Dienstag, 5. April 2022

Comic: Wave and Smile von Arne Jysch

 


Einsatz in Afgahnistan.

Deutsche Truppen werden angegriffen.

Und du bist mitten drin.

Einer deiner Kameraden verschwindet spurlos….

Und du willst ihn einfach nicht aufgeben…

 

Zum Inhalt:

Mit Arne Jysch wendet sich der erste deutsche Zeichner dem Thema Afghanistan zu. Gekonnt erzählt und inszeniert er eine spannende Geschichte in den Wirren des Bundeswehreinsatzes, die von Freundschaft und Verantwortung handelt. Gleichzeitig vermittelt Arne Jysch dem Leser eine wirklichkeitsgetreue Darstellung des Alltags in diesem fremden Land und was es für einen deutschen Soldaten heißt, dort Dienst zu tun. Das alles schafft er, ohne ideologisch oder belehrend zu sein. Es ist einfach nur - spannend.

 

Cover:

Das Cover passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Im comicartigen Stil sehen wir hier einen deutschen Soldaten in voller Kampfausrüstung, wie er aus einem fahrenden Konvoi heraus wachsam auf die Gegend blickt, während man neben ihm einen Jungen auf einem Esel reiten sieht. Das passt gut zum Inhalt der Geschichte und gibt einen ersten Eindruck über den Zeichenstil. Absolut gelungen.

 

Eigener Eindruck:
 Chris ist Soldat der deutschen Armee und in Afghanistan stationiert. Noch ein paar Wochen und dann kann er endlich zurück nach Hause. Doch kurz bevor er heimkehren kann, bekommen er und seine Kollegen Besuch von einem Journalistenteam. Bei einem Ausflug werden sie, wie schon so oft angegriffen und sein Kollege Marco verschwindet dabei spurlos. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wird Marco nicht die Aufklärung zuteil, die Chris sich wünscht und auch seine Familie zerbricht an der langen Trennung. Ihn hält also nichts mehr und so macht sich Chris auf eigene Faust auf die Suche nach Marco und kehrt nach Afghanistan zurück. 

 

Die Geschichte von Chris ist interessant geschrieben und meiner Meinung nach doch ein bisschen ideologisch und belehrend, aber darüber lässt sich ja bekanntlich streiten. Ich finde schon, dass die Bundeswehr gehyped wird und man den einen oder anderem Klischee noch mehr den Stempel aufgedrückt hat. Trotzdem ist die Story gut recherchiert und man ist bereits ab der ersten Seite voll mit dabei. Da gibt es raue Wortwechsel unter Kollegen oder eine ziemlich derbe Eignungsprüfung für das Journalistenteam. Es wird nichts geschönt, es wird nichts überdramatisiert und doch gibt es Angriffe, Schießerei und auch Tote auf beiden Seiten. Nennen wir es einfach hart real. Chris als Charakter begeistert hierbei besonders, denn er gibt nicht auf und macht sich auf die Suche nach seinem Kameraden, auch wenn ich das etwas unglaubwürdig finde. So einfach ist es dann wohl doch nicht. Außerdem leidet man im gewissen Sinne mit Chris, als seine Familie zerbricht – ein Schicksal, was wohl viele Familien durchmachen müssen, wenn die Männer und Väter so verändert aus dem Krieg wiederkommen oder so lang fort waren? Da kann sich nun jeder selbst sein Urteil dazu bilden. Fakt ist, dass man das Buch durchaus einmal gelesen haben kann, muss man aber nicht. Die Thematik ist doch Geschmackssache und wird wohl eher das männliche Publikum ansprechen. 

 

Fazit:

Auf solche Geschichten muss man einfach stehen. Für mich war es recht flach, auch wenn gut recherchiert und echt gut gezeichnet, aber irgendwie ist bei mir der Funke einfach nicht übergesprungen.

 

Idee: 4/5

Charaktere: 3/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 3/5

 

 

Gesamt: 3/5

 

Daten:

ISBN: 9783551713728

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 200 Seiten

Verlag: Carlsen

Erscheinungsdatum: 22.04.2014

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