Dienstag, 8. Dezember 2015

Die Sprache des Herzens von Deeanne Gist

Damit sein Sohn nicht ein Leben als Farmer verbringen muss und somit nicht ständig krank ist, weil er auf die Samen allergisch reagiert, nimmt Connors Vater einen Kredit auf und eröffnet seinem Sohn so die Möglichkeit seine automatische Sprinkleranlage bei der Weltausstellung in Chicago zu präsentieren. Connor macht sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg in die große Stadt. Zurück bleibt seine Verlobte Wanda und sein Vater mit einem Kredit jenseits von Gut und Böse. Es muss Connor gelingen seine Sprinkleranlage gut zu verkaufen, denn eine Niederlage bedeutet den Ruin für seinen Vater und dessen Farm. Doch dies gelingt Connor nur, wenn er sich mit seinen Kunden auch gut unterhalten kann und sie versteht. Ein Problem, denn auf dem einen Ohr hört er schlecht. Eine Eigenschaft, die in der damaligen Zeit stark verpönt ist. Menschen die taub sind oder schlecht hören, gelten als schwachsinnig. Nicht zurechnungsfähig. Geschäfte mit ihnen zu machen ist gar unmöglich. Connors einzige Chance ist, sich in einer Schule für Gehörlose das Lippenlesen beibringen zu lassen. Dort trifft er auf Della, die ihm diese Fähigkeit beibringen soll. Doch diese sträubt sich zuerst ihm zu helfen. Und eh sich die beiden versehen, erleben sie eine wunderbare, chaotische, aber auch emotionale Zeit in Chicago, die an beiden nicht ganz spurlos vorüber zieht.

Deeanne Gist begeistert mit ihrem gefühlvollen Roman! Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und muss sagen, ich bin endlos begeistert. Nicht nur, dass sie interessante Charaktere geschaffen hat, sie versteht es auch, die Kulisse mit so viel Liebe zum Detail zu versehen, dass man denkt, man begleitet Connor und Della über die Weltausstellung. Voller Begeisterung kann man die Wunder dieser Zeit mit erleben oder gesellschaftliche Probleme dieser Zeit nachempfinden. Man lernt dazu und kann sich ein gutes Bild über das Leben zu dieser Zeit machen. Die Protagonisten sind sofort sympathisch.

Connor ist ein gewissenhafter junger Mann, der es wagt in die weite Welt hinaus zu gehen und seine Erfindung nochmals zu präsentieren, obwohl er damit schon gescheitert ist. Er ist für viele Dinge zu begeistern und wissbegierig. Aber er ist auch sehr hilfsbereit, was ihm immer wieder zu Gute kommt. Zu Beginn der Geschichte sträubt er sich die elterliche Farm zu verlassen, gibt aber unter dem Drängen seines Vaters doch nach und macht sich auf den Weg nach Chicago. Während der Geschichte ist er immer wieder der Ruhepol, der scheinbar alles fest in den Händen hält und den kaum etwas erschüttern kann.

Della hingegen ist ein sehr emotionaler Mensch, die sich viel und gerne von den Lehren ihres Vaters begleiten lässt. Sie wägt Situationen ab und überlegt stets und ständig, ob etwas schicklich ist oder nicht. Im Grunde hat Della ein sehr gutes Herz und ist ein abenteuerlustiger Mensch. Sie ist hilfsbereit und setzt sich gern für andere Menschen ein. Besonders kommt dies zum Tragen, als sie beschließt Connor zu helfen und sich auch für ihre tauben Schüler einsetzt, indem sie Probleme an der Schule anspricht.

Das Buch möchte ich allen Lesern empfehlen, die gern auf historische Spurensuche gehen und eine schöne, lockere Liebesgeschichte mögen. Ihr werdet begeistert sein. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kann das Buch kaum aus den Händen legen.


  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Gerth Medien (25. August 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3957340519
  • ISBN-13: 978-3957340511
  • Originaltitel: It happened at the Fair
  • Größe und/oder Gewicht: 13,9 x 3,8 x 22,1 cm

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