Freitag, 21. Oktober 2016

Rockstar Romance 01 - Der Drummer gehört mir von Ava West

~Diese Rezension enthält Spoiler, um meine Meinung richtig darstellen zu können ~

Zum Inhalt:
Anna ist eine junge und selbstbewusste Rechtsanwältin, die mit ihrer Freundin Maria eine eigene Kanzleri gegründet hat. Doch die Arbeit ist nicht das Enzige, was die beiden jungen Frauen gemeinsam haben. Sie sind beide seit ihrer Jugend Fans der Flamings, einer australischen Rockband. Nachdem Anna und Maria seit Jahren jedes Konzert der Flamings besucht haben, bekommt Anna endlich die Chance, ihr Idol persönlich kennen zu lernen. Wird Anna diese Chance nutzen?
(unkorrigierter kopierter Klapptext)

Anna ist seit Jahren großer Fan der Flamings. Doch ist sie nicht wie alle anderen Mädchen scharf auf den Frontsänger, den sie immer abfällig als Comicfigur bezeichnet, nein, einzig der Drummer Jonathan hat es ihr angetan. Schon immer schwärmt sie für ihn und hofft ihm eines Tages nah zu sein. Als sie 20 ist, rettet sie ihn auf der Straße vor einer Meute Fans, indem sie sich ihm an den Hals wirft und küsst. Doch ab da hat sie nie wieder die Chance ihrem Idol näher zu kommen. Dreizehn Jahre später ist Anna eine erfolgreiche Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei. Sie liebt ihre Arbeit, aber ihre Begeisterung für die Flamings hat sich nicht gemindert, ganz im Gegenteil. Seit Jahren reist sie mit ihrer Freundin Maria der Band hinterher und hält sich im Hintergrund. Denn ein Groupie ist sie ganz sicher nicht. Doch da trifft sie wieder auf Jonathan und er scheint sich an sie zu erinnern....

Nein, nein, NEIN! Ich bin schockiert und weiß eigentlich gar nicht, wie ich das geschafft habe fertig zu lesen. Als ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen habe, da war ich noch davon überzeugt, dass das bestimmt eine ganz nette Liebesgeschichte für zwischendurch wird, aber DAS ist nicht mal ansatzweise tragbar. Darf man für so etwas Geld verlangen, selbst wenn es nur 99 Cent sind? Puh, ganz schön harter Tobak. Die Geschichte präsentiert sich auf knapp 40 Seiten. Die Schreibweise der Autorin ist abgehackt und fehlerhaft. Bereits auf den ersten Seiten fliegen dem Leser Rechtschreibfehler und Zeitfehler entgegen - von fehlenden Wörtern wollen wir erst gar nicht weiter sprechen. Die Logik wird in der Geschichte auch völlig außer Acht gelassen. Und von den Beschreibungen und Details wollen wir auch erst gar nicht sprechen. Die Protagonistin ist so unsympathisch, dass einem beim Lesen richtig schlecht wird. Doch eins nach dem anderen.

Kommen wir zuerst zu Anna, der Protagonistin. Sie ist seit Jahren Fan der Band Flamings. Die Geschichte beginnt damit, dass sie sich an die Augen des Drummers erinnert und sie das wortwörtlich geil macht. Aber ein Groupie ist sie nicht... neiiiiiin. Wir lernen sie dann von einer unschuldigen Seite kennen, als sie ein Teenie ist und mit ihrer Freundin Maria von ihren Eltern die erste Konzertkarte geschenkt bekommt. Das ist noch niedlich. Das ist noch sympathisch. Dann erinnert sie sich an ihre Zeit als zwanzigjährige Jurastudentin. Das Partyluder, die mit allen Männern gespielt hat, weil die sie ja alle noch so heiß fanden - machtgeil, blond und leider dumm. Das ist unsympathisch. Durch die Partys fällt sie in ihren Noten und ist kurz davor mit ihrem Professor zu schlafen - also er ist ja schon irgendwie in ihr drin... (würg), bevor sie es sich doch anders überlegt. Pfui Teufel. Spätestens da hat sie den Schlampenstempel auf der Stirn. Tja und dann ist die Gute plötzlich 33 und hat bis auf ihre Kanzlei - was für ein Wunderkind - nichts auf die Reihe bekommen, außer hinter ihrer Band hinterher zu reisen und sich in ihre Arbeit zu stürzen. Dabei ist sie dermaßen selbstverliebt, dass man schon fast einen Eimer braucht, wenn man die Szene liest, wie sie vorm Spiegel steht und sich selbst als godlike bewundert. Kurzum, die Protagonistin ist einfach eine Katastrophe.

