große Ganze konnte mich leider nicht überzeugen. Das Buch ist wirklich nur für Freunde des trockenen Lesestoffs. Schade eigentlich. Mit etwas mehr Schwung und vielleicht auch bisschen mehr Witz hätte das Buch wirklich fesseln können, aber so war ich dann doch ganz froh als ich es endlich durch hatte und weit weg packen konnte. Schade.


Fazit:

Tolle Idee, aber von der Schreibweise her doch recht zäh und einschläfernd. Wirklich fesseln konnte mich das Buch nicht, deshalb gibt es auch keine Leseempfehlung. Schade.


Gesamt:

2 von 5 Sterne


Daten:

ISBN: 9783492959933

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 384 Seiten

Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag

Erscheinungsdatum: 13.08.2012

Die Ärztin 01 - Das Licht der Welt von Helene Sommerfeld


Zum Inhalt:

Sternstunden der Medizin im deutschen Kaiserreich - und eine Frau schreibt Geschichte.
Band 1: Die Geburt einer neuen Zeit und die glanzvollen Jahre des jungen Kaiserreichs.

Brandenburg, 1876: Die Gärtnertochter Ricarda rettet der Tochter des Grafen Freystetten das Leben. Aus Dankbarkeit nimmt Komtess Henriette die 13-jährige Ricarda mit nach Berlin. Ihr Haus unter den Linden ist ein Mittelpunkt der Gesellschaft. Aber schon bald erlebt Rica die Schattenseiten der Hauptstadt. Niemand kümmert sich um kranke Frauen und Kinder, die in schmutzigen Hinterhöfen leben. Diesen Menschen will sie helfen. In Deutschland dürfen Frauen nicht Medizin studieren, doch Ricarda ist fest entschlossen, ihrem Traum zu folgen - gegen alle Widerstände.

Die packende und opulente Historiensaga in zwei Bänden um die Ärztin Dr. Ricarda Thomasius.



Cover:

Das Cover fand ich wieder sehr ansprechend. Es zeigt im Unteren Bereich den Abschnitt eines Straßenzuges – vermutlich Berlin – welcher historisch anmutet. Das Ganze wird dann noch durch die Silhouette einer blonden Frau in historischer Kleidung unterstrichen und deutet daraufhin, dass es sich hier um einen historischen Roman handelt. Aufschluss darüber gibt schlussendlich der Inhalt der sofort neugierig macht. Das ist wirklich gelungen und hat mich sofort überzeugt – und ich habe es nicht bereut!



Eigener Eindruck:

Auf dem Brandenburger Land lebt Ricarada mit ihren beiden Schwestern Rose und Antonia und ihren Eltern auf dem Schloss Freystetten, wo deren Eltern als Gärtner und Küchenmamsell ihr Zubrot verdienen. Es ist eine unbeschwerte Kindheit und Ricarda ist glücklich, bis es zu einem tragischen Unfall im Winter kommt. Beim Eislaufen mit der Grafentochter bricht Ricardas Schwester Antonia mit dieser in den zugefrorenen See ein und Ricarda versucht die beiden Mädchen zu retten. Es gelingt ihr jedoch nur die Grafentochter aus dem Wasser zu ziehen, für die Schwester kommt jede Hilfe zu spät. Aus Dank für die Rettung der Enkeltochter veranlasst der alte Graf, dass sich seine Tochter und Ärztin Komtess Henriette von Freystetten um die Ausbildung des Mädchens kümmert. So geht Ricarda mit nach Berlin und lernt dort eine völlig fremde Welt kennen in der die Schicht zwischen Arm und Reich noch grausamer zu sehen ist, als in ihrem zu Hause. Außerdem lernt Ricarda sehr viele interessante Frauen kennen, an denen sie sich ein Beispiel nehmen will und so beginnt sie sich für die Medizin zu interessieren und bereits in jungen Jahren der Komtess bei ihren Operationen zur Hand zu gehen. Während die Familien in Freystetten immer mehr zerbrechen schlägt sich Ricarda durch das frauenfeindliche Berlin und wird immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Doch das weckt ihren Ehrgeiz noch mehr und sie will ebenfalls Medizin studieren, doch das ist für Frauen in Deutschland unmöglich…


