Mittwoch, 30. Mai 2018

Wolfcamp 4: Feindschaften von Heiko Grießbach

Zum Inhalt:
Kassita ist erst fünfzehn, aber sie merkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Als sie ihren Freund grundlos und mit ungeahnter Kraft verprügelt, soll sie die Ferien in einem Camp verbringen. Oder ist das eher ein Besserungslager für aufmüpfige Teenager? Dazu passen aber nicht die komischen Andeutungen ihres Bruders. Und warum nennt er das Lager, in dem er selbst schon gewesen sein soll, Wolfcamp?
Als wieder Vollmond ist, ereignen sich seltsame Dinge im Camp. Obendrein passiert ein Mord und Kassita muss sich fragen, was sie mit dem Verbrechen zu tun hat …
Die Ereignisse waren tragisch, aber das Leben im Camp muss weitergehen. Kassita lernt Mario immer besser kennen, doch das Wochenende muss sie ohne ihn verbringen. In Malchow tritt ihr ein anderer Junge zu nahe und auf dem Orientierungslauf erlebt sie etwas Schreckliches. 

Cover:
Auch das vierte Cover der ist wie die anderen hauptsächlich mit der Silhouette von Kassita geziert. Entgegen dem dritten Band greift der Autor hier wieder zu dunklen Farben und lässt die Reihe wieder sehr düster wirken. Hier zu sehen im Hintergrund ist ein Unbekannter mit etwas längerem, braunen Haarschnitt sowie ein Blitz. Vielleicht soll es den Charakter Jack darstellen, aber sicher bin ich mir da nicht. Im Großen und Ganzen finde ich dieses Cover recht passend zu der Reihe, jedoch ist dieses immer Gleiche schließlich doch recht unspektakulär. Aber es hat eindeutig einen Wiedererkennungswert.

Eigener Eindruck:
Anja ist eifersüchtig auf Jack, denn er hat ihr scheinbar die Freundin ausgespannt. So unwohl wie sich Anja in ihrer Haut fühlt, so wütend wird sie auch. Das kommt dem Wervampir, der sich im Camp auf die Lauer gelegt hat sehr gelegen. Ohne, dass Anja weiß, wem sie gegenüber steht, beginnt er seinen perfiden Plan umzusetzen und schürt in ihr noch mehr die Wut, was sie schließlich dazu animiert Jack hinterrücks mit einem Ast zu schlagen. Als Anja begreift, was sie getan hat, versucht sie die Tat zu vertuschen, doch das Camp ist wieder einmal alarmiert und erneut wird die Suche nach dem Wervampir verstärkt.
Kassita indessen muss die erste räumliche Trennung von ihrem Freund Mario verkraften, denn der muss das Camp für eine Weile verlassen. Während sie die anderen beobachtet und feststellt, dass ihr Kumpel Wolf doch nicht so ein Netter ist, wie sie dachte, da er ihrer Freundin das Herz bricht und sie sogar versucht zu küssen, braut sich in Hintergrund schon wieder das nächste Problem für sie zusammen. Bei einem Orientierungslauf des Camps setzt sie sich von ihrer Gruppe ab und wird überfallen...


