Freitag, 29. Januar 2016

Die Freunde des Schicksals von Fatum Lev

Bevor ihr gleich diesen Artikel hier lest: Ja, ich weiß, ich bin hart, aber wenn ihr fertig seid mit lesen, bildet euch eure Meinung.

Warum wurde so etwas nur verlegt?

Nach dem Tod ihres treuen, vierbeinigen Freundes Ventus ist Lena am Boden zerstört. Das Pferd war ihr einziger Freund und nun ist sie ganz allein auf der Welt. Die Eltern sind gestorben, die Tante hat kaum Zeit für sie, die Schule nervt das dreizehnjährige Mädchen, Schulfreunde hat sie keine. Sie wandert wütend und traurig durch den Wald und schreit sich dabei ihren Kummer aus dem Leib. Als plötzlich das Alicorn Mystic Blue vor ihr auftaucht, glaubt das Mädchen seinen Augen nicht. Mystic Blue nimmt sie mit in die Einhornwelt, wo eine Überraschung auf Lena wartet, denn ihr treuer Freund Ventus wurde als Alicorn wieder geboren. Für Lena steht fest, dass sie mit ihrem Freund für immer in dieser Welt leben möchte, doch dafür müssen die beiden sich einer Ausbildung unterziehen und sich beweisen. Zwischen Gefahren und Zweifeln bauen sich die beiden Freunde ein neues Leben auf.
Ich durfte dieses Buch LEIDER im Rahmen einer Leserunde lesen und muss offen und ehrlich sagen, dass ich es unterirdisch schlecht fand. Warum? Das möchte ich euch gern erklären.
Dieses Buch ist auf Amazon für Kinder von 10-12 Jahren ausgeschrieben, gilt im Lovelybooks als Kinderbuch, der Autor selbst bezeichnet es als Jugendbuch. Die Protagonistin ist dreizehn Jahre alt, trotzdem beinhaltet dieses Buch vorrangig Themen, die in einem Kinderbuch nicht auftreten sollten. So wird über finanzielle Mittel des Teenagers gesprochen, damit sie ihr Pferd Ventus vor dem Metzger bewahren und vor dem brutalen Bauern retten kann. Das Mädchen hasst die Schule, hat keine Freunde. Die Tante hast sie auch, weil die zu viel arbeitet und keine Zeit hat, anstatt dankbar zu sein, dass sie nicht im Waisenhaus leben muss. Sie hat ihre Eltern bei einem Autounfall verloren, ihr Pferd Ventus wird von ein paar Jugendlichen abgemessert, fast alle, die sie in der Einhornwelt kennen lernt sind irgendwie einmal gestorben oder sind mindestens so schlecht behandelt worden, dass sie jetzt ein besseres Leben verdient haben. Obwohl Lenas Pferd abgemessert wurde, reagiert sie ganz cool und versorgt dieses sofort mit Verbandsmaterial, trotzdem stirbt es in ihren Armen. Jeder normale Teenie hätte nach Hilfe geschrieen, sie steht das alles alleine durch - na klar! Des weiteren ist das Buch mit Regeln und Verboten der Einhornwelt gespickt - wer sie nicht beachtet wird böse bestraft oder muss gar sterben - definitiv auch nichts für verträumte Mädchen, die gerne Pferdegeschichten lesen! Selbst die Besitzerin des Gnadenhofes ist in ihrer Jugend brutal gewesen - zu Tieren und Pflanzen. Immer wieder kommt es in der Geschichte zu gefährlichen Situationen/Nacherzählungen, bei denen gekämpft wird und es Tote gibt, sei es eben durch den Verrat von Engeln, bei denen Einhörner gefangen genommen wurden und starben oder eben ein erneuter Überfall auf den Gnadenhof, bei dem Lena und Ventus zu Hilfe kommen und Lena die Angreifer mit einem Golfschläger niederschlägt. Auch gibt es Zwischenszenen, bei denen Gewalt verherrlicht wird, z.B. als geflügelte Mieze und der geflügelte Werwolf auftauchen und zwei Menschen bei sich haben, die mal eben von einem der dunklen Einhörner bestraft werden, indem es sie tritt... Gewalt wohin man blickt und das grade mal auf 125 Seiten. Das muss man erst einmal schaffen. Die Altersempfehlung ist meiner Ansicht nach jenseits von gut und böse.
