Dienstag, 31. März 2020

Lilith Fortune und der Prinz der Vampire von Andrea van Schwarzenberg

Zum Inhalt:
Lilith lebt mit ihrem Vater in einem einsam gelegenen Haus am Waldrand ganz normal als Teenager bis zu jener Nacht, als ihr Kater Jonathan einer Fledermaus den Flügel bricht. Der Besuch bei der zwielichtigen Tierärztin Dr. Nachtweih verändert ihr Leben, denn dort begegnet sie Frederic, einem geheimnisvollen jungen Mann, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt. Als dann Liliths tot geglaubte Mutter auftaucht und sich als bösartige Vampirin entpuppt, gerät Liliths Leben vollends aus den Fugen, denn sie erfährt ihre wahre Bestimmung: Lilith gehört zu den Jägern der Nacht, den Todfeinden der Vampire. Als in ihr der Drang erwacht, Vampire zu vernichten, droht ihre junge Liebe zu Frederic in einem Sturm der Gefühle unterzugehen.

Cover:
Das Cover fand ich persönlich richtig hässlich gestaltet. Gut, dachte ich mir, liegt vielleicht daran, dass der Verlag jetzt nicht so bekannt ist und da guck ich drüber hinweg. Hätte ich aber ehrlich gesagt nicht tun sollen, denn so billig wie das Cover daher kommt, kommt leider auch die Geschichte daher. Wir sehen hier auf rotem Grund den Auszug der Front eines Hauses, einen Vollmond mit typischen Fledermäusen, wie es sich für eine Vampirgeschichte eben gehört. Außerdem haben wir hier noch ein Schwert in der Mitte und eine schattenhafte männliche Figur, welche dem Mond entgegen geht und noch zwei Augen, die dem Betrachter entgegen blicken. Einfach total überladen, wenn ihr mich fragt und definitiv eigentlich schon die Warnung schlechthin. Weniger ist einfach mehr.

Eigener Eindruck:
Lilith Fortune ist 17 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater und ihrer Katze Jonathan in einem Haus fernab dem Trubel der Stadt. Da ihr Vater immer für seine Spedition viel unterwegs ist, ist es das Mädchen gewohnt allein zu sein. Als es Herbst wird und Liliths Freund Ben sich von ihr getrennt hat, beginnen sich eigenartige Dinge rund um das alte Haus abzuspielen. Doch während Lilith scheinbar kaum etwas von den Dingen, die um sie herum geschehen mitbekommt, sind es der Busfahrer und der Dorfabt, die langsam eine Vermutung hegen. Das Böse hat Einzug in die kleine Stadt genommen und Lilith befindet sich bald in großer Gefahr. Denn eines der Wesen der Nacht hat es sich zur Aufgabe gemacht Lilith zu sich zu holen…
Lilith unterdessen ahnt davon natürlich nichts und hat ganz andere Sorgen, denn der Nachbarsjunge, welcher in die alte Försterei gezogen und der Neffe der neuen Tierärztin ist, scheint immer wieder genau dann aufzutauchen, wenn Lilith dringend Hilfe braucht. Und während sich die beiden scheinbar ineinander verlieben, entbrennt um sie herum ein Kampf, bei dem Gut und Böse gegeneinander antreten…