Der erste Band der Trilogie um Ricarda Thomasius hat mich einfach nur begeistert. Es macht Spaß die Welt aus den Augen der Protagonistin zu sehen. Dabei begegnen dem Leser aber nicht nur schöne Momente, sondern man kann auch hinter die Kulissen blicken in denen Armut und Frauenrechte eine ganz große Rolle spielen, denn zu der Zeit, wo die Geschichte spielt waren Frauen nichts wert und durften keine eigene Meinung haben. Man trifft auf so viele Missstände, die dermaßen schockieren und man muss den Charakter der Henriette und den der Ricarda immer wieder bewundern. Egal wie sehr das Leben die beiden Frauen beutelt, sie stehen immer wieder auf und kämpfen für ihren Traum. Dabei gelingt es dem Autorenehepaar, welches sich hinter dem Autorenpsydonym Helene Sommerfeld versteckt, wirklich ganz vorzüglich detailliert zu beschreiben und ganz und gar nicht zu langweilen. Man ist mit Feuereifer dabei und kann das Buch kaum aus den Händen legen. Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses dicke Buch wortwörtlich in mich hinein gefressen und konnte es kaum erwarten weiter zu lesen, denn das Buch endet schon mit einem arg bösen Cliffhänger. Zum einen möchte man wissen, wie es mit der armen Ricarda weiter geht und zum anderen möchte man erfahren, wie der Name Thomasius schlussendlich doch noch zustande kommt, denn es sieht vorerst nicht so aus, als würde Ricarda ihre große Liebe heiraten. Auch möchte man wissen wie es mit den anderen Charakteren weiter geht, die Ricarda durch ihr Leben begleiten und immer wieder auftauchen. Dabei hat es das Autorenduo geschafft wirklich so viele verzwickte Situationen zu schaffen, dass man auch hier neugierig ist und bleibt. Lange beschäftigt man sich als Leser aber auch mit den Details. Nämlich wie es in den großen Städten vor sich ging, dass Frauen und Kinder kaum etwas wert waren. Dass es nicht für Jedermann möglich war einen Arzt aufzusuchen und viele an den hygienischen Missständen wortwörtlich dahingesiecht sind. Wer in der unteren Schicht lebte musste immer damit rechnen schnell zu sterben, Kinder zu verlieren oder von der Polizei unrecht behandelt zu werden – besonders als Frau. Das macht betroffen und man kann den Wunsch, solchen Menschen zu helfen, immer mehr nachvollziehen. Ja, man lebt ebenfalls für das, was Ricarda, ihre Freundinnen und deren Lehrmeisterinnen kämpfen. Das ist wirklich ganz grandios gemacht. Ich habe selten Bücher bei denen ich so mitgerissen werde.



Fazit:

Dieses Buch hat einfach alles, was das Herz begehrt. Tolle Details, viel Hintergrundwissen, fantastische und vielschichtige Charaktere und eine gehörige Portion Dramatik. Klasse. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für das Autorenehepaar unter dem Psydonym Helene Sommerfeld.



Gesamt:

5 von 5 Sterne



Daten:

ISBN: 9783499273995

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 560 Seiten

Verlag: ROWOHLT Taschenbuch

Erscheinungsdatum: 24.04.2018

Es war vielmal... 02: Rumpelndes Herz - Das falsche Rumpelstilzchen von Daphne Teubner


Zum Inhalt:

Ich bin Katheryna Müllerstochter.
Drei Dingen waren absolut sicher:
Ich bin bildschön.
Ich bin für ein Märchen bestimmt.
Ich werde die bezauberndste Königin aller Zeiten.

Mein Märchen ist wahrhaft einfach, ihr wisst schon:
Der König findet mich.
Rumpelstilzchen verspinnt das Stroh zu Gold.
Ich werde Königin, errate den wahren Namen des Rumpelstilzchens und darf mein Erstgeborenes behalten.
Wir leben glücklich zusammen bis ans Ende unserer Tage.