Leider konnte mich auch dieser Band so gar nicht überzeugen. Zwar fing er vielversprechend an, indem man auch einmal in das Wesen der anderen Charaktere hinein blicken konnte, doch die Art und Weise war dann doch nicht mehr so berauschend. 
Zum einen hatten wir da Anja, die scheinbar einen puren Hass auf Jack entwickelt, weil er ihr die Freundin ausgespannt hat - und wer das dritte Buch aufmerksam gelesen hat, der wird das wohl auch so sehen. In einem Rückblick erfährt der Leser, wie Anja Nan kennen gelernt hat und wie die beiden zu ihrer lesbischen Beziehung gekommen sind - so wie scheinbar alle Beziehungen in dem Buch entstehen, nämlich holterdipolter und ohne Sinn und Verstand. Dass in Form von Anja nun also ein recht  schwacher und vor allem beeinflussbarer Charakter geschaffen wird, ist schon interessant für das Fortschreiten der Geschichte, aber die Sache Anja und Nan bleibt effektiv ungelöst, auch wenn die beiden sich schlussendlich aussprechen und Jack als Dank einen Knüppel über den Schädel gezogen bekommt. Schwach von dem Charakter Anja nicht zu ihrem Fehler zu stehen, schwach sich dermaßen beeinflussen zu lassen, sehr schwach, sich nicht einmal zu wundern, wer denn der Fremde im Wald war, der sie dazu angestiftet hat - unverantwortlich.
Dann bekommen wir auch wieder einen Einblick in den Charakter des Wervampirs, der scheinbar richtig irre ist und immer wieder triebgesteuert durch die Wälder des Camps streift. Ich persönlich finde den Charakter eigentlich total bescheuert von der Art des Schreibens her - es wäre doch viel interessanter nicht zu wissen, was er vor hat und was er detailliert denkt. So fehlen immer wieder die Überraschungsmomente, was ich richtig schade finde.
Was mich aber schlussendlich beim Lesen dann ganz enttäuscht hat, war die Wandlung von dem doch netten Charakter Wolf, welcher zu Beginn nett und doch sehr sozial beschrieben wurde. Doch scheinbar müssen alle in dem Buch zwanghaft eine Macke haben, deswegen trennt sich Wolf also von seiner Freundin und wird fortan als richtiges Ekel dargestellt, sodass man ihn einfach unsympathisch finden muss. Dass er dabei auch die Grenzen der guten Manieren überschreitet war dann schließlich abzusehen und das dann noch ganz zufällig dem Hauptcharakter Kassita gegenüber. Lachhaft.

Was haben wir hier in diesem Teil effektiv bekommen? Unreife Teenager, die scheinbar vor nichts und niemanden zurück schrecken. noch immer scheinen alle Kids nur aufs "rumrödeln" aus zu sein - das wird langsam echt nervig und langweilig. Und wenn sie sich nicht mit Beziehungen kreuz und quer durch das Camp beschäftigen, bekommt man wieder schnöden Schulalltag und einen ganz langweiligen Ausflug nach Golzow. Nicht so toll. Also lesen hat mir auch schon mal mehr Spaß gemacht. Dieser Teil hier war aber schon eine kleine Qual. Das sollte dringendst noch einmal überarbeitet werden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die doch recht schöne Grundidee immer mehr herunter geritten wird. Schade. Mittlerweile lesen sich die Geschichten so, als wären sie maximal ein FanFiction von einem Teenie. Da geht definitiv mehr.

Fazit:
Leider muss ich sagen, dass mir die Reihe immer weniger gefällt, einfach wegen ihrer Schreibart und dem ganzen Drumherum. Finger weg von der Serie, wenn ihr etwas anspruchsvolles lesen wollt. 


Idee: 3/5 
Details: 2/5 
Emotionen: 2/5 
Spannung: 1/5 
Lesespaß: 2/5 

Gesamt: 2/5 

Format: Kindle Edition 
Dateigröße: 2433 KB 
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 58 Seiten 
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung 
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l. 
Sprache: Deutsch 
ASIN: B01LRY8T8W 

Montag, 28. Mai 2018

Wolfcamp 3: Liebeleien von Heiko Grießbach

Zum Inhalt:
Kassita ist erst fünfzehn, aber sie merkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Als sie ihren Freund grundlos und mit ungeahnter Kraft verprügelt, soll sie die Ferien in einem Camp verbringen. Oder ist das eher ein Besserungslager für aufmüpfige Teenager? Dazu passen aber nicht die komischen Andeutungen ihres Bruders. Und warum nennt er das Lager, in dem er selbst schon gewesen sein soll, Wolfcamp?
Als wieder Vollmond ist, passieren seltsame Dinge im Camp. Obendrein geschieht ein Mord und Kassita muss sich fragen, was sie mit dem Verbrechen zu tun hat …
Die Ereignisse waren tragisch, aber das Leben im Camp muss weitergehen. Kassita kommt einem Jungen immer näher, auch zwischen anderen Jugendlichen funkt es.

Cover:
Passend zu den anderen Covern der Reihe sieht man wie immer Kassita. Da sich an ihr nichts ändert sind die Cover mittlerweile recht langweilig, auch wenn sie einen Wiedererkennungswert haben. Jedoch wirkt das Cover im Gegensatz zu den anderen nicht so düster. Es gibt endlich einmal etwas mehr Farbe. Im Hintergrund neben Kassita ist ein junger Mann zu sehen - und nehmt es mir nicht krumm - besonders du, lieber Autor - aber David Boreanaz aus seinen jungen von Buffy zu verwenden - das ist echt mutig!

Eigener Eindruck:
Nach dem Vorfall, dass einer der Schüler ermordet wurde und der Tatsache, dass der Täter ein Wervampir ist, versuchen die Schüler des Wolfcamps sich mit Unterricht und Freizeit von den schrecklichen Geschehnissen abzulenken. Das ist aber gar nicht so einfach, denn zwischen den Wölfen baut sich Argwohn auf, als sich immer mehr Beziehungen untereinander hinauskristallisieren. Doch Kassita lässt das kalt. Sie kommt sich mit dem Werwolf Mario näher und plötzlich scheint ihre Welt irgendwie wieder zusammen zu wachsen. Plötzlich hat sie weniger Angst und macht sich weniger Sorgen. Dabei hat es der Wervampir scheinbar auf eine ganz besondere Person abgesehen...

Was soll ich sagen. Dieser Teil der Reihe hat mich einfach nur zum Kopfschütteln gebracht und mich echt wieder zweifeln lassen, ob das unbedingt der Stoff ist, den man als Jugendliteratur verklappen sollte - kostenlos ist eben nicht immer gut, auch wenn man es erst über den Kindle unlimeted kostenlos bekommt. Es geschieht nichts blutrünstiges oder irgendetwas in die Richtung das man sagt: okay, das muss ein Jugendlicher noch nicht lesen, aber die Geschichte ist einfach... ja, mittlerweile lächerlich bis nicht mehr tragbar.

Da haben wir auf der einen Seite den Wervampir, der am liebsten immer und immer wieder morden will. Besonders Kassita hat es ihm angetan und er malt sich mit ihr die anzüglichsten Sachen aus. Außerdem erfahren wir mehr über ihn und seine Art, was wirklich interessant ist, aber einfach nur unglücklich formuliert wurde. Man fällt immer wieder aus dem Lesefluss heraus. Fazit zum Wervampir: wir haben hier einen triebgesteuerten Irren, der gern Wolfsblut nascht - na warum auch nicht.
Dann haben wir auf der anderen Seite das Wolfscamp - immer wieder gibt es schnöden Unterricht - der echt langweilig ist und sich zäh wie Kaugummi durch das ganze Buch zieht. Daneben gibt es noch eine Trauerfeier für Jack, welche sich in meinen Augen auch nur unnötig in die Länge zieht und für mich einfach in der Ausführung so nichts in der Geschichte zu suchen hat. Und als Krönung des Ganzen haben wir jede Menge triebgesteuerter Teenager, die immer nur Knutschen und Fummeln wollen, ob nun allein oder in der Gemeinschaft (ja hier wird sich scheinbar sogar dazu verabredet) - da muss man schon fast Angst haben, dass man umblättert und inmitten einer Orgie steht.
Von der Storyline an sich bekommt der Leser kaum etwas wirklich mit. Der rote Faden taucht zwar immer mal wieder auf, wird aber durch das Geschwafel über Beziehungen und Unterricht unnötig unterbrochen. Es war einfach gähnend langweilig bis fast schon nicht mehr tragbar. Es fehlt an Spannung, es fehlt an passendem Witz und vor allem fehlt es an glaubhaften Emotionen und Details. Hier passt das eine einfach nicht mehr zu dem anderen. Es macht einfach schon jetzt keinen Spaß mehr. Um das Ganze noch zu toppen, schmeisst der Autor weiterhin mit tausenden von Namen um sich, die man einfach nicht zuordnen kann.
Einzig positiv an der Geschichte finde ich die Entwicklung von Laura, der Zimmernachbarin von Kassita. Die scheint nämlich langsam zu lernen, dass man seine Meinung auch einmal ändern kann und das macht sie durchaus sympathisch.