Klingt stumpf? Ist es auch. Die Idee zu der Geschichte ist wirklich toll und es gibt wirklich ganz viele tolle Segmente, die es wirklich in sich haben. Das hätte wirklich eine ganz tolle Story werden können. Hätte! Denn leider ist der Schreibstil dieses Buches so grausam langweilig, dass man einfach nicht voran kommt und das Buch am liebsten in die Ecke pfeffern möchte. Doch warum eigentlich? Leider hat die Autorin die Gabe alle spannenden Momente kaputt zu schreiben, sodass man als Leser bereits weiß, was wohl als nächstes passieren wird, es gibt einfach keine Spannungsmomente mehr, die einen mitfiebern lassen. Auch die Romanze zwischen Lilith und dem Prinzen der Vampire ist zäh wie Kaugummi, langweilig und so stumpf, dass man am liebsten wortwörtlich davonlaufen möchte. Man kauft ihnen die große Liebe einfach nicht ab. Dann ist da noch das große Geheimnis von Liliths Mutter Leonore, welche als Vampir hier im Buch ihren ganz großen Auftritt als Vampir hat und ihrer Tochter an die Wäsche will. Ein Klassiker. So weit okay, wären da nicht Passagen wie diese: Der Vater will mit seiner Tochter über den Tod der Mutter sprechen, sagt dann zu ihr, dass die Mutter tot ist, er ihr aber nicht wirklich sagen kann, ob die Mutter in ihrem Grab verrottet. Wie feinfühlig! Wie mega stumpf! Und genau solche Dinge tauchen in dem Buch immer wieder auf. Situationen über die man einfach den Kopf schütteln muss. Wir haben hier einen Rockmusik hörenden Busfahrer namens Rudi, welcher eher an den Rockmusikerbusfahrer von den Simpsons erinnert. Wir haben Szenen bei denen Lilith hätte das Blut in den Adern gefrieren müssen – z.B. als ihr Vater in alte Gräber absteigt und sie Schreie aus diesen hört – aber sie hinterfragt es nicht. Wir haben dann noch den Busfahrer Herrn Heinrichs, der einen auf selbsternannten van Helsing macht und dabei so lächerlich daher kommt, anstatt cool zu wirken, wie es vielleicht gedacht war. Und dann haben wir immer, wenn es zu einer „gruseligen Szene“ kommt Sturm – vom Herren. So viel wie das da stürmt und regnet, der absolute Hammer. Oben drauf bekommen wir Vampirschamanen, halbe Vampirzombies, Werwölfe und eine plötzlich wild um sich ballernde Heldin zum Ende des Buches … das war einfach zu viel des Guten. Möge man mir den Eimer bringen.  So tolle Ideen so schlecht umgesetzt und dann auch noch so schlecht geschrieben, dass man denkt, das Buch wurde von einem Teenie geschrieben, der gerade damit begonnen hat Bücher zu schreiben, aber Moment, das Pseudonym Andrea von Schwarzenberg wird im Booklet ja wie folgt beschrieben: „Dies ist das Pseudonym einer Autorin oder eines Autors, den sie oder er aus Gründen des Selbstschutzes hat und das der Verlag achtet. Im Verlauf der Geschichte, die zwei Fortsetzungen haben wird, enthüllt die Verfasserin oder der Verfasser??? Fakten und Umstände, die nur eine Person wissen kann, die direkten Zugang zu Vampiren und Jägern der Nacht hat und ihre Geheimnisse kennt. Dem Verlag ist bekannt, dass die Verfasserin oder der Verfasser ??? der Lilith-Fortune-Manuskripte unter einer starken Lichtallergie leidet und unter anderen Pseudonymen Schriften über Vampirismus, Werwölfe und Magie veröffentlicht hat.“. Echt? Na bitte nicht! Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich wirklich den zweiten Teil der Reihe lesen sollte. Das Buch hat mich so unzufrieden gemacht, dass mir fast die Worte dafür fehlen. Finger weg liebe Vampirfreunde und Freunde des guten Lesegeschmacks!

Fazit:
Ich habe selten so eine faden Schreibstil erlebt wie hier. Einzig die Ideen können das Buch vor einem absoluten Flop retten. Wer aber wirklich eine tolle Geschichte sucht, der sollte hier die Finger davon lassen. Das hier ist noch nicht mal als guter Fanfiction zu betrachten. Das hier ist wieder eines der Bücher, wo man sich fragen muss, warum die überhaupt so auf die Menschheit losgelassen werden. Ein Lektor wäre hier wirklich von Vorteil gewesen und hätte wohl so einiges retten können, denke ich.

Idee: 4/5
Logik: 2/5
Charaktere: 2/5
Emotionen: 1/5
Spannung: 1/5

Gesamt: 2/5

Daten:
ISBN: 9783939337713
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Buch
Umfang: 272 Seiten
Verlag: Schenk Verlag
Erscheinungsdatum: 30.09.2009

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