Nun ist die Gute ja in den Drummer der Band verliebt und rettet ihn als sie 20 ist vor einem Mob, der ihn verfolgt, indem sie sich in seine Arme wirft und ihn ableckt, was der sich ja auch noch gefallen lässt und ihn antörnt - na klar. Und dann sehen die beiden sich 13 Jahre lang NICHT. Man bekommt noch ein bisschen etwas zu ihrem Arbeitsleben vorgegaukelt. Sie ist die Rechtsanwältin der Herzen und kümmert sich um die ganz fiesen Sachen. Vergewaltigte Hausfrauen - deren Geschichte übrigens mindestens acht Seiten einnimmt und gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat - bei der aber kein Detail ausgespart wird - soso.
Und plötzlich stehen sie sich bei einer Autogrammstunde gegenüber. Anna und ihr Drummer. Und er? Er erinnert sich natürlich an sie, wie sie ihn vor 13 Jahren quasi den Arsch gerettet hat und lädt sie in den Backstage-Bereich ein, von dem sie dann natürlich auch innerhalb weniger Sekunden verschwinden, wild rumzüngeln und schließlich in der Kiste landen - aber auch nur, weil er ihr - OBACHT! - vorher ihre Kette wieder gibt, die sie vor 13 (!) Jahren bei dem Kuss verloren hat - na was für ein Zufall aber auch. Guter Junge. Vor allem, weil du die auch so lange aufgehoben hast. Aber hey, hat sie die vermisst? Scheinbar nicht, weil das wird nicht erwähnt. Und ... warum landet sie eigentlich mit ihm in der Kiste? Sie beteuert doch immer wieder, dass sie kein Groupie ist. Ups. Dann ist sie wohl doch einer...Schließlich will er sie mit sich auf Tour nehmen - ja, na klar - und das auch schon am nächsten Tag.... und dabei kommen sich die beiden dann auch so nah, dass sie sich ihre Liebe gestehen. Nach 14 Tagen! Ist denn das zu fassen? Und was haben die beiden in den 14 Tagen - auf gefühlt sechs Seiten im Schweinegalopp gemacht? Richtig! Durch die Kiste gehoppelt, sich angegafft, abgeleckt und einen auf dicke Hose gemacht. Die Liebe des Lebens! Bämm. Hingeschmissen wie ein rohes Stück Fleisch bei 30 Grad Hitze, verbunden mit ihrer und seiner Schwärmerei für ihren ach so geilen Körper. Keine Emotionen. Keine Details über Gefühle. Keine Logik. Es ist einfach nicht nachvollziehbar. Es ist stumpf dahin geklatscht, da ist so manches Fanfiction besser geschrieben als das hier. Was mich richtig aufgeregt hat ist, dass die Band nach Melbourne fliegt, um dort für die Tour zu proben, ist ja alles schon und gut. Aber es gibt in Melbourne keinen kleinen Markt, die Autorin schreibt das alles so, als wären die in einer kleinen Provinz, anstatt in einer Großstadt. Und die Szene als er ihr einen Kaffee reicht am frühen Morgen. Zum Brüllen. Sie nimmt die Tasse und schon ist er wieder mit ihr zu Gange. Was macht sie mit dem Kaffee? Genüsslich weiter trinken, die Tasse wegschmeißen? KATASTROPHAL.

Empfehlen möchte ich die Reihe niemanden. Das Buch trotzt vor Rechtschreibfehlern, fehlenden Wörtern, Zeitfehlern, Logikfehlern und einer ätzenden Selbstverliebtheit der Protagonistin. Ich weiß nicht was sich die Autorin dabei gedacht hat, aber das geht gar nicht. Die Idee war vielleicht gut, aber die Umsetzung ist einfach misslungen. Das muss ich so knallhart sagen.

Idee: 3/5
Emotionen: 0/5
Charaktere: 0/5
Logik: 1/5

Gesamt: 1/5


  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 2871 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 41 Seiten
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B00VOUODTO

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