Fazit: 
Wer wirklich etwas Gutes und Packendes zum Lesen sucht, der sollte hier die Finger davon lassen. Jugendliche Leser und Erwachsene laufen Gefahr sich teilweise fremd zu schämen. Der Geschichte fehlt der gewisse Pfeffer und vor allem der durchgängige rote Faden. 

Idee: 3/5
Details: 2/5
Emotionen: 2/5
Spannung: 1/5
Lesespaß: 2/5

Gesamt: 2/5

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1924 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 66 Seiten
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B01KC7E2YU 

Sonntag, 27. Mai 2018

Academy of Shapeshifter - Episode 11: Bärentreue von Amber Auburn

Zum Inhalt:
»Das sind keine Spiele. Die Captoren machen Jagd auf uns Wandler - egal ob Ferae, Euun oder Aves. Wir müssen ihnen helfen.«

Lena hat noch Hoffnung. Obwohl das gesamte Camp zerstreut ist und gejagt wird, glaubt sie an ein gutes Ende. Gemeinsam mit Jeff wartet sie in ihrem Versteck auf die Ankunft ihrer Freunde. Doch wer kommt, ist der Feind. Als Lena die Anwesenheit der Captoren bemerkt, ist es schon zu spät. Sie sind umstellt, es hagelt Pfeile. Eine Flucht scheint aussichtslos ...

Cover:
Wie bei allen anderen Covern der Reihe bezieht sich dieses Cover auf einen der Charaktere aus der Welt der Academy of Shapeshifter. Hier zu sehen ist auf braunem Grund der Charakter Ben und sein Tier der Bär. Wer die Reihe bis jetzt aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass Ben zu einer ruhigen und gemütlichen Sorte gehört, aber immer zu seinem Team steht, wenn es darauf ankommt. Deswegen finde ich den Titel "Bärentreue" auch sehr passend.

Eigener Eindruck:
Nachdem die Schüler der Academy bei den Spielen in ihrer letzten Aufgabe vor den Captoren spielerisch fliehen sollten und die Sache scheinbar eskaliert, haben sich Lena und ihr eigentlicher Widersacher Jeff im Geheimversteck der Fel zusammen gefunden, in der Hoffnung, dass noch weitere Schüler des Camps dorthin finden. Doch je länger die beiden dort warten, desto geringer scheint die Chance, dass es noch mehr von ihrem Mitschülern geschafft haben. Mit dem Wissen, das Jeff mit Lena teilt, muss sie schließlich aus dem Versteck fliehen und Jeff sogar zurück lassen. Als die Lage für Lena aussichtslos erscheint, tauchen ihre Freunde Ben und Janis auf, um sie zu retten. Die beiden nehmen Lena mit in ein Versteck tief unten in der Erde, wo sich noch weitere Campmitglieder befinden. 
Sofort berichtet Lena den Freunden, was sie von Jeff erfahren hat. Nämlich, dass die gefangen Shapeshifter oder jene, die vorher verschwanden, in ein Labor verschleppt wurden, wo die Schüler scheinbar zu militärischen Zwecken untersucht werden. Doch Janis tut die Geschichte als Humbug ab, was Lena zutiefst verletzt. Als sie dann auch noch erfährt, dass Janis in Hinsicht auf den Alpha Kieran gelogen hat und dieser durchaus noch am Leben ist, ist sie endgültig von Janis enttäuscht. Doch viel Zeit zum Überlegen bleibt ihr nicht, denn die Captoren sind ihr wieder dicht auf den Fersen...