Doch nun sitze ich im Kerker des Schlosses und weiß nicht wie mir geschieht.
Der ansehnliche junge König ist nicht aufmerksam und liebenswert, sondern habsüchtig und garstig. Er wird mich töten lassen, wenn ich ihm kein Gold spinne.
Bereits die halbe Nacht ist vorüber und das erwartete Rumpelstilzchen taucht einfach nicht auf.
Ich umschlinge meine eigenen Beine und weine bittere Tränen um mich selbst.
Ein lautes Krachen lässt meinen Kopf nach oben zucken.
Die Kerkertür!
Dem Wunschbrunnen sei Dank!
Es ist soweit.
Das Rumpelstilzchen erscheint zu meiner Rettung.
Aber irgendetwas ist an diesem Zwerg nicht richtig ...
Ich habe das Gefühl, dass mein Märchen ganz gewaltig misslingen könnte und damit die Welt, wie ich sie kenne, ins Unglück stürzen.


Cover:

Das Cover fand ich wieder sehr ansprechend. Es weist schon beim ersten Betrachten darauf hin, dass es sich hier um ein Märchen oder eine Märchenadaption handeln könnte. Zu sehen ist hier die Protagonistin Katheryna, welche ein schönes rotes Ballkleid trägt und scheinbar in einem Kerker steht. Im Hintergrund kann man Stroh und ein Spinnrad erkennen. Somit ist auch klar, dass diese Adaption das Märchen Rumpelstilzchen aufgreift. Ich finde es wirklich gelungen und habe deshalb auch hier beherzt in meinem Abo zugegriffen.



Eigener Eindruck:

In einer Märchenwelt in der sich ein Märchen in jedem Königreich wieder findet und sich immer und immer wieder wiederholen muss, um Kriege und Missernten zu verhindern, lebt Katheryna als Müllerstochter. Da sie sehr schön ist, sind sich alle sicher, dass sie einmal das Märchen erfüllen wird und wird darauf getrimmt dieses Märchen zu aller Zufriedenheit auch durchzustehen. Da sich das Mädchen ebenfalls sicher ist die Eine zu sein, ist sie sehr hochnäsig. Als es schließlich wirklich so kommt, dass sie vom König abgeholt wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch das Märchen beginnt nicht so, wie es alle kennen, denn der König ist ein grausamer Mann und droht ihr sie zu töten, wenn sie das Gold nicht zu Stroh spinnt. Dumm nur, dass das Rumpelstilzchen erst einmal auf sich warten lässt. Zum Glück taucht er aber auf. Jedoch nimmt das Märchen ab da noch immer keine gute Wendung, denn der grausame König ist nicht nur blutrünstig, sondern auch gierig und so soll Katheryna über ein Jahr das Rumpelstilzchen dazu bewegen Stroh zu Gold zu spinnen – doch sie hat nur drei Geschenke die sie ihm hat anbieten können. Das Rumpelstilzchen lässt sich erweichen und Katheryna und er beginnen eine Freundschaft zueinander aufzubauen. Und dann erkennt das Mädchen, dass irgendetwas an dem Zwerg eigenartig ist…

Ich denke, das trifft es im Groben. Die Geschichte an sich ist wirklich sehr interessant zu lesen. Zumindest zum Beginn der Geschichte kommt man schnell rein und kann sich in die Thematik Märchen und dessen Erfüllung gut hinein versetzen. Die Idee ist wie schon beim ersten Band wirklich toll und ich mag sie absolut. Aber auch bei diesem zweiten Band merkt man, dass die Autorin krampfhaft versucht hat Seiten zu produzieren. Dabei geht leider an der einen oder anderen Stelle auch gern einmal die Logik flöten. So haben wir einen König der so bösartig und kühl ist, dass man ihn einfach nicht mögen kann. Eigentlich sollte das Mädchen unter dem Wissen was der so getan hat ganz schnell Reißaus nehmen, aber sie bleibt und baut sogar zu ihm eine Art Freundschaft auf. Irgendwie ist das wieder so ein Psychoding, was man absolut nicht nachvollziehen kann. Zudem kommt dazu, dass man wirklich ganz lang braucht um mit der Protagonistin warm zu werden. Sie wird so hochnäsig dargestellt, dass man sie einfach nicht mag. Die Idee mit dem Rumpelstilzchen an sich fand ich wirklich klasse und auch das, was die beiden dann so erleben. Dass daraus eine Liebesgeschichte entsteht – umso besser. Aber ab dem Moment, wo er geht, weil das Jahr rum ist, da bricht die Geschichte wieder einmal für mich zusammen. Und alles was danach kommt – die Feen, die Hexen und, und, und. Das war so arg erzwungen und hatte für mich absolut gar keinen dynamischen Fluss mehr. Irgendwie hat die Autorin immer wieder versucht noch einen drauf zu setzen, sodass ich nachher schon fast keine Lust mehr hatte weiter zu lesen und einfach nur noch genervt war. Das alles kompakter und mehr durchdacht und das wäre eine wirklich tolle Geschichte geworden. Schade.



