Samstag, 24. Dezember 2022

Breit: Mein Leben als Kiffer von Amon Barth

 Zum Inhalt:
Der 20-Jährige Abiturient Amon Barth hat die vergangenen 4 Jahre seines Lebens keinen Tag verbracht, ohne zu kiffen. In diesem Buch beschreibt er seinen allmählichen Absturz und den Verlust seiner Jugend. Ohne die Sucht zu verteufeln, ohne sie zu verherrlichen - er erzählt einfach, wie es ist. Das ist dramatisch genug. Und es ist die Geschichte eines jungen Menschen, wie sie sich massenhaft in unserer Gegenwart abspielt. "Ich bereue nicht die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sondern dass ich meine Jugend versäumt und viele Erfahrungen nicht gemacht habe."

Als der Jugendliche Amon in der Tiefkühltruhe etwas findet, wovon er weiß, dass es da ja so eigentlich nicht sein dürfte, lernt er eine andere Seite seiner Familie kennen. Mit Erlaubnis das gefundene Gut zu rauchen, macht er sich mit einem Freund auf und probiert es. Damit beginnt für ihn eine Talfahrt seines Lebens. Was harmlos begann wird für ihn zur Sucht. Er muss sich immer mehr beschaffen, kann nicht genug bekommen, er verliert Freunde, meidet soziale Kontakte, bis es irgendwann gar nicht mehr geht und er im Krankenhaus endet.

Amon Barth beschreibt in seinem Buch, was ihm wirklich widerfahren ist. Er schönt nichts aus, er warnt aber auch nicht wirklich. Viele Dinge werden in dem Buch sehr langatmig beschrieben, sodass der eigentliche Kern der Geschichte in meinen Augen öfter verloren geht. Trotzdem ist seine Geschichte interessant zu lesen, auch wenn ich denke, dass er sich vielleicht ein bisschen hinter der Sucht versteckt hat, wenn es um soziale Dinge ging. Eine Sucht ist eine schwere Sache, das wissen wir alle, sei es nun eine Drogen- oder eine Alkoholsucht. Trotzdem denke ich, dass der junge Autor sich hat an einigen Punkten unnötig gehen lassen. Mit ein bisschen mehr Willensstärke wäre er vielleicht schon früher auf den rechten Weg gekommen. Aber hätte, hätte, hätte. Die Geschichte von Amon macht betroffen, sie rührt auch ein wenig, auch wenn ich vielleicht die ein oder andere Anekdote überzogen finde. Er sagt mit dem Buch weder, dass Cannabis schlecht ist, noch, dass er es befürwortet, zumindest, bis kurz vorm Ende nicht. Das Buch kann abschreckend wirken, jedoch braucht man viel Geduld und Spucke, um erst einmal zu den Kernpunkten zu kommen. Das Buch ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Mich persönlich hat es weder mitgerissen, noch hat es mich enttäuscht. Ich stehe dem Buch recht neutral gegenüber.

Fazit: Kann man gelesen haben, muss man aber nicht unbedingt. Da gibt es weitaus interessantere Romane, Sachbücher und Erfahrungsberichte.

3 von 5 Sterne

ISBN: 9783499634475
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Taschenbuch
Umfang: 240 Seiten
Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 23.07.2019

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