Sonntag, 8. März 2020

Warum Luther die Reformation versemmelt hat von Friedrich Christian Delius

Zum Inhalt:
Ein Übersetzungsfehler, ein unsinniges Dogma: Warum nur hat Luther die Erbsünde, diesen seit jeher morschen Grundpfeiler des Christentums, unangetastet gelassen? Mit Witz und Verve geht F. C. Delius der Sache nach – und rührt damit an ein Tabu.

Cover:
Dieses Cover zeigt auf weißem Grund die typische Darstellung Luthers, besonders wer die Stadt Wittenberg und deren Marktplatz kennt, der weiß, dass diese Statue auf diesem Platz zu finden ist. Das ist für mich ein typisches Merkmal für die Stadt und hat für mich einen absoluten Wiedererkennungswert. Außerdem weist das Cover somit auf den Inhalt des Buches hin und das finde ich wirklich raffiniert gemacht.

Eigener Eindruck:
Ein Gespräch mit Herrn Luther? Einmal seine Meinung dem Doktor der Theologie sagen? Genau das tut der Autor hier in diesem Buch und rechnet mit Herrn Luther dessen Lebenswerk ab…

Sommer in der Lutherstadt Wittenberg. Zeit für ein kühles Bier und ein Zwiegespräch mit Herrn Luther, welcher sich von seinem Sockel hinab bewegt und den Worten des Autors lauscht und dabei selbst ein Bierchen schlürft. Eine nette Idee, meiner Meinung nach aber doch recht übertrieben, besonders, wenn es sich bei diesem Werk um eine ernsthafte Analyse handeln soll. Das ist auf jeden Fall Geschmackssache. Vielleicht sollte es auflockernd wirken, aber mir persönlich hat es nicht gefallen und irgendwie scheint auch der Witz an mir vorüber gegangen zu sein. Das Buch an sich behandelt schon ein recht interessantes Thema und die Gedankengänge des Autors sind durchaus auch eine Überlegung wert, aber die Art und Weise, wie er dies alles verpackt hat war für mich einfach nur die perfekte Schlaftablette. Durch die teilweise doch recht gestelzte Wortwahl  verliert man oft den roten Faden und schläft auch über dem Buch ein und das nicht nur einmal. Wenn ich mal wieder nicht schlafen konnte, 4 Seiten in dem Büchlein und schwupps weg war ich. Dafür gibt es auf jeden Fall einen kleinen Bonusstern. Leider muss ich aber auch sagen, dass der Autor meiner Meinung nach ein bisschen zu verbohrt immer wieder nur auf dem Thema der Erbsünde herum geritten ist. Dabei gibt es sicher noch andere Themen, die man in so ein Zwiegespräch mit dem Herrn Luther hätte verpacken können. Nun gut, ich als Wittenberger habe es gelesen und muss ehrlich gestehen, dass ich es einfach nur schrecklich fand. Schade. Und ob der Luther die Reformation nun wirklich versemmelt hat, das sei ja nun mal dahin gestellt. Denn auch das ist eine Ansichtssache und nicht unbedingt in dem Buch zu hundert Prozent belegt. Fakt ist doch, dass er es geschafft hat mit seiner Reformation. Sonst wäre er heute nicht mehr in aller Munde und die evangelische Kirche würde es in diesem Sinne wohl auch nicht geben.

Fazit:
Wer einschläfernde Lektüre mag und vielleicht auch Probleme mit dem Einschlafen hat, dem sei dieses Büchlein hier wärmstens empfohlen. Selten bin ich über einem Buch so oft eingeschlafen, wie bei diesem hier.

Gesamt: 2 von 5 Sterne

Daten:
ISBN: 9783499610547
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 64 Seiten
Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 10.03.2017

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