Fazit:

Super Ideen, aber leider eine sehr schwammige bis schlechte Umsetzung mit vielen Seiten die scheinbar zwanghaft angebastelt werden mussten, um eine große Seitenzahl zu erreichen. Etwas weniger gekünsteltes Drama, dafür aber ein bisschen mehr Logik und Sympathie bei den Charakteren und das hätte wirklich was werden können. Leider kann ich keine Leseempfehlung aussprechen. Schade.



Gesamt:

2 von 5 Sterne



Daten:

ISBN: B0872T634H

Sprache: Deutsch

Ausgabe: E-Buch Text

Umfang: 357 Seiten

Verlag:

Erscheinungsdatum: 01.05.2020

Samstag, 17. Oktober 2020

Davon kriegt man nie genug - Jede Menge Kussmomente von Brigitte Kälble


Zum Inhalt:

Lieblingsküsse aus Lieblingsgeschichten - und alle in einem Buch! Ob Bella und Edward (aus Twilight), Rosa und Alessandro (aus der Arkadien-Reihe), Frost und Luca (aus Frostblüte) oder Lena und Alex (aus Delirium) - wo Lippen sich so berühren, da schmilzt jedes Leserinnenherz. Und dabei gilt: Ein Kuss ist gut, viele Küsse sind besser. Aber am besten ist ein Buch, das voller Küsse steckt. Hier sind sie alle vereint: verliebte Küsse, verzweifelte Küsse, zarte Küsse, heimliche Küsse, linkische Küsse, verbotene Küsse, gewagte Küsse - und natürlich allererste und allerbeste Küsse! Eine Schatzkiste voller - im wahrsten Sinne des Wortes - atemberaubender Momente.


Cover:

Das Cover finde ich sehr schön gemacht und das hatte meine Aufmerksamkeit erweckt. Zu sehen sind hier ganz viele Kussmünder aus Lippenstift. Das versprach Romantik. Und auch der Inhalt hat gelockt. Ziel also erst einmal erreicht, auch wenn der Inhalt dann irgendwie enttäuschend ist.


Eigener Eindruck:

Küsse, einfach überall. Genau das, was Lesefreunde der romantischen Bücher so lieben und wahrscheinlich kaum genug davon bekommen können. Deshalb dachte sich der Herausgeber wohl, dass es ziemlich toll wäre, wenn man alle romantischen Küsse der Jugendliteratur, welche derzeit in sin, einfach in einem Buch zusammenfasst. Kann man machen, muss man aber nicht. Wir bekommen hier also Abschnitte aus den Büchern und bekommen die Kussmomente noch einmal geliefert. Dabei gibt es eine Auswahl vieler Küsse. Verliebte, verzweifelte, einseitige. Es gibt sie in allen Formen und Varianten. Und sie alle haben sicher ihren Zauber, aber meiner Meinung nach im Zusammenhang mit der kompletten Geschichte und nicht eben nur diese eine Passage, denn die kann den Zauber der Geschichte nicht einfangen und plötzlich ist die ganze Szene irgendwie kaputt. Schlimmer noch ist es, wenn man nicht alle Geschichten zu den Küssen kennt und schlichtweg dadurch gespoilert wird. Wir wissen also dank dieser Kusssammlung schon, was einmal in den anderen Geschichten passieren wird und das macht die Spannung einfach kaputt. Also entweder liest man das Buch nur halb und spart sich die Geschichten aus, die man noch nicht kennt oder man muss halt in den sauren Apfel beißen und bekommt so viel kaputt gemacht. Effektiv fragt man sich dann warum man so ein Buch macht. Die Idee ist sicher nicht schlecht, aber Lesefreunden, die wirklich wert auf Hintergrund und Spannung legen werden hier einfach nur maßlos enttäuscht. Schade. Aber sowas braucht man nicht, meiner Meinung nach.