Der nun mittlerweile elfte Band der Reihe "Academy of Shapeshifter" aus der Feder von Amber Auburn hat mich persönlich positiv überrascht. Seit dem letzten Teil schafft es die Autorin mich mit ihrer Schreibweise richtig zu begeistern. Sie geht mehr ins Detail und baut jede Menge spannender Elemente ein. Man fiebert mit Lena mit und hofft, dass sie es schafft den Captoren zu entkommen oder man ist mit ihr über die Art von Janis einfach nur enttäuscht. Dieses Spiel mit den Emotionen macht einfach Spaß und ich hoffe, dass es weiter so bleibt. Durch den Spannungsschub geht es nun auch natürlich in der Storyline ordentlich vorwärts, was ich richtig gelungen finde. Das könnte doch noch Suchtpotential für mich werden. Jedoch finde ich dieses hin und her in Hinsicht auf Kieran und seine vorgespielte Ermordung schon ein bisschen sehr krass. Lena in den Glauben zu lassen, dass er tot ist und sie eigentlich auch mit dem Gewissen leben zu lassen, dass sie etwas damit zu tun hat, das fand ich schon ein bisschen hart. Desto schöner ist dann aber schließlich ihre Reaktion nachzuvollziehen. Da wäre wohl jeder mehr als ungehalten.
Auch wenn wir hier ein unterschiedliches Genre haben und völlig andere Vorgaben, komme ich mir derzeit sogar ein bisschen so vor wie bei den Tributen von Panem - warum auch immer. Es ist einfach dieses flüchten vor der Gefahr und die allgemeine Situation, dass sich nun alles zusammen tun, egal ob vorher Feind oder Freund. Es geht ums Überleben. Fast hat man schon das Gefühl, dass Diktator Snow gleich um die Ecke kommt und die nächsten Hungerspiele für eröffnet erklärt.

Fazit zu dieser Episode: Lesenswert. Wir haben hier alles, was ein Leser wirklich mag und in jeder guten Story auch erwartet. Details, Emotionen und eine ordentliche Portion Spannung. Fans von Gestaltwandlergeschichten werden hier weiterhin voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Idee: 4/5
Emotionen: 4/5
Spannung: 4/5
Details: 4/5

Gesamt: 4/5

Format: Kindle Edition 
Dateigröße: 11913 KB 
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 70 Seiten 
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung 
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l. 
Sprache: Deutsch 
ASIN: B01MYE73XT 

Dienstag, 22. Mai 2018

Everlight - Das Buch der Unsterblichen von Avery Williams

Zum Inhalt:
Um für immer mit ihrer großen Liebe Cyrus zusammen zu sein, nahm Sera vor über 600 Jahren einen Trank, der ihre Seele von ihrem Körper löste und sie unsterblich machte. Aber nach Jahrhunderten in einem ewigen Kreislauf hat Sera genug - sie will fort. Doch Cyrus, einst liebenswert und charmant, kontrolliert inzwischen jeden Schritt, den sie macht. Und er wird alles tun, um zu verhindern, dass sie ihn verlässt.

Cover:
Das Cover ist für mich sehr ansprechend, obwohl es sehr schlicht gehalten ist. Auf schwarzem Grund sind rosane Blüten zu sehen. Das sagt so gut wie nichts über die Geschichte aus. Jemand der gern cover interpretiert erwartet hier sicher eine romantische, aber dramatische Geschichte, jedoch sicher keinen Jugendfantasyroman.

Eigener Eindruck:
Als die vierzehnjährige Sera ihre Eltern das erste Mal auf einen Maskenball begleiten darf, ist sie sehr aufgeregt. Gerade im heiratsfähigen Alter ist es ihr Anliegen besonders hervor zu stechen. schon bald scheint sich ein Maskierter mehr für Sera zu interessieren. Er scheint sympathisch. Und so kommt es, dass die beiden sich von dem Fest entfernen und die Masken abnehmen. Zu ihrer Freude ist ihr Gegenüber kein Unbekannter, sondern Cyrus, der ihr schon öfter ins Auge gestochen ist. Er verspricht um ihre Hand anzuhalten. Doch als die beiden sich näher kommen wollen, da werden sie überfallen und Sera tödlich verletzt. Cyrus bleibt nur eine Möglichkeit um Sera zu retten und so flößt er ihr ein mysteriöses Elixier ein. Sera stirbt in dieser Nacht...
Jahre später hat sich Sera noch immer nicht mit ihrem Schicksal abgefunden. Nun, mehr als 600 Jahre als Unsterbliche, ist es ihr noch immer zu wieder sich alle zehn Jahre einen neuen Körper für ihre Seele suchen zu müssen, um ihn zu besetzen und weiter leben zu können. Die Jahre haben Sera gelehrt, dass Cyrus sich verändert hat und sie mit dieser Veränderung nicht mehr leben möchte. Sie selbst hat beschlossen zu sterben, doch sie weiß, dass Cyrus dies nicht zulassen wird. Durch einen Plan gelingt es ihr, den anderen aus ihrer Gruppe und Cyrus zu entkommen. 
Als sie bei einem Autounfall weit entfernt von den anderen, einem jungen Mädchen helfen möchte, übernimmt sie deren Körper. In der Hoffnung endlich ein Leben ohne Cyrus zu führen, beginnt sie ihr neues Leben anzunehmen und zum ersten Mal fühlt sie sich frei. so frei, dass sie sich verliebt und das Leben genießen will. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer...

