Dienstag, 12. Dezember 2017

Aquila von Ursula Poznanski

Zum Inhalt (Booklet):
Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen. 

Das Blut ist nicht deines. 
Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist. 
Halte dich fern von Adler und Einhorn ... 

Welchen Sinn soll das ergeben? Und was, zum Teufel, ist geschehen zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen?  


Das Buch:
Nika ist eine deutsche Studentin im schönen italienischen Siena. Dort hat sie sich eine WG mit der ebenfalls deutschen Studentin Jenny genommen. Es könnte besser nicht laufen. Doch eines Tages wacht Nika mit einem mörderischen Kater in ihrer Wohnung auf und weiß zuerst nicht, wo sie ist. Als ihre Gedanken klarer werden erkennt sie ihr Zimmer, kann sich aber nicht erklären wie sie hierhin gekommen ist und vor allem wo sie nur war. Ihre Kleidung ist schmutzverkrustet und ein Blick in den Spiegel zeigt ihr, dass sie eine Schramme quer über dem Gesicht hat. Was jedoch noch beunruhigender ist. Auf dem Badezimmerspiegel steht eine mysteