Mittwoch, 4. Oktober 2017

Das Parfum von Patrick Süskind

Als auf einem Markt eine Fischverkäuferin ihre Wehen bekommt, ist das einzige woran sie denken kann, das Kind heimlich zu gebären und dann auf dem Markt zum Sterben liegen zu lassen. Doch der kleine Junge Grenouille beginnt zu schreien und so ist seine Mutter, ehe sie sich versieht, zum Tode verurteilt. Der kleine Kerl jedoch kommt in ein Waisenhaus, wo er als sonderbarer Knabe aufwächst. Denn er kann alles riechen. Er riecht Holz. Er riecht Metall. Er riecht einfach alles. Er nimmt alles so detailliert wahr, dass seine Mitmenschen ihn nicht nur als sonderbar und befremdlich empfinden, sie meiden ihn, weil sie Angst haben. Aber Grenouilles Reise ist damit nicht vorbei. Er wird von der Leiterin des Waisenhauses weiter verkauft - und zur Strafe vom Schicksal ebenfalls getötet. Genouilles Weg geht fortan in einer Gerberei weiter, doch sein sehnlichster Wunsch ist es Parfums herzustellen. Er will lernen den Duft gefangen zu nehmen und als sich die Chance dafür bietet, ist Grenouille mit Feuereifer dabei. Als er schließlich den besonderen Duft von Menschen wahr nimmt, da beginnt das Grauen seinen Lauf zu nehmen.

Vom Schreibstil her liest sich das Buch sehr angenehm. Man kommt schnell in die Geschichte rein und man kann sich sehr gut die Szenen vorstellen, da der Autor sehr viel Wert auf Details gelegt hat. Leider an manchen Stellen für mein Empfinden sogar zu detailliert - und das muss man erst einmal schaffen, da ich Details wirklich liebe. Aber so manche Szene ist so genau beschrieben, dass einem beim Lesen schlecht wird. Das kann ein Geruch sein oder die Art, wie Grenouille vorgeht. Das ist bisweilen ein bisschen hart und sehr befremdlich. Ganz besonders hat mich in dem Buch die Schlussszene getroffen, als Grenouille das Fläschchen öffnet und sich dann alle auf ihn stürzen. Das ist makaber bis ekelhaft und hat mich wirklich kurzzeitig richtig würgen lassen. Ansonsten ist das Buch aber mit sehr schwarzen und guten Humor bestückt. Denn jeder, aber auch wirklich jeder, bei dem Grenouille war und die ihm etwas Schlechtes wollten, die hat das Karma zum Schluss immer so richtig gestraft, indem sie ums Leben kommen. Der Leser freut sich an der Stelle wirklich diebisch, denn nie waren sie wirklich gut zu Grenouille und man meint als Leser, dass sie den einen oder Abgang wirklich verdient haben.

Als Schullektüre habe ich das Buch wirklich gehasst, sodass ich es eigentlich nie wieder lesen wollte. Ein Tag am Strand hat mir das Buch aber wieder in die Hände gespielt und ich muss sagen, dass es mir dann doch mehr zugesagt hat - wahrscheinlich, weil man es dann nicht unter Zwang lesen musste. Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht unbedingt. Das Buch bleibt definitiv im Gedächtnis und man denkt oft darüber nach. Trotzdem ist es bisweilen aber sehr harter Toback, weshalb man wissen sollte, auf was man sich da einlässt.


  • Taschenbuch: 336 Seiten
  • Verlag: Diogenes; Auflage: 1. (1994)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3257228007
  • ISBN-13: 978-3257228007
  • Größe und/oder Gewicht: 2,5 x 11,4 x 19 cm

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