Dienstag, 12. Februar 2019

Oma von Peter Härtling

Zum Inhalt:
Fünf Jahre ist Kalle, als er seine Eltern verliert. Erst kann er es gar nicht begreifen. Seine Oma nimmt ihn zu sich. Da merkt Kalle, dass alles ganz anders ist als früher mit Vater und Mutter. Oma ist prima, aber - alt! Und Oma denkt: Hoffentlich kann ich den Jungen richtig erziehen - in meinem Alter! Sie erzählt Kalle von ›damals‹, als alles ganz anders war. Sie machen zusammen eine Reise und haben viel Spaß miteinander. Kalle ist zehn, als Oma krank wird. Da zeigt sich, dass auch sie ihn braucht.

Cover:
Auf dem Cover ist, typisch für ein Buch von Peter Härtling, eine Szene aus der Geschichte zu sehen. Bei den älteren Büchern sieht man Kalle mit seiner Oma in der Küche, bei den neueren Versionen sieht man Kalle mit seiner Oma am Bahnhof stehen, als sie Urlaub machen. Beide Cover passen in meinen Augen sehr gut, auch wenn sie noch nicht viel über die Geschichte aussagen. 

Eigener Eindruck:
Als seine Eltern sterben und die Familie sich scheinbar wirklich Zeit lässt, um Kalle bei sich aufzunehmen, reist seine Oma, die er noch nicht sehr oft gesehen hat, zu ihm, um ihn mit sich nach München zu nehmen. Denn wo soll er sonst auch hin? Oma ist sich sicher, dass sie es schaffen können, auch wenn sie selbst Angst hat. Und Kalle? Der findet Oma komisch. Sie versteht viele Sachen falsch und er darf nicht alles, was er sonst immer durfte. Doch Oma kümmert sich und auch wenn die beiden aneinander geraten, so gehören sie doch zusammen. Es gilt Generationsunterschiede zu überwinden, aber auch aufeinander einzugehen. Oma Erna wird zu der wichtigsten Person in seinem Leben, obwohl er dies gar nicht bewusst bemerkt. Erst als Oma krank wird, da weiß er, was er an ihr hat. 

"Oma" aus der Feder von Peter Härtling hat mich persönlich wirklich berührt, auch wenn ich nicht immer mit dem Hergang der Geschichte "einverstanden" war. In einfachen und verständlichen Sätzen beschreibt Peter Härtling das Leben von Kalle und Oma. Dabei spricht er auch auf viele Probleme, rund um die Nachkriegszeit an - macht sogar noch einen kleinen Abstecher in die Kriegszeit, als Oma sich erinnert. Dass natürlich durch den Altersunterschied Welten aufeinander prallen, ist wohl kaum verwunderlich. Oma stammt eben aus einer anderen Generation, welche völlig anders erzogen wurde, als Kalle. Da gibt es noch andere Wertvorstellungen und wenn Kalle die nicht erfüllt, dann geraten die beiden auch einmal aneinander, was wohl völlig normal ist. Trotzdem hat es Kalle gut bei Oma, welche versucht mit wenigen Mitteln, wenn auch manchmal etwas forsch, ihre Ziele zu erreichen. Der Autor zeigt auch, wie sehr man sich an einen Menschen gewöhnen kann und wie schlimm es werden kann, wenn man um  sie bangen muss. Damit greift Peter Härtling nicht nur die Problematik des alt werdens auf, sondern auch was mit einem Minderjährigen passieren kann, wenn er eben keine Verwandschaft mehr hat. 
Was mir an der Geschichte auch ganz gut gefallen hat, war die Erzählweise. Die Geschichte erlebt man hauptsächlich aus Sicht von Kalle, aber nach jedem Kapitel bekommt man auch einen Einblick in die Gedanken von Oma Erna und so kann man beide Seiten immer sehr gut verstehen. Einzig die sprunghaften Szenen in dem Buch waren wieder nicht so ganz meins. Ab und an hat es doch ein bisschen gedauert, bis ich mich in die  Geschichte einfinden konnte und ab und an war es dann doch ein bisschen zäh wie Kaugummi.   

Fazit: 
Absolut lesenswert und eine schöne Lektüre, um Generationsunterschiede zu erklären.

Idee: 5/5
Charaktere: 4/5
Emotionen: 4/5
Spannung: 4/5
Logik: 4/5

Gesamt: 4/5  

Daten: 
Taschenbuch: 104 Seiten 
Verlag: Gulliver von Beltz & Gelberg; Auflage: 15... Aufl. (10. Juli 2018) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3407781016 
ISBN-13: 978-3407781017 
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre 
Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 0,7 x 18

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