Lehrer sein ist schön haben sie gesagt,
die Jugend ist dankbar, haben sie gesagt…
Naja…
Ein Leben am Limit!
Zum Inhalt:
»Hitler hat die Mauer gebaut«, glauben Abdul und Ronnie. Esra stylt sich im Disco-Islam: rosa oder türkis mit Glitzer und natürlich Kopftuch. Und Samira, die Klassenqueen, kann sich keine Sekunde von ihrem Handy trennen und hält hyperaktive Siebtklässler in Schach. An Frau Freitags Schule geht es immer voll ab. Ihr Alltag als Lehrerin ist absurd-komische Realsatire - verrückt, anrührend und vor allem sehr lustig. Aber Frau Freitag findet: Ich habe den schönsten Beruf der Welt.
Cover:
Das Cover finde ich recht einfach gehalten und hat mich auch nicht sonderlich angesprochen. Wir sehen hier eine comicartige Figur, die wohl einen Vogel oder so etwas Ähnliches darstellen soll, der ziemlich nach Gangster-Rapper aussieht. So eine Art Ghetto-Küken. Schöne Assoziation, aber mir persönlich zu einfach. Da hätte schon mehr kommen können. Trotzdem ist wohl eben jenes Küken für die weiteren Bücher der Autorin doch ein recht auffälliges Banner. Trotzdem können wir dem Cover noch nicht viel über den Inhalt des Buches entnehmen. Irgendwie schade.
Eigener Eindruck:
Frau
Freitag ist Lehrerin in Berlin, sie liebt ihren Job und plaudert in diesem Buch
aus ihrem Alltag. Das tut sie mit Stolz, das tut sie mit einer ordentlichen
Portion Ironie und sie tut es vor allem sehr anschaulich, was den Leser bereits
ab der ersten Seite voll mit hinein nimmt in die Krisenzone Schule – besser gesagt
Ghetto- Schule, denn die Autorin schafft es die Dialoge wirklich so krass zu
schreiben, dass man sich mitten drin fühlt im Berliner Schulleben. Und wow, das
ist wirklich gut, aber auch so was von zum Fremdschämen. Man hat aber auch
einige Dinge über die man Lachen kann. Klischees werden hier allemal bedient
und doch muss man als Ottonormalverbraucher den Kopf schütteln, wenn diese
jungen Menschen wirklich einmal auf die Welt losgelassen werden sollen. Himmel
hilf! Sieht man von den ganzen Klischees ab, die auch in sehr berühmten
deutschen Filmproduktionen bedient wurden, so bekommt man aber auch einen
Abriss davon, was in unserer Politik und Gesellschaft schief läuft. Man bekommt
einen Einblick in das harte Leben in denen sich Deutsche wie Ausländer fühlen
und Deutsche mit ausländischen Wurzeln von vor zich Generationen noch immer mit
ihren Wurzeln schmücken – Probleme und Denken übernehmen und sich irgendwie immer
wieder im Kreis drehen. Das stimmt nachdenklich und macht ein völlig neues Bild
und doch: vorwiegend bekommen wir den Kulturschock unseres Lebens und müssen
uns fragen, was hier schief gelaufen ist, denn zwischen Schule schwänzen,
Traditionen und auch der einen oder anderen Hackordnung unter den Kollegen
kommt immer wieder die eine Frage auf: Ist das wirklich so? Und warum
unternimmt hier keiner etwas? Sollte das Buch vielleicht auch einmal von
unseren Bildungsministern gelesen werden? Auf jeden Fall! Mir jedenfalls hat
das Buch viel gebracht: Spaß, Aufklärung und der Wunsch nach mehr aus der
verrückten Welt von Frau Freitag. Im Übrigen gefällt mir diese Art der
Buchschreiberei mehr als die Kriminalromane mit Fräulein Krise. Vielleicht
hätte ich erst mit diesem Buch hier anfangen sollen. Wer im Übrigen lesefaul
ist, der kann dieses Buch auch als Hörbuch bekommen. Das Wird von Caroline Kebekus
gelesen und macht auch richtig viel Spaß (nur mal so am Rande) – aber die Frau
hat es richtig raus das Hörbuch stimmungsvoll zu verpacken.
Fazit:
Wer nicht alle Klischees zu ernst nimmt, dem möchte ich dieses Buch hier gern empfehlen.
Idee: 5/5
Charaktere: 4/5
Logik: 4/5
Spannung: 4/5
Emotionen: 4/5
Gesamt: 4/5
Daten:
ISBN: 9783548373997
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Taschenbuch
Umfang: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: 11.03.2011
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