Gänsehaut Band 14: Der Werwolf aus den Fiebersümpfen von R.L. Stine

Zum Inhalt:

Grady und seine Schwester Emily ziehen aufgrund der Forschungsarbeiten ihres Vaters in eine ruhige Sumpfgegend in Florida. Bald hört Grady dort Nacht für Nacht ein schauerliches Heulen aus den nahegelegenen Sümpfen. Und dann tauchen plötzlich auch noch entsetzlich zugerichtete Tierkadaver auf. Die Nachbarn glauben an einen Werwolf, der in den Sümpfen sein Unwesen treibt. Für Gradys Vater hingegen ist klar: der riesige wilde Hund, der der Familie zugelaufen ist, muss an allem schuld sein. Aber Grady ist skeptisch und macht sich auf eigene Faust daran, die Wahrheit herauszufinden.

Cover:

Da ich noch ein altes Exemplar dieser Reihe besitze, ist mein Buch in dem klassischen Stil der Gänsehaut-Reihe gestaltet. Das typische Zusammenspiel von blaulila und roten Tönen und dazu dann das Cover, welches eine Szene aus der Geschichte zeigt. Hier zu sehen ist ein Werwolf der vor einem grünlichen Tümpel sitzt und schier durchzudrehen scheint. Das passt sehr gut, wie ich finde. Auch bei dem neueren Cover hat man sich einer ähnlichen Szene bedient, wo auch ein Werwolf dargestellt wird. Aber irgendwie mag ich das alte Cover lieber.

Eigener Eindruck:

Das kann doch nicht wahr sein! Nur weil Gradys und Emilys Eltern Wissenschaftler sind, müssen sie ihre alte Heimat verlassen und in die Sümpfe von Florida ziehen! Was für Grady noch relativ erträglich scheint, ist für Emily die Hölle, denn sie vermisst ihren Freund. Als die beiden Geschwister sich die neue Heimat und vor allem die Sumpfgegend ansehen sollen, verlaufen sie sich und kommen an recht sonderbaren Stellen vorbei. Unter anderem stoßen sie auch auf die Hütte des Einsiedlers, der in den Sümpfen lebt und die Geschwister schlussendlich verfolgt und zu bedrohen scheint. Doch wäre das noch nicht gruselig genug, verschwindet ein Nachbar und man munkelt von einem Werwolf in den Sümpfen. Humbug! Glaubt Grady zumindest, bis er das erste Mal nachts das Heulen hört und schließlich immer wieder Tierkadaver in der Nähe des Grundstücks auftauchen.

Der vierzehnte Band der Gänsehaut-Reihe bedient sich dem klassischen Genre des Werwolfes. An sich fand ich die Idee nicht schlecht, aber alles in diesem Band wirkt dann doch etwas unlogisch und lässt so einige Fragen offen, die den Leser einfach unzufrieden zurück lassen. Da haben wir zum einen den Werwolf, der sich schlussendlich als jemand entpuppt, den man so nicht vermutet hätte – doch nun stellt sich die Frage, warum wird dieser nicht vermisst oder warum sind andere Anwohner dieser Person nicht schon misstrauisch gestimmt. Außerdem taucht da auch noch das Mädchen Cassidy auf, die dann auch urplötzlich im Dschungel der Buchstaben verschwindet und mit keinster Silbe wieder erwähnt wird. Stattdessen bekommen wir aber detaillierte Ausführungen zu dem Hund „Wolf“ und dem Einsiedler, wo schlussendlich auch nichts weiter aufgeklärt wird und dann ist da auch noch der verschwundene Einwohner, dessen Verbleib ebenfalls ungelöst bleibt. Also eine Menge Fragen. Dazu kommt dieses immer wieder sehr an den Haaren herbei gezogene Panik machen innerhalb der Familie von Grady, allen voran seine große Schwester und schließlich viele Situationen die zwar spannend, aber nicht unbedingt packend sind, weil sie sich viel zu schnell auflösen. Zwar hat R.L. Stine hier wieder versucht von einem Kapitel zum anderen spannende Szenen zu entwickeln, die einem als Leser den Atem anhalten lassen sollen, aber irgendwie kann in diesem Band die Stimmung nicht wirklich transportiert werden. Es wirkt wie nichts Halbes und nichts Ganzes. Schade irgendwie, weil man ja weiß, dass der Autor das durchaus besser kann. Auch muss man sich fragen, was der gute Grady für Eltern hat, die ihre Kinder ALLEIN in den Sumpf schicken, wo es wohl angeblich giftige Tiere gibt und eben die Gefahr besteht im Sumpf zu versinken oder sich zu verlaufen, wenn man sich nicht auskennt. TZTZTZ… 

Also wer Freund der Bücher von R.L. Stine ist, der sollte dieses Buch meiner Meinung nach nicht auslassen, weil es einfach dazu gehört. Wer jetzt nicht unbedingt Fan ist, der sollet hier die Finger davon lassen, weil es wirklich nicht so die Glanzleistung des Autors ist.

Fazit:

3 von 5 Sterne

Daten:

ISBN: 9783570225950

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 128 Seiten

Verlag: cbt

Erscheinungsdatum: 11.01.2016