Donnerstag, 26. Oktober 2017

Tote lügen nicht (Die Tempe-Brennan-Romane Buch 1) von Kathy Reichs

Zum Inhalt (Booklet):
Ein Knochenjob für die bekannteste Forensikerin der Welt Tempe Brennan ist forensische Anthropologin in Montreal. Skelette und verweste Körperteile gehören zu ihrem Alltag. Als die 23-jährige Isabelle missbraucht, erdrosselt und zerstückelt in Müllsäcken aufgefunden wird, erinnert sich Tempe an einen Fall ein Jahr zuvor. Sie versucht, die beiden Verbrechen mit drei weiteren Leichen in Verbindung zu bringen. Doch Detective Luc Claudel nimmt sie nicht ernst. Sie recherchiert auf eigene Faust und lenkt so die Wut des Serienkillers zunächst auf ihre Freundin Gabby, dann auf ihre Tochter Katy und schließlich auf sich selbst. 


Das Buch:
Tempe Brennan ist mitte 40 und forensische Anthropologin in Montreal. Als eine zerhackte Leiche in Plastiksäcken gefunden wird, ist es an ihr herauszufinden, was mit der Leiche geschehen ist. Schnell ist für Tempe klar, dass das Opfer weiblich ist und missbraucht wurde. Was ihr aber noch mehr auffällt ist, dass der Hergang mit einem Mordfall aus früheren Jahren überein stimmt und es sich möglicher Weise um einen Serientäter handeln könnte. Doch mit ihrer Vermutung stößt Tempe auf taube Ohren. Besonders bei dem leitenden Detective Claudel, der scheinbar kein gutes Haar an Tempe lassen möchte. Immer wieder begegnet er ihr mit Misstrauen und Ungunst. Das scheint sich erst zu ändern, als sich Tempes Vermutung doch als heiße Spur entpuppt und der Serienmörder es auf Tempes beste Freundin Gaby abgesehen zu haben scheint. Außerdem scheint auch Tempe immer mehr in den Fokus des Serienmörders zu rücken, denn in ihrem Umfeld passieren einige unheimliche Dinge und auch Gaby scheint plötzlich immer mehr Angst vor jemanden zu bekommen, was Tempe dazu zwingt auf eigene Faust zu ermitteln und sie noch mehr in Gefahr bringt.


Eigener Eindruck:
Als ganz großer Fan der Serie „Bones“ war es für mich einfach ein Muss die Bücher der Autorin Kathy Reichs zu besitzen, die auch für die Serie die Drehbücher geschrieben hat. Entgegen meiner Erwartungen trifft man hier auf eine völlig andere Tempe Brennan und auch ihre Mitprotagonisten sind so ganz anders als die in der Serie. Wenn man sich aber auf die Geschichte einlässt und nicht mehr damit beschäftigt ist, Vergleiche zu ziehen, dann bekommt man eine ganz wunderbare und vor allem detaillierte Story, die einfach nichts zu wünschen übrig lässt. Wir haben hier gute Umschreibungen der Charaktere, sodass man sie sich richtig gut vorstellen kann. Man bekommt ein Einblicj in die Welt von Tempe und vor allem auch in deren Gedankengänge. Tempe ist wie in der Serie eine sehr intelligente und schlagfertige Frau. Sie liebt ihren Job und hat immer ein Auge für Details. Sie beißt sich in ihre Fälle richtig fest und man weiß ab wenigen Seiten, dass man auch diese Tempe wirklich lieben wird.
Was mich an dem Buch auch noch begeistert hat war die Tatsache, dass die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt. Man merkt, dass sie ebenfalls viel mit Obduktionen und dergleichen zu tun hat. Es wirkt alles sehr authentisch. Vorgänge und Merkmale rund um Leichen, Verwesungsprozess und deren Untersuchungen werden ebenfalls sehr detailliert dargestellt und lassen den Leser oft den Atem anhalten. Wer im allgemeinen nicht so auf Details steht, der wird die Geschichte sicher als sehr langatmig empfinden. Wer aber Details genauso sehr mag wie ich, für den werden die Abenteuer von Tempe einfach ein Genuss sein.


Parallelen und Unterschiede zur Serie:
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Reihe um die Vorlage für die Serie „Bones“. Jedoch haben wir es hier mit einer völlig anderen Tempe Brennan als in der bekannten Serie zu tun. Tempe ist hier bereits in den Mittvierzigern, während sie in der Serie noch recht jung ist. Jedoch sind beide Tempes nicht nur forensische Anthropologin, sondern auch Buchautorin. Außerdem hat sie im Buch eine bereits erwachsene Tochter namens Kathy – ein Einzelkind. Obendrein hat Bones in der Serie einen Bruder und einen flüchtigen Vater, während man im Buch lediglich erfährt, dass sie eine Schwester hat. Von einem Bruder war hier noch nicht die Rede (jedoch existiert ein solcher in der Jugendbuch-Reihe Virals).
Wer die Serie kennt, der weiß, dass Bones hier mit Agent Booth zusammen arbeitet, mit diesem jedoch auch Startschwierigkeiten hatte. Mit der Figur Claudel wird in dem Buch ein wahrer Stinkstefel kreiert, welcher Tempe ebenfalls das Leben schwer macht. Was sich bei der Serie und dem Buch gleicht ist, dass Tempe eine gute Freundin namens Gabby hat – ansonsten entspricht die Figur aber nicht der Serie. 
Es gibt also einiges Neues in der Serie oder dem Buch zu entdecken, je nachdem, was man denn zuerst kennt.


Ein weiteres Sahnebonbon:
Als weiteres Sahnebonbon hat Kathy Reichs mit ihrem Sohn Brendan Reichs Tempe als coole Tante und Lexikon für alle Fragen in ihre Jugendbuch-Reihe „Virals“ eingebunden. Dort taucht Tempe immer wieder via Telefon oder Schriftform auf und gibt den dortigen Protagonisten Tipps und unterstützt sie unwissentlich bei ihren Abenteuern. Das finde ich persönlich richtig klasse und auch einen durchaus gewitzten Schachzug, denn so wird man auch auf die anderen Bücher aufmerksam und neugierig gemacht.

Cover:
Das Cover zu dem Buch ist in meinen Augen ganz nett anzusehen, aber nichts besonders. Neben dem Titel in großen Lettern sieht man nicht viel bis auf scheinbar vergilbte Mullbindenstreifen und ein paar Blutflecken. Neugierig hätte mich das nun nicht unbedingt gemacht, wenn ich im Buchladen gewesen wäre. 


Daten:
Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Heyne (10. Januar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453435591
ISBN-13: 978-3453435599
Originaltitel: Déjà Dead
Größe und/oder Gewicht: 12,1 x 4,5 x 18,8 cm


Idee: 5/5
Charaktere: 5/5
Emotionen: 5/5
Details: 5/5
Logik: 5/5

Gesamt:5/5

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