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in das Buch sehr gut gefallen hat. Alles war so schön detailliert und man konnte sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Leider ließ dieses bildhafte und detaillierte Schreiben jedoch im Laufe der Geschichte nach. Immer mehr überschlugen sich die Ereignisse und Emotionen waren so für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar, weshalb auch die eine oder andere Handlung einfach unlogisch erschien. Bis zu dem Punkt, an dem Sera sich einen neuen Körper aneignete war wirklich alles top, aber dann ging es leider rapide bergab, sodass ich ehrlich gesagt zum Ende hin kaum noch Lust hatte das Buch zu lesen, was ich wirklich richtig schade fand, denn die Idee und das ganze Grundkonzept schienen mit sehr vielversprechend.
Viele Dinge blieben schlussendlich einfach ungeklärt, nämlich: Was ist aus den anderen aus der Gruppe geworden, die sich um Cyrus gescharrt hatten. Zu Beginn wurden sie so detailliert auseinander genommen, dass man einfach erwartet hätte, dass da einfach noch mehr kommt, aber es kam eben nicht. Sie verschwanden einfach so im Untergrund. 
Auch das Ende im Allgemeinen ist so offen geblieben, dass man einfach frustriert auf die letzte Seite schaut. Ein offenes Ende geht für mich einfach gar nicht. Man möchte doch wissen, wie es schlussendlich Sera ergehen wird, was sie aus der letzten dramatischen Szene macht. Stattdessen bekommt man die letzte Szene wie ein rohes Stück Fleisch hingeworfen - sicherlich ganz toll, um weitere Szenarien zu schaffen, aber einfach so einen Cliffhänger zu machen....absolutes No Go. Zumal es scheinbar nie zu einer Fortsetzung des Buches gekommen ist - es ist schier nicht auffindbar. Da sitzt man nun als Leser und ist hin und her gerissen. Einerseits ist die Idee toll, andererseits machen der lasch werdende Schreibstil und das offene Ende alles kaputt.

Sera als Charakter ist im Übrigen auch noch so eine Sache für sich. Ist sie anfangs mutig und hat ein klares Ziel vor Augen, so kommt es im Verlaufe der Geschichte immer mehr vor, dass sie eher wie ein dummer Teenager durch das Leben watschelt. Keine Spur von den 600 Jahren Erfahrung, die sie zu Beginn des Buches anpreist. Durch ihre Art sich in ein fremdes Leben einzuschleichen und ihren "Eltern" etwas vorzulügen wird die Situation einfach nicht besser. Man steht Sera mit gemischten Gefühlen gegenüber. Erst hat sie den Willen ihr Leben zu beenden, was man ihr mit großem Respekt anrechnen muss, doch dann wird sie einfach schwach und das ist wiederum richtig enttäuschend. 

Fazit: Freunde von fantastischer Literatur rund um die Unsterblichkeit - fernab der Vampire, könnten hier ihren Spaß haben. Jedoch sollte man nicht mit all zu hohen Erwartungen an die Geschichte heran gehen. Es fehlt einfach immer wieder das gewisse Etwas. Schade.

