Dienstag, 14. Juli 2020

Vom Tod geküsst von Amanda Frost

Zum Inhalt:
Er ist der Tod! Und er kommt, um sie zu holen! Doch was, wenn sie nicht sterben kann? Und zudem völlig fasziniert von dem teuflisch gut aussehenden Fremden ist? Diese Frage muss sich die Krankenschwester Lilly stellen. Denn anscheinend gibt es nur eine Alternative: Sie muss sterben, ansonsten wird Sebastian in der Hölle schmoren. Doch soll das wirklich das Ende sein? Wofür lebst du, wenn du längst gestorben bist?

Cover:
Inhalt und Cover hatten mich überzeugt, weshalb ich hier zugegriffen habe. Das Cover ist recht dunkel gehalten und zeigt auf schwarzem und blauem Grund neben der Überschrift einen kleinen Sensenmann, ähnlich einer Karikatur, sowie im Hintergrund ein Paar, welches sich innig zu lieben scheint. Das Cover zeigt schon, dass es hier um den Tod geht und um eine Liebesgeschichte. So weit, so gut. 

Eigener Eindruck:
Sebastian ist ein kleiner Gauner in den eisigen Gefilden Russlands, als ihm einer seiner Einbrüche zum Verhängnis wird und er aus dem Leben gerissen wird. Ehe er sich versieht, findet er sich an der Seite eines glatzköpfigen Mannes wieder, der ihm erklärt, dass er nun gestorben ist, jedoch weder der Himmel, noch die Hölle ihn derzeit haben möchten. So kommt es, dass sich Sebastian als „Gevatter Tod“ wieder findet und fortan die Seelen der Menschen in Deutschland einsammeln soll. Dass er dabei ab und an nicht das tut, was er soll, ist dem Herren der Unterwelt ein Dorn im Auge. So entsendet er Sebastian zu einem Auftrag, der scheinbar kaum zu lösen ist, denn die sterbliche Lilly entzieht sich schon seit längerer Zeit dem Tod. Sie stirbt einfach nicht und es ist Sebastians Aufgabe herauszufinden warum. Als er sich ihr nähert passiert das Unglaubliche. Obwohl er für Sterbliche unsichtbar ist, kann Lilly ihn sehen und damit beginnt eine Reise, die die beiden sich nie so ausgemalt hätten…

Also ich muss ehrlich sagen, dass ich selten so einen Schund gelesen habe und ich muss mich auch ernsthaft fragen, ob ich einfach zu verwöhnt bin oder die anderen guten Rezensionen schlichtweg freundschaftliche Dienste waren. Wer nicht gespoilert werden möchte, der möge nun aufhören zu lesen, aber ich versuche meine Ansichten darzulegen:

  1. Der Schreibstil ist einfach eine Katastrophe. Er ist weder packend, noch so, dass er seicht langhin gleitet. Die Dialoge der Personen wirken oft gekünstelt und durch fehlende Emotionen und Szenen kommt es oft dazu, dass die Geschichte einfach nur stumpf wirkt.
  2. So haben wir also zum Beispiel Sebastian, der eben erst gestorben ist, seine neue Rolle als Tod aber scheinbar doch recht schnell hinnimmt. Mir fehlt die Angst, mir fehlt die Verzweiflung, mir fehlt die wirklich glaubhafte Sehnsucht nach dem Leben und das Hadern mit seinem Schicksal, vor allem, weil so etwas zu Beginn wichtig ist.
  3. Stattdessen legt sich der Charakter sehr schnell mit dem Chef der Unterwelt an und man weiß nicht so recht ob er einfach lebensmüde ist oder dumm. Cool kommt er jedenfalls nicht daher.
  4. Und wo wir bei den fehlenden Emotionen sind. Lilly und der gute Sebastian verlieben sich ja ineinander… schön und gut, aber die Szenen zwischen ihnen – besonders die Bettgeschichten – wirken gekünstelt, erzwungen und sind einfach nur schlecht.
  5. Und wo wir noch voll dabei sind. Lilly nimmt mir das alles auch viel zu schnell hin. Wo ist die blanke Angst?
  6. Richtig lächerlich wurde es auch bei dem Besuch der Polizisten, als sie wegen Sebastian, welcher plötzlich in ihrer Wohnung steht, diese anruft. Das Gespräch… einfach nur stumpf und zum fremdschämen. Rein theoretisch hätten die Polizisten sie direkt in die Klapse einweisen müssen, aber okay…
  7. Da ich mich durch die Geschichte gekämpft habe, fiel mir irgendwann schon auf, dass die Story wohl irgendwo bei der Großmutter von Lilly enden würde, da sie ja auch von ihr diesen geheimnisvollen Ring hatte, der sie nicht hat sterben lassen. Dass sie sich opfert, war dann noch das Tüpfelchen auf dem i, aber auch vorhersehbar. Richtig murks wurde das Ganze dann aber, als alle in der Unterwelt landeten und: die Oma scheinbar eine Beziehung mit dem Herren der Unterwelt hat und ihn allen Ernstes immer wieder verkitscht mit „Thanni“ anquatschte. Da war der Ofen dann ganz aus. Humor schön und gut, aber das wirkte alles mehr als lächerlich.
  8. Ach ja, und dann sind da noch die anfänglichen Szenen bei denen da dieses Mädchen ausgenutzt wird, damit er seinen Einbruch machen kann - egal Hauptsache durchgeknödelt und später noch für stumpfe Kommentare durch den "Tod" noch mehr gedemütigt, im gewissen Sinne. Pfui. Die Dialoge dazu waren auch wieder mehr als primitiv...

Dem Buch fehlt es einfach an allem. Guter Schreibstil? Fehlanzeige! Emotionen? Fehlanzeige. Logik? Fehlanzeige! Spannung? Fehlanzeige   -wobei die fehlende Spannung wohl hauptsächlich dem Schreibstil geschuldet ist. Glaubhafte Beziehung? Negativ. Fremdschämfaktor? Vorhanden. Ehrlich gesagt bin ich echt ein bisschen angefressen, weil ich das Buch gelesen habe, aber ich dachte echt ich gebe dem eine Chance, weil es wirklich gut bewertet wurde. Ich versteh die anderen nicht.

Fazit:
Ehrlich gesagt weiß ich noch immer nicht so genau, warum dieser Roman so viele gute Rezensionen bekommen hat, denn die Qualität lässt doch recht zu wünschen übrig. Ich rate von dem Buch ab. Ich für meinen Teil werde auch nicht zu den anderen Bänden greifen, denn es graut mir einfach nur davor.

Gesamt:  1 von 5 Sterne

Daten:
ISBN: 9783000474354
Sprache: Deutsch
Ausgabe: E-Buch Text
Umfang: 271 Seiten
Verlag:
Erscheinungsdatum: 06.11.2014

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