Sonntag, 29. Oktober 2017

Gregs Tagebuch Band 5 - Geht´s noch? von Jeff Kinney

Zum Inhalt:
Greg hat's eilig mit dem Älterwerden. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Schnell stellt er nämlich fest: Erwachsensein ist gar nicht lustig! Denn plötzlich soll Greg "mehr Verantwortung" übernehmen, öfter duschen und Deo benutzen, in der Schule peinliche Aufklärungsvideos ansehen und Bücher über die Pubertät lesen. Und dann verkündet seine Mutter auch noch, dass sie wieder studieren will. Soll Greg sich jetzt etwa seine Pausenbrote selbst schmieren und den ganzen Haushalt allein schmeißen?

Die Ferien sind vorbei und der Schulalltag hat Greg wieder. Noch immer ist er mit seinem ehemaligem besten Freund Rupert zerstritten und versucht sich selbst einzureden, dass er ihn so gar nicht vermisst. Doch das ist nur ein zweitrangiges Problem, denn dieses Schuljahr scheint völlig anders zu werden, als alle anderen davor, denn in der Schule soll im Unterricht aufgeklärt werden. Gar nicht so einfach, wenn man so gar keine Verantwortung übernehmen kann - nicht einmal für ein Hühner-Ei und erst so gar keine Lust auf die Pubertät hat. Erst als Rupert scheinbar erwachsen wird, da will Greg auch plötzlich mitziehen, doch was seine Eltern ihm über ihre Jugend eröffnen gibt ihm wenig Hoffnung. Außerdem ist erwachsen werden schon ein bisschen eklig. Und um dem allem noch die Krone aufzusetzen beschließt seine Mutter wieder zu studieren und Greg soll mit den anderen mehr Aufgaben in der Familie übernehmen... Da ist das Chaos schon vorprogrammiert.

Leider konnte mich auch dieser Teil nicht wirklich überzeugen. Die Schreibweise des Autors ist zwar gut, aber Greg als Charakter ist und bleibt mir einfach mehr als unsympathisch. Er hat in meinen Augen einfach keinen Charakter. Er ist weiterhin stinkefaul, beobachtet andere auf Schritt und Tritt und stellt fest, was ihm an ihnen nicht passt. Aber selbst einmal an sich zu arbeiten oder mal etwas einzusehen? Keine Chance. Er ist und bleibt in meinen Augen fläzig, er nutzt alle nur aus und sieht zu, dass er überall seine Vorteile hat. Einzig lustig sind die Szenen, wo man auf seine Familie trifft, da kann man wirklich einmal schmunzeln, aber der Rest... in meinen Augen einfach nur nett zu lesen, aber mehr auch nicht. Dass man hier wirklich gut lachen kann, wie einige das beschreiben, das kann ich so nicht bestätigen, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich.

Die Zeichnungen zu den unterschiedlichen Tagebucheinträgen, welche aus Sicht von Greg geschrieben sind, sind gewohnt einfach gehalten - sind stilistisch aber sich selbst treu geblieben. Das hat einen gewissen Wiedererkennungswert. Im Gegensatz zum Vorgänger bin ich hier auch positiv überrascht, dass nicht alles so gekünstelt und abstrakt wirkt. Man kann hier wirklich wieder glauben, dass das alles live aus dem Leben gegriffen ist. Der letzte Teil mit seiner VIP-Gärtnerei und den vielen - vor allem dummen - Streichen, war einfach nicht so meins.

Wer ein eingefleischter Fan von Greg ist, dem wird auch dieses Buch gefallen, da bin ich mir sicher. Wer dem eher skeptisch gegenüber steht wie ich, der wird sicherlich ab hier die Finger von der Reihe lassen. Es wird einfach nicht besser - zumindest kann ich mir das für die nächsten sechs Teile nicht wirklich vorstellen.

3 von 5 Sterne für mittelmäßigen Lesespaß


  • Taschenbuch: 224 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Baumhaus Taschenbuch) (11. Oktober 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3843210632
  • ISBN-13: 978-3843210638
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
  • Originaltitel: Diary of a Wimpy Kid: The Ugly Truth
  • Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 2,4 x 18,6 cm