Lena als Charakter ist mir mehr als unsympathisch gewesen. Sie ist verzogen und undankbar. Mit ihrem Pferd Ventus schafft sie es das ganze Buch über zu jammern - z.B. wenn es um die Schule oder ihre Schulkameraden geht. Sie ist nur am zweifeln, obwohl sie die Heldin des Buches sein soll. Dialoge zwischen ihr uns ihrem Pferd sind stets durch Wiederholungen geprägt - z.B. "Wollen wir das so und so machen, weil..." - "Ja wir können das so und so machen, weil...".
Das Niveau dieses Buches ist unterirdisch. Es wird von einer Szene zur nächsten gesprungen. Zeitsprünge sind keine Seltenheit. Situationen werden nicht richtig beschrieben, immer wieder tauchen Charaktere auf, die genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind, nur um ihr Leid zu klagen, zu erzählen, dass jemand gestorben ist oder um jemanden das Leben schwer zu machen. Die Rollen der Figuren und ihre Art sind einfach nicht ausgereift und werden dem Leser immer wieder lachs präsentiert. Auch der Hintergrund des Buches erschließt sich mir nicht. Einmal wird von Frieden gesprochen und von Harmonie, trotzdem gibt es Regeln und Verbote, Strafen und Gewalt, Angst und Schrecken. Dann dreht sich alles um den Schutz von Tieren und Naturschutz, doch auch da wird aus meiner Sicht nicht ausreichend eingegangen. Und der absolute Oberknaller sind die Firguren, die hier präsentiert werden. Mystic Blue, ein blaues einhorn, mit schwarzer Mähne und Schweif, mit Flügeln. Yellow Destiny, ein Löwe mit großer Macht - na kommt´s bekannt vor? Black Hoof, ein schwarzes Einhorn mit glühend roten Augen, welches böse ist und seine Umwelt gerne mit Tritten bestraft.
Dieses Buch wurde mit einem Niveau geschrieben, dass der Grundschule entspricht. Eigentlich hatte ich vor dieses Buch an meine kleine Cousine weiter zu geben, aber da schämt man sich ja, wenn man so etwas verschenkt. Das Buch ist sogar noch schlechter als so mancher Fanfiction, den man auf diversen Portalen präsentiert bekommt. Die Geschichte besitzt keinen roten Faden, keine richtige Aussage. Und das bei einem Autor, der 35 Jahre alt ist und eigentlich wissen müsste, wie man ein Buch schreiben sollte. Statt dessen wurde jegliche Kritik, die in der Leserunde zur Sprache kam direkt tot diskutiert, anstatt konstruktive Kritik anzunehmen. Wer auch immer dieses Buch als Lektor Korrektur gelesen hat, muss doch gemerkt haben, was das für ein gequirlter Firlefanz ist, der hier präsentiert wird. Das kann man keinem Leser antun. Warum der Verlag dieses Buch in seine Reihen aufgenommen hat, weiß er wahrscheinlich selbst nicht oder die Ansprüche des Verlags sind unteriridisch niedrig.
Ich kann dieses Buch aus all diesen Gründen keinem empfehlen. Lasst die Finger davon, es ist wirklich schade ums Geld. Wer hier etwas anderes behauptet hat dieses Buch entweder nicht gelesen oder keine Ansprüche. Ich muss es so sagen, wie es ist. Schade, dass ich hieran meine Zeit verschwendet habe. Ich bin eigentlich kein Freund von schlechten Rezensionen, weil in jedem Buch Herzblut steckt, aber das hier geht einfach mal gar nicht! Und eine bessere Bewertung wäre einfach nur erstunken und erlogen (.... drei von drei Lesern haben dieses Buch auf amazon mit fünf Sternen bewertet... ohne auf die Geschichte einzugehen.... ich sage, die Meinungen sind gekauft.).

  • Broschiert: 130 Seiten
  • Verlag: Papierfresserchens MTM-Verlag; Auflage: 1 (15. August 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3861963760
  • ISBN-13: 978-3861963769
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
  • Größe und/oder Gewicht: 13,9 x 1,2 x 21,3 cm

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