Idee: 5/5
Charaktere: 3/5
Logik: 3/5
Spannung: 3/5
Emotionen: 3/5

Gesamt: 3/5

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten 
Verlag: Knaur HC (3. Dezember 2012) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3426653265 
ISBN-13: 978-3426653265 
Verpackungsabmessungen: 19,2 x 12 x 2,2 cm 

Freitag, 18. Mai 2018

Mein Sommer als Heidi von Alexa Hennig von Lange

Zum Inhalt (Booklet):
„Ehrlich! Seit Mama nach Ibiza auswandern will, mache ich mir Sorgen! Und zwar eine ganze Menge Sorgen! Ihr Plan bedeutet nämlich, dass ich übergangsweise zu meinem Opa in die Berghütte muss, irgendwo in den Alpen. Mama meint: Ist doch toll! Da holst du frisches Wasser aus dem Bach und melkst Ziegen. So, als sei es das Normalste der Welt. Für sie Vielleicht, aber ich bin ein Großstadtkind!“


Cover:
Das Cover ist auf jeden Fall sehr ansprechend. Knallige Farben, die viel Sommer und viel Spaß versprechen und mitten drauf die Heldin des Buches – sichtlich frustriert, auf einem Koffer sitzend. Die Begeisterung für das, was sie erwartet, die kann man ihr regelrecht ansehen und gerade wegen dem bockigen Blick, finde ich, ist das Cover umso ansprechender. Das ist irgendwie jugendlich frisch und durchaus fetzig. Wirklich ein schöner Blickfang, vor allem auch für junge Leser, für die dieses Buch eigentlich gemacht ist.


Eigener Eindruck: 
Das elfjährige Großstadtkind Isla lebt mit ihrer flippigen Mutter allein in Berlin. Während ihre Mutter oft durcheinander scheint und Isla schon oft sehr erwachsen sein muss, um die Dinge zu regeln, liebt sie es in der Großstadt zu leben. Überall gibt es etwas zu erleben und außerdem wohnt auch hier ihre beste Freundin Jana. Dass sie nun Knall auf Fall für 14 Tage, während der Schulzeit, zu ihrem Großvater in die Schweiz soll, das findet Isla gar nicht lustig. Und warum das Ganze? Ihre Mutter hat es sich in den Kopf gesetzt, dass sie und Isla bald auf Ibiza leben werden, wo ihre Mutter Muschelketten entwerfen und mit Isla das süße Inselleben genießen will. Was Isla davon hält, das hat sie nicht einmal gefragt… denn das junge Mädchen findet die Idee ihrer Mutter mehr als blöd. Sie will nicht weg aus Berlin, möchte nicht auf einer Insel leben, deren Sprache sie nicht einmal versteht und ganz bestimmt will sie nicht zu ihrem Großvater, den sie noch nie gesehen hat. Isla macht sich wirklich sorgen, denn sie weiß nicht, was das alles werden soll. Und ehe sie sich versieht, sitzt sie im Auto einer Mitfahrgelegenheit und fährt ihrem Abenteuer in der Schweiz entgegen. So schlimm kann es schon nicht werden in vierzehn Tagen, denkt sich Isla. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Mutter nicht mehr…

Das Buch „Mein Sommer als Heidi“ aus der Feder von Alexa Hennig von Lange hat mich ehrlich gesagt mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ich schwanke immer wieder zwischen Begeisterung und zwischen absoluten empört sein. 
Die Schreibweise der Autorin ist wirklich sehr angenehm. Die Sätze sind einfach und verständlich formuliert, sodass auch junge Leser verstehen, was passiert. Dabei versteht die Autorin es sehr gut mit Details zu spielen. Man ist ab der ersten Seite in dem Buch gefangen und kann sich sehr gut in das Denken und Handeln von Isla hinein versetzen. 
Die Thematik die die Autorin hier verarbeitet ist in meinen Augen etwas heikel. In meinen Augen ist Islas Mutter leider eigentlich so gar nicht fähig ein Kind zu haben. Immer wieder bekommt man durch Islas Sicht die Dinge so vermittelt, dass ihre Mutter scheinbar nicht wirklich einen Plan für das Leben hat. Das Mädchen muss sich oft um Dinge selbst kümmern oder wird unvorbereitet vor vollendete Tatsachen gestellt – wie zum Beispiel der Umzug nach Ibiza. Dass ihre Mutter scheinbar organisatorisch eine absolute Vollnull ist, bemerkt der aufmerksame Leser spätestens an der Stelle, als Isla mitten im WINTER ohne eine richtige Winterjacke oder ordentliche Schule bei ihrem Opa in den Schweizer Alpen abgeladen wird. Verantwortungslos. Das war mein erster Gedanke und es wurde einfach nicht besser. Mir tat die arme Isla wirklich leid. Das Ganze gipfelte dann, je weiter die Geschichte fortschritt darin, dass die Mutter sich einfach nicht mehr meldete – ehrlich? Ein absolutes Unding und ein absoluter Sympathiekiller. Man wird wie Isla und Opa richtig wütend auf die Mutter. 