Fazit:

Küsse in Romanen ja, von mir aus auch ganz, ganz viel. Aber leider braucht man meiner Meinung nach keine Sammlung aller Küsse, auch wenn man davon nicht genug bekommt. Es ist doch viel schöner eine Geschichte komplett zu lesen und den ganzen Zauber mitzunehmen, anstatt einfach alles nur stumpf zusammen zu tragen. Kennt man noch nicht alle Küsse, so wird man hier echt übel gespoilert. So ein Buch braucht man nicht.


Gesamt:

2 von 5 Sterne


Daten:

ISBN: 9783551313270

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 160 Seiten

Verlag: Carlsen

Erscheinungsdatum: 22.05.2014

DORK Diaries 02 - Nikkis (nicht ganz so) glamouröses Partyleben von Rachel Renée Russell


Zum Inhalt:

Nikki sollte eigentlich TOTAL glücklich sein: Sie hat zwei ALLERBESTE Freundinnen gefunden, den Kunstwettbewerb gewonnen und mit ihrem Schwarm Brandon geflirtet. Doch da ist ja noch MacKenzie, ihre SCHLIMMSTE Widersacherin. Dank der droht der Schulball eine KATASTROPHE zu werden! Und wie soll Nikki Brandon bloß im Müllsackkostüm beeindrucken? Das wird bestimmt ein ECHT PEINLICHER Abend…


Cover:

Das Cover ist wie schon beim letzten Band in einer Farbe gehalten – hier Beerenfarben - und zeigt in der Mitte die Protagonistin Nikki als Comicfigur mit einer Tasche. Kennt man den Inhalt der Geschichte ist das Cover sehr passend und hat auch auf jeden Fall einen Wiedererkennungsfaktor. Gut gemacht, mit gefällt es!


Eigener Eindruck:

Nikki hatte einen kurzen Moment des Triumphes, als sie den Kunstwettbewerb gewonnen und fast noch die Chance hatte mit ihrem Schwarm Brandon zu flirten – aber eben nur fast, denn anstatt eines normalen Satzes bringt sie vor Übereifer und Verliebtheit nur seltsames Gestammel zusammen. Trotzdem ist sie seitdem noch mehr ein Dorn im Auge der Oberzicke MacKenzie. Als in der Schule der alljährliche Schulball stattfinden soll und MacKenzie auch hier wieder ihre Finger im Spiel hat, um im Mittelpunkt zu stehen. Schlimmer noch ist aber, dass es ein Kostümfest ist und Nikki null zum Anziehen hat und auch kein Date. Da haben ihre beiden besten Freundinnen eine Idee, um trotzdem auf den Ball zu kommen und wegen dem fehlenden Date nicht abzuloosen. Sie erfinden einfach ein Date und gehen zusammen als Müllsack. Dass Nikki aber dann doch ein Date hat und ein anderes Kostüm macht die Sache nicht besser, denn wie soll sie das ihren Freundinnen erklären und schlimmer noch… kann der Ball überhaupt stattfinden, denn MacKenzie wirft plötzlich hin und die Organisation bleibt an Nikki und den anderen Loosern der Schule hängen?!

Der zweite Band der Reihe ist genau wie der erste als Tagebuch aufgebaut, in dem Nikki als Schreiber aus ihrer Sichtweise berichtet. Dabei verwendet der Autor eine lockere Art, sodass sich die Geschichte recht gut und einfach liest. So weit, so gut. Behandelt werden in dem Buch alltägliche Probleme, die ein Mädchen eben so beschäftigen. Jungs, beste Freundinnen, teilweise echt uncoole Eltern und nervende Geschwister, peinliche Momente und Glücksgefühle, die erste Liebe, dass man nie auf zwei Hochzeiten tanzen soll im übertragenen Sinne und, und, und. An sich also eine wirklich tolle Idee, die ich so auch gern unterstütze. Aber das Buch wird einfach nur ätzend und zwar ab dem Moment, wenn Nikki von MacKenzie mal wieder gedengelt wird oder Nikki über MacKenzie immer und immer wieder abätzt. Das war vielleicht im ersten Band noch okay, aber irgendwie wird es langsam nervig. Obendrein finde ich es schade, dass man in dieser Reihe krampfhaft versucht an den Erfolg von Greg´s Tagebuch anzuknüpfen und das Ganze auch so zu gestalten. Das ist einfach nur schlecht kopiert und ganz und gar nicht originell. Das ist einfach schade. Für junge Leserinnen ist das Buch sicher eine Bereicherung und auch der Humor kommt sicher gut an, aber mich konnte das Gesamtpaket leider nicht überzeugen.


