Freitag, 22. Januar 2021

Am Ende des Regenwaldes von Marion Achard

 


Zum Inhalt:

Daboka und ihre jüngere Schwester gehören zu einem kleinen indigenen Stamm, der friedlich in den dunkelgrünen Tiefen des Regenwaldes lebt – bis eines Tages Männer mit großen, stinkenden Maschinen kommen. Sie wollen Straßen und Ölplattformen bauen. Dafür schaffen sie ohne Skrupel alles aus dem Weg, was sie stört. Bäume, Tiere, Menschen … Daboka muss kämpfen. Um ihr Leben und für ihren Wald.
Die Geschichte eines starken Mädchens, inspiriert von einer wahren Begebenheit.
 Nominiert für den Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis

 

Cover:

Das Cover fand ich ehrlich gesagt nicht sonderlich ansprechend, auch wenn die Nachricht dahinter sehr wichtig ist. Zu sehen ist hier ein grünes Blatt, durch das eine Straße führt. Mehr nicht. Das ist an sich schon eine gute Assoziation zur Geschichte, aber irgendwie nicht der Eyecatcher, um neugierig zu machen. Außerdem fand ich es bei meinem Buch recht ärgerlich, dass es verkehrt herum eingebunden wurde. Wenn man liest, hängt das Cover dann also auf dem Kopf. Das nenn ich mal eine klassische Fehlproduktion.

 

Eigener Eindruck:

Daboka ist ein indigenes Mädchen, welches fernab der Zivilisation im Regenwald lebt. Als der stamm sich zum jährlichen Fest zu den Verwandten aufmachen will, wird ihr Weg von einer unbekannten schwarzen Schlange unterbrochen. Aus Angst kehrt der Stamm zu seinem Dorf zurück. Dort erinnert sich der Stammesälteste an alte Geschichten und macht sich auf den Weg, um die drohende Gefahr von seinem Stamm abzuwenden. Aber er kommt nicht wieder. Stattdessen kommt ein Mann zu ihnen ins Dorf um zu vermitteln. Der Stamm soll mit in die Zivilisation kommen, denn die schwarze Schlange ist eine Straße. Als sich die Dorfbewohner weigern, werden sie kurz darauf von den weißen Menschen angegriffen und getötet. Einzig Daboka und ihre Schwester sowie ein männliches Stammesmitglied überleben. Daboka und ihre Schwester werden in die Zivilisation entführt, wo sie zuerst wie Tiere gehalten werden. Nachdem Ärzte sie untersucht haben, kommen sie zu einer Frau, bei der sie fortan wohnen sollen. Während sich Daboka immer wieder nach dem Regenwald sehnt, beginnt ihre Schwester recht schnell das neue Leben anzunehmen. Doch für Daboka steht fest, dass sie von hier verschwinden müssen…

 

Die Geschichte von Daboka behandelt das hoch brisante Thema der Regenwaldabholzung sowie das Verdrängen der indigenen Stämme aus ihrem natürlichen Umfeld. Dass die Menschen dabei nicht einmal davor zurückschrecken und die Indios sogar töten ist nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern bittere Realität. Und wenn sie es nicht durch Waffen tun, sind es meist unbekannte Krankheiten, die eingeschleppt wurden und die Zahl der Indios noch mehr reduzierten beziehungsweise reduzieren. Die Geschichte, die hier vorlegt soll nachdenklich stimmen und aufklären. Das gelingt ziemlich gut, wie ich finde. Das Buch ist sehr angenehm geschrieben, sodass man sich schnell in die Geschichte einfinden kann. Auch die Charaktere sind sehr gut gestaltet und man kann sich schnell mit deren Situation identifizieren. Einzig ein paar mehr Details und ein bisschen mehr Länge hatte ich mir gewünscht, denn ein paar Fragen bleiben offen. Was ist wirklich mit dem Stammesältesten passiert? Was wird auch Daboka und ihrer Schwester? Werden die Taten der Angreifer irgendwann vor Gericht gebracht? Das wäre schon irgendwie befriedigender gewesen das zu wissen.

 

Fazit:

Die Geschichte berührt und regt zum Nachdenken an. Auf jeden Fall sollte so ein Buch vielleicht auch in der Schule drangenommen werden, um zu zeigen was der Mensch anrichten kann und zu welchem Preis.

 

Idee: 5/5

Charaktere: 4/5

Logik: 4/5

Spannung: 3/5

Emotionen: 4/5

 

 

Gesamt: 4/5

 

Daten:

ISBN: 9783734850448

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Fester Einband

Umfang: 96 Seiten

Verlag: Magellan

Erscheinungsdatum: 16.01.2019

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