Mittwoch, 18. November 2020

Kein Prinz für Riley (Grimm war ein Bastard 1) von Anna Katmore

Auch unter dem Titel: Ein Prinz für Rotkäppchen

 Zum Inhalt:

Als Rotkäppchen auszog, um sich einen Royal zu fangen. 

 

Immer, wenn irgendwo jemand ein Märchenbuch aufschlägt und die drei magischen Worte "Es war einmal" liest, wird kurz darauf meine Oma gefressen. Öde Geschichte. Ich hätte viel lieber so etwas, wie auch Cindy und Dornröschen am Ende ihres Märchens bekommen. Ein Schloss und einen hübschen Prinzen dazu. Habt ihr schon mal einen Frosch geküsst? Da kommt kein Prinz bei raus. Ich hab's versucht. 17 Frösche und fast eine Kröte. Kein Glück. Was ich bekomme, ist Jack. Er ist der Wolf in unserem Märchen und beißt mich regelmäßig in den Po. Für ein romantisches Ende ist er leider untauglich. Dazu fehlen ihm einfach die guten Manieren - und natürlich die Krone. Denn ganz unter uns: Liebe passiert nur unter den Royals der Märchenfiguren. Leider fallen die aber nicht vom Himmel - nicht einmal hier in Märchenland. Darum werde ich mir morgen eine Prinzenfalle bauen und dann schreibe ich mein Happy End einfach neu. Basta. 

 

*hust* Hi, mein Name ist Jack - jap, wenn Riley hier etwas sagen darf, dann darf ich das auch.^^ Und die Idee mit dem Prinzenfutzi kann sie gleich wieder vergessen. Wir schreiben hier gar nichts neu. Wenn sie knutschen will, dann mit mir und sonst keinem ... Basta.

 

Cover:

Das Cover fand ich jetzt nicht sonderlich ansprechend, wenn ich ehrlich bin. Wir haben hier zwar eine schöne Adaption für das Märchen Rotkäppchen, indem das Mädchen auf dem Cover ein rotes Cape über den Kopf zieht, aber der Wolf in Form des Jungen im Hintergrund ist in meinen Augen einfach nichts aussagend. Er guckt halt ein bisschen vertrottelt, aber wirklich zum Märchen passt das nicht. Da hätte meiner Meinung nach schon etwas Wölfisches an ihm sein müssen. Auch dieses auf den Hintergrund gepappte finde ich nicht sonderlich ansprechend, das wirkt unstimmig und irgendwie wie gewollt, aber nicht gekonnt. Zugegriffen habe ich hier nur wegen dem Namen „Anna Katmore“.

 

Eigener Eindruck:

Riley ist das Rotkäppchen und immer wenn in der realen Welt ihr Märchen erzählt wird, dann muss sie dem Ruf folgen, sich auf den Weg machen und erleben, wie ihre Großmutter gefressen wird und wie sich der Werwolf Jake immer und immer wieder vom Jäger den Bauch aufschneiden lassen muss. Ist das Märchen vorbei, dann gehen sie alle wieder ihrer Wege. Riley in ihre gemütliche Hütte im Wald oder zum Treffen der Prinzessinnen, zu dem sie immer mit eingeladen ist und Jake verzieht sich meistens ins Pub, wo er mit den Prinzen eine Runde Pool spielt. Alles hat seine Routine, aber Riley ist es satt das alles immer und immer wieder zu erleben. Für sie steht fest, dass sie auch ein Happy End möchte und so weigert sie sich ihr Märchen mitzuspielen. Stattdessen überredet sie Jake mit ihr auf Prinzenjagd zu gehen, damit sie auch endlich ihr Happy End hat. Mit einem Pfeil aus dem Baum Amors bewaffnet hat Riley auch bald ihr potentielles Opfer gefunden – König Artus, aber dann kommt alles doch ganz anders und Riley muss sich fragen, ob es vielleicht nicht doch besser ist, von ihrem verbohrtem Vorhaben abzusehen…

 

Also Märchenadaptionen muss man schon lieben, wenn man sich auf diese Art der neuerdings recht beliebten Geschichten einlassen möchte. Wer eine Neuinterpretation schlichtweg nicht mag, dem empfehle ich hier die Finger davon zu lassen. Die Schreibweise der Autorin ist sehr angenehm und wenn die Geschichte erst einmal in Fahrt ist, dann flutschen die Seiten nur so daher. Jedoch muss man zu Beginn sehr aufpassen, um Zusammenhänge gut begreifen zu können. Zu Beginn bin ich auch nicht wirklich mit der Story warm geworden. Erst als Jake an den Auswirkungen des Unterlassens des Märchenspiels fast zu Grunde geht, so ab Mitte des Buches war ich dann Feuer und Flamme und war auch gespannt, wie es mit den beiden so weiter gehen wird. Bis dahin hatte ich vor allem nur eins: eine absolute Antihaltung zu der Protagonistin, weil sie so verbohrt mit ihrem Vorhaben daher kommt und anderen damit schadet, dass man sie einfach nur schütteln wollte. Und dann auch immer das ganze Geplänkel mit irgendwelchen Anspielungen war mir dann doch auch ein bisschen zu viel. Ehrlich gesagt hab ich auch fast aufgehört zu lesen, doch dann kam die Wende und es wurde richtig spannend. Der Cliffhänger zum Schluss war ziemlich gemein und ich frage mich ehrlich gesagt was nun noch alles passieren wird und welche Märchen wohl noch aufgegriffen werden – schon der erste Teil ist regelrecht überflutet – aber ich denke, wenn die Story jetzt so taff bleibt, wie sie ist, könnte ich noch ein absoluter Fan der Reihe werden. 

 

Fazit:

Das war einmal etwas erfrischend anderes und nach den anfänglichen Startschwierigkeiten konnte mich das Werk hier durchaus amüsieren. Wer Märchenadaptionen mag, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen.

 

Gesamt:  

4 von 5 Sterne

 

Daten:

ISBN: 9781717227560

Sprache: Deutsch

Ausgabe: Flexibler Einband

Umfang: 280 Seiten

Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform

Erscheinungsdatum: 01.05.2018

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