Montag, 28. Mai 2018

Wolfcamp 3: Liebeleien von Heiko Grießbach

Zum Inhalt:
Kassita ist erst fünfzehn, aber sie merkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Als sie ihren Freund grundlos und mit ungeahnter Kraft verprügelt, soll sie die Ferien in einem Camp verbringen. Oder ist das eher ein Besserungslager für aufmüpfige Teenager? Dazu passen aber nicht die komischen Andeutungen ihres Bruders. Und warum nennt er das Lager, in dem er selbst schon gewesen sein soll, Wolfcamp?
Als wieder Vollmond ist, passieren seltsame Dinge im Camp. Obendrein geschieht ein Mord und Kassita muss sich fragen, was sie mit dem Verbrechen zu tun hat …
Die Ereignisse waren tragisch, aber das Leben im Camp muss weitergehen. Kassita kommt einem Jungen immer näher, auch zwischen anderen Jugendlichen funkt es.

Cover:
Passend zu den anderen Covern der Reihe sieht man wie immer Kassita. Da sich an ihr nichts ändert sind die Cover mittlerweile recht langweilig, auch wenn sie einen Wiedererkennungswert haben. Jedoch wirkt das Cover im Gegensatz zu den anderen nicht so düster. Es gibt endlich einmal etwas mehr Farbe. Im Hintergrund neben Kassita ist ein junger Mann zu sehen - und nehmt es mir nicht krumm - besonders du, lieber Autor - aber David Boreanaz aus seinen jungen von Buffy zu verwenden - das ist echt mutig!

Eigener Eindruck:
Nach dem Vorfall, dass einer der Schüler ermordet wurde und der Tatsache, dass der Täter ein Wervampir ist, versuchen die Schüler des Wolfcamps sich mit Unterricht und Freizeit von den schrecklichen Geschehnissen abzulenken. Das ist aber gar nicht so einfach, denn zwischen den Wölfen baut sich Argwohn auf, als sich immer mehr Beziehungen untereinander hinauskristallisieren. Doch Kassita lässt das kalt. Sie kommt sich mit dem Werwolf Mario näher und plötzlich scheint ihre Welt irgendwie wieder zusammen zu wachsen. Plötzlich hat sie weniger Angst und macht sich weniger Sorgen. Dabei hat es der Wervampir scheinbar auf eine ganz besondere Person abgesehen...

Was soll ich sagen. Dieser Teil der Reihe hat mich einfach nur zum Kopfschütteln gebracht und mich echt wieder zweifeln lassen, ob das unbedingt der Stoff ist, den man als Jugendliteratur verklappen sollte - kostenlos ist eben nicht immer gut, auch wenn man es erst über den Kindle unlimeted kostenlos bekommt. Es geschieht nichts blutrünstiges oder irgendetwas in die Richtung das man sagt: okay, das muss ein Jugendlicher noch nicht lesen, aber die Geschichte ist einfach... ja, mittlerweile lächerlich bis nicht mehr tragbar.

Da haben wir auf der einen Seite den Wervampir, der am liebsten immer und immer wieder morden will. Besonders Kassita hat es ihm angetan und er malt sich mit ihr die anzüglichsten Sachen aus. Außerdem erfahren wir mehr über ihn und seine Art, was wirklich interessant ist, aber einfach nur unglücklich formuliert wurde. Man fällt immer wieder aus dem Lesefluss heraus. Fazit zum Wervampir: wir haben hier einen triebgesteuerten Irren, der gern Wolfsblut nascht - na warum auch nicht.
Dann haben wir auf der anderen Seite das Wolfscamp - immer wieder gibt es schnöden Unterricht - der echt langweilig ist und sich zäh wie Kaugummi durch das ganze Buch zieht. Daneben gibt es noch eine Trauerfeier für Jack, welche sich in meinen Augen auch nur unnötig in die Länge zieht und für mich einfach in der Ausführung so nichts in der Geschichte zu suchen hat. Und als Krönung des Ganzen haben wir jede Menge triebgesteuerter Teenager, die immer nur Knutschen und Fummeln wollen, ob nun allein oder in der Gemeinschaft (ja hier wird sich scheinbar sogar dazu verabredet) - da muss man schon fast Angst haben, dass man umblättert und inmitten einer Orgie steht.
Von der Storyline an sich bekommt der Leser kaum etwas wirklich mit. Der rote Faden taucht zwar immer mal wieder auf, wird aber durch das Geschwafel über Beziehungen und Unterricht unnötig unterbrochen. Es war einfach gähnend langweilig bis fast schon nicht mehr tragbar. Es fehlt an Spannung, es fehlt an passendem Witz und vor allem fehlt es an glaubhaften Emotionen und Details. Hier passt das eine einfach nicht mehr zu dem anderen. Es macht einfach schon jetzt keinen Spaß mehr. Um das Ganze noch zu toppen, schmeisst der Autor weiterhin mit tausenden von Namen um sich, die man einfach nicht zuordnen kann.
Einzig positiv an der Geschichte finde ich die Entwicklung von Laura, der Zimmernachbarin von Kassita. Die scheint nämlich langsam zu lernen, dass man seine Meinung auch einmal ändern kann und das macht sie durchaus sympathisch.

Fazit: 
Wer wirklich etwas Gutes und Packendes zum Lesen sucht, der sollte hier die Finger davon lassen. Jugendliche Leser und Erwachsene laufen Gefahr sich teilweise fremd zu schämen. Der Geschichte fehlt der gewisse Pfeffer und vor allem der durchgängige rote Faden. 

Idee: 3/5
Details: 2/5
Emotionen: 2/5
Spannung: 1/5
Lesespaß: 2/5

Gesamt: 2/5

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 1924 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 66 Seiten
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B01KC7E2YU