Freitag, 2. September 2022

So lange bin ich vogelfrei von Sabrina Tophofen

 


Du bist jung,

deine Familie hasst dich

und deswegen lebst du im Heim.

Aber auch hier wirst du schlecht behandelt

Und so gehst du auf die Straße.

 

 

Zum Inhalt:

Mit elf Jahren bricht Sabrina aus dem Kinderheim aus und macht sich auf den Weg nach Köln. Sie landet auf der Domplatte, wo sie zum ersten Mal Geborgenheit und Schutz erfährt, aber auch Gewalt und Aggression, Drogenkonsum und Missbrauch unter den Obdachlosen kennenlernt, die hier leben. Auf einzigartige Weise dokumentiert Sabrina ihren täglichen Kampf ums Überleben - für das Recht auf Selbstbestimmtheit und Akzeptanz.

Cover:

Das Cover zeigt die Protagonistin und Autorin Sabrina, welche durch eine Schwarzweißfotografie dargestellt wird und nachdenklich zur Seite blickt. Das finde ich sehr ansprechend und hat mich so auch auf dieses Buch aufmerksam gemacht.

 

Eigener Eindruck:
 Sabrina lebt in einem Waisenhaus, als die anderen Mädchen ihr ihre langen Haare zu einem raspelkurzen Schnitt abschneiden. Obwohl sie sich ihre Angst und ihre Wut darüber nicht anmerken lässt, steht für sie fest, dass sie von hier unbedingt verschwinden muss. Mit Hilfe eines Mädchens gelingt ihr die Flucht aus dem Waisenhaus und so ist sei mit elf Jahren bald das jüngste Straßenkind auf der Kölner Platte. Dort trifft sie auf viele Menschen, die es gut mit ihr meinen, aber auch schon bald muss sie feststellen, dass nicht alle Menschen gutes im Sinn haben. Immer wieder gerät sie auch mit der Polizei aneinander und versinkt auch bald in einem Drogenrausch, aus dem sie nur schwer herauskommen kann. Und doch gibt sie nicht auf…


 Die Geschichte von Sabrina beruht auf einer wahren Begebenheit und zeigt ziemlich deutlich, wo das System in Deutschland versagt, aber auch wieder richtig gut funktioniert, denn Sabrina ist auf der Straße nicht auf sich allein gestellt, sondern hat die Chance Hilfe anzunehmen. Man begleitet Sabrina bei ihrem ständigen Auf und Ab, leidet mit ihr und freut sich mit ihr. Man erfährt, warum sie überhaupt im Waisenhaus gelandet ist und man lernt, was es heißt, nicht ins System zu passen. Neben der Geschichte bekommen wir auch ein paar Fotografien von Sabrina zu sehen, was das Buch für mich noch authentischer gemacht hat. Fakt ist, dass man einen riesen Respekt vor der Frau haben muss. Und auch, wenn man sie während ihres Berichtes immer mal wieder schütteln will, muss man sie doch auch bewundern, denn sie hat sich nicht unterkriegen lassen und auch ihre Familie hat sie nie wirklich aufgegeben, auch wenn sie dort so viel Schlechtes erfahren hat. Das Buch ergreift, es reißt einen mit und fast schon ab der ersten Seite kannst du dieses Buch nicht mehr weglegen. Schön ist auch, dass es sogar noch einen Folgeband gibt, bei dem Sabrina explizit auf ihre Familienverhältnisse eingeht und was ich auch sehr schön fand war, dass man erfährt, was aus den anderen Personen rund um Sabrina geworden ist.

 

Fazit:

Eine packende Geschichte, welche aufklärt und zum Nachdenken anregt. Das Buch beschäftigt auch noch lange nach dem Lesen. Lest es!

 

Idee: 5/5

Charaktere: 5/5

Logik: 4/5

Spannung: 5/5

Emotionen: 4/5

 

 

Gesamt: 5/5

 

Daten:

ISBN: 9783401503431

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 176 Seiten

Verlag: Arena

Erscheinungsdatum: 01.01.2012

 

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