Gut fand ich in dem Buch die positiven Erfahrungen die Isla trotz ihres unfreiwilligen Exils erlebt. Sie lernt neue Freunde kennen und lernt das Bergleben lieben und schätzen. Klar, dass sich Isla erst anpassen muss, doch je länger sie bei ihrem Opa in der Schweiz ist, desto mehr gefällt ihr das ländliche Leben. Außerdem setzt sich Isla mit ihrer Freundschaft zu ihrer Freundin Jana auseinander – wenn auch unfreiwillig. Das ist ein wichtiger Lernprozess, den alle Kids in ihrem Leben nicht nur einmal durchmachen. Was mir auch sehr gut gefallen hat war die Art, wie die Menschen auf Isla im Allgemeinen zugegangen sind. Immer freundlich, immer hilfsbereit. Man hat sich selbst in dem kleinen Bergdorf ganz willkommen gefühlt. Wirklich gut gemacht. Und was mich richtig begeistert hat war der Charakter Peter. Er ist immer so grummelig, aber wenn es darauf ankommt, dann ist er Isla ein wirklich guter Freund, der ihre auch einmal in Rekordzeit das Schwimmen beibringt – wollen wir nicht alle einen Ziegen-Peter haben? 

Was mich wiederum irritiert hat war die Zeit der Handlung. Entgegen dem Titel „Mein Sommer als Heidi“ spielt die Hauptzeit der Geschichte einfach mal im Winter. Ehrlich gesagt habe ich immer wieder auf die Sommerpassage gewartet und fand es irgendwie unpassend, dass er einfach nicht kam. 

Isla als Charakter ist eine wirklich ganz wunderbare Wahl gewesen. Sie ist zwar schon ein recht selbstständiges junges Ding und weiß eigentlich, wo der Hase langläuft, aber sie ist nicht hochnäsig, sondern versucht immer mit allen Menschen auszukommen und neue Dinge dazu zu lernen. Obwohl ihr zum Heulen zumute ist, versucht Isla stark zu bleiben und macht das Beste aus ihrer Situation. Sie will einfach nicht den Kopf in den Sand stecken und das finde ich, ist eine ganz tolle Charaktereigenschaft. Dass sie sogar noch Verständnis für ihre Mutter aufbringen kann, obwohl diese sich dann plötzlich nicht mehr meldet, das ist schon fast mehr als gütig. Man muss Isla also einfach mögen, es geht gar nicht anders. 

Fazit: 
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall nur wärmstens empfehlen. Die Geschichte von Isla ist humorvoll, berührt aber auch. Besonders für junge Leser ist das Buch geeignet. Es ist nicht überdreht, sondern ist fast ein bisschen wie aus dem Leben gegriffen. Wäre diese unerträgliche Art der Mutter nicht gewesen, dann hätte ich diesem Buch sogar volle Punktzahl geben können, aber die Mutter ging einfach mal gar nicht, auch wenn es ein Happy End gibt. Aber sowas macht man einfach nicht. 


Idee: 5/5 
Details: 4/5 
Emotionen: 4/5 
Logik: 4/5 
Lesespaß: 5/5 

Gesamt: 4+/5 


• Gebundene Ausgabe: 256 Seiten 
• Verlag: Thienemann Verlag in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH (20. Juli 2017) 
• Sprache: Deutsch 
• ISBN-10: 3522184688 
• ISBN-13: 978-3522184687 
• Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre 
• Größe und/oder Gewicht: 14,9 x 3,4 x 21,1 cm