Fazit:

Es ist und bleibt ein Abklatsch der beliebten Serie rund um Greg´s Tagebuch. Leider kann mich das dümmliche Gehabe der Figuren einfach nicht überzeugen, deshalb gibt es von mir auch keine Leseempfehlung.


Gesamt:

3 von 5 Sterne


Daten:

ISBN: 9783551312099

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 288 Seiten

Verlag: Carlsen

Erscheinungsdatum: 24.01.2014

Samstag, 10. Oktober 2020

Tokyo Ghoul 02 von Sui Ishida


Zum Inhalt:

Seit Ken die Organe einer Ghula transplantiert wurden, wird er selbst mehr und mehr zu einem Ghul. Zwar muss er jetzt keine Angst mehr haben, von einem dieser Monster gefressen zu werden, dafür steht er jetzt auf der Abschussliste der sogenannten Ermittler. Diese Ghul-Jäger machen mit Typen wie ihm keine langen Verhöre. Mit perfiden Tricks und Fallen nehmen die unersättlichen Fahnder die Spur auf.

 

Cover:

Das Cover finde ich ganz passend zum ersten Cover. Zu sehen ist hier auf weißem Grund der Charakter Toka, wie sie dem Betrachter entgegen blickt. Die Art und Weise der Gestaltung hat einen Wiedererkennungswert, auch wenn das Cover wieder wenig zum Inhalt der Geschichte aussagt.

 

Eigener Eindruck:

Ken hat es geschafft das Vertrauen des Cafebesitzers und Toka zu erlangen und darf nun fortan in dem Cafe arbeiten in dem Ghule ein und ausgehen. Nachdem Ken seinen Freund Hide fast angefallen hat, befürchtet Toka, dass dieser hinter das Geheimnis der Ghule kommen könnte und warnt Ken, dass sie ihn töten würde, wenn dies geschieht. Außerdem warnt Toka Ken vor anderen Ghulen, denn auch sie selbst leben untereinander in Gefahr. Um die Tarnung als Mensch besser aufrechterhalten zu können, soll Ken mehr trainieren. Schon bald muss Ken lernen, dass Ghule jedoch auch gejagt werden und sich durch Masken schützen müssen, denn es tauchen Menschen auf, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Ghule zu jagen….

 

In diesem zweiten Band geschieht wieder sehr viel und ich hatte schon meine liebe Mühe mich wirklich mit den ganzen Informationen bei der Stange zu halten. Es gibt so viele Details, das ist wirklich eine wahre Wonne und doch passiert so viel, dass man kaum alles oben im Köpfchen behalten kann. Es ist interessant Ken in seinem neuen Alltag als Ghul zu begleiten. Man erlebt seine Bedenken und Ängste, aber auch den Drang Menschenfleisch zu essen. Außerdem erfährt man mehr über Toka und lernt auch noch andere Ghule kennen – eine Mutter mit ihrer Tochter die alles andere als bedrohlich wirken und deren Geschichte betroffen macht. Als dann auch noch die Kommissare auftauchen und eine wilde Jagd beginnt, ist es an Ken zu zeigen, was er kann und ich muss sagen, das war wirklich so actionreich und gut verpackt, dass ich hier richtig Spaß dran hatte. Das war mal was anderes. Klasse. Einzig die Zeichnungen die sagen mir noch immer nicht so richtig zu und ich hadere noch ein bisschen mit mir, ob ich diese Kommissare wirklich als Menschen ansehen soll. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht und kann den nächsten Band wieder einmal kaum erwarten. Top.

 

Fazit: 

Weiterhin eine spannende und gelungene Fortsetzung, auch wenn mir noch immer die Qualität der Zeichnungen nicht so wirklich zusagt. Aber es macht Spaß mit Ken mitzufiebern.

 

Gesamt:  

4 von 5 Sterne

 

Daten:

ISBN: 9782889212064

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 208 Seiten

Verlag: KAZÉ Manga

Erscheinungsdatum: 03.07.2014

Tokyo Ghoul 01 von Sui Ishida


Zum Inhalt:

Dem Tod gerade noch mal von der Schippe gesprungen, erwacht Oberschüler Ken als Ghul wieder. Zuerst ist alles normal. Doch dann beginnt er, Appetit auf Menschen zu entwickeln – was einige moralische Fragen aufwirft. Ken würde sich lieber umbringen, als Menschen zu fressen. So weit kommt es aber gar nicht, denn offenbar gibt es noch andere wie ihn. Eine geheime Gesellschaft der Ghule lebt längst unter uns.

 

Cover:

Das Cover finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so berauschend, denn es sagt kaum etwas über den Inhalt der Geschichte aus. Zu sehen ist hier der Protagonist Ken, wie er auf einem Stuhl sitzt und mit sich selbst zu hadern scheint. Das Ganze ist auf einem schlichten weißen Hintergrund präsentiert und das war es. Mh, Geschmackssache, gefällt mir aber definitiv so nicht.

 

Eigener Eindruck:

Der Schrecken der Welt kommt in Form von Ghulen daher, welche der Menschheit bekannt sind. Tokyo wird in diesen Tagen von einem Ghul heimgesucht und alle sprechen davon. Laut Kens bestem Freund Hide wäre Ken wohl das perfekte Opfer, weil er so ruhig und unscheinbar ist. Hide ist sich sicher, dass die Monster bereits unerkannt unter ihnen leben. Doch Ken hat kaum Ohren für seinen Freund, denn er ist in Liz verliebt. Was Ken jedoch nicht ahnt ist, dass Hide mit seiner Aussage vollkommen Recht hat. Als Liz sich ihrer Sache sicher ist, gibt sie sich als Ghul zu erkennen und beißt ihn. Für Ken ein riesen Schreck und doch hat er Glück, denn durch Zufall stirbt Liz und Ken kann durch einen Arzt gerettet werden. Dumm nur, dass er die Organe von Liz transplantiert bekommen hat und fortan Hunger auf Menschenfleisch zu haben scheint. Als seine Verzweiflung am größten ist, trifft er auf Toka die eine Lösung für ihn zu haben scheint…

 

Puh, das war ja ganz schön harter Tobak. Also nicht falsch verstehen. Der Manga ist klasse, aber auf so eine Idee muss man erst einmal kommen! Das ist schon ein bisschen freakig. Die Storyline ist wirklich interessant und man kommt sehr schnell in die Geschichte rein. Man kann sich auch gleich ganz gut mit dem Protagonisten identifizieren und es macht Spaß ihn bei seinen Abenteuern zu begleiten. Man fürchtet sich mit ihm, man leidet mit ihm. Das ist wirklich gut gemacht. Man sympathisiert sogar mit den Wesen und hat Mitleid mit ihnen, nachdem man Ken und Toka und auch die anderen kennen gelernt hat. Aber es gibt ja überall schwarze Schafe und so muss man sich während des Mangas dann doch die eine oder andere blutrünstige Szene mit ansehen, die einem wirklich anders werden lässt. Irgendwie ist der Manga wirklich faszinierend. Er begeistert und schreckt ab in gleicher Maßen. Einzig der Zeichenstil ist nicht so mein Ding, da ich finde dass viele Szenen einfach so dahin geklatscht sind. Ich bin trotzdem gespannt wie es hier weiter geht und kann kaum den nächsten Band erwarten. Ein Ghul-Cafe… ich werde noch immer nicht darüber fertig…

 

Fazit: 

Interessanter Auftakt der Reihe, jedoch kann mich der Zeichenstil nicht wirklich begeistern. Wer düstere und blutrünstige Geschichten mag ist hier genau richtig. Ich empfehle das Werk ganz klar nur erwachsenen Mangafreunden.

 

Gesamt:  

4 von 5 Sterne

 

Daten:

ISBN: 9782889212057

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 224 Seiten

Verlag: KAZÉ Manga

Erscheinungsdatum: 02.05.2014