Freitag, 6. März 2020

DuMont True Tales: Tod dem Helfer von Kilian Kleinschmidt

Zum Inhalt:
»Mister no Fear«, »Der Löwe von Zaatari« - unter diesen und ähnlichen Namen wurde der internationale Krisenhelfer Kilian Kleinschmidt bekannt. Doch es ist der Schrecken eines Nahtod-Erlebnisses, der bis heute seine Sicht auf das, was wirklich zählt, bestimmt. Zum ersten Mal erzählt Kleinschmidt schonungslos offen von dem Erlebnis, das sein Leben veränderte.
 

Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Obwohl es in gelben und grünen Farben gehalten ist und trotz des Titels eigentlich von der Gestaltung her recht einladend wirkt, fand ich es dann doch auch recht bedrohlich und ich kann bis heute noch nicht sagen, woran das liegt. Mir jedenfalls sagt das Cover wirklich zu und ich finde es ist ein toller Eyecatcher, auch wenn ich den Inhalt der Geschichte jetzt nicht unbedingt mit dem Cover direkt assoziieren würde.

Eigener Eindruck:
Kilian Kleinschmidt. Als er erkennt, dass seine Passion das Helfen ist und er vor allem sein Herz an die dritte Welt verloren hat, begibt er sich samt Familie nach Afrika, um dort eine Schule aufzubauen. Ehrenhaft. Ein Lichtblick. Und doch das vielleicht Schlimmste, was er sich und seiner Familie antun konnte. Denn die Gefahr lauert überall und eines Nachts geschieht es dann. Sie werden überfallen und er blickt in den Lauf einer Waffe, während seine Frau und sein Kind ebenfalls in Lebensgefahr schweben. In diesem Bericht schreibt der Autor von seinen Erlebnissen.

Also ich bin ja eigentlich ein echter Fan von solchen Büchern und Berichten, die das wirkliche Leben wiederspiegeln. Aber dieses Buch hier hat mich wirklich emotional aufgewühlt und ich wusste nicht so recht, ob ich dem Autor für seinen schonungslosen Schreibstil gratulieren sollte oder ihm direkt innerlich eine kleben, weil er so dumm gewesen ist und seine Familie wissentlich in eine solche Gefahr gebracht hat. Wer eins und eins zusammen zählen kann, der weiß nun schon, dass alles gut ausgeht. Aber was der Mann und seine Familie durchleben mussten, puh, das wünscht man keinem und deshalb fragt man sich als Leser auch, ob er denn von allen guten Geistern verlassen ist, trotzdem weiterhin in einer solchen Gegend als Helfer weiter arbeiten zu wollen und scheinbar auch noch immer arbeitet. Für mich ist das, so edel sein Helfersyndrom auch sein mag, einfach nur dumm. Und da man den Autor während des Lesens einfach immer wieder schütteln möchte, einfach immer wieder protestieren möchte, ihm dazwischen reden möchte, konnte ich das Buch schlussendlich nicht wirklich genießen. Es war spannend, keine Frage. Es hat mein Adrenalinspiegel nicht nur einmal angehoben, aber die Frage ist einfach: Muss so etwas sein? Und dann kommt die Ernüchterung und man fragt sich, warum er trotz der Erlebnisse einfach noch immer irgendwie euphorisch scheint und ob er denn seinen gesunden Menschenverstand irgendwie verloren hat. Nein, solche Literatur kann ich dann doch nicht gut heißen. 

Fazit:
Ein wirklich interessanter Einblick in das Leben des Autors und vor allem in seine Erlebnisse. Man fragt sich noch immer, wie man nur so dumm sein kann und sich und seine Familie in solche Gefahr bringen kann und vor allem ist es einfach nicht nachvollziehbar, dass dieser Mensch scheinbar noch immer gern mit seinem Leben spielt. Helfen schön und gut, aber alles sollte seine Grenzen haben…

Gesamt: 3 von 5 Sterne

Daten:
ISBN: 9783770169825
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 80 Seiten
Verlag: DuMont Reiseverlag
Erscheinungsdatum: 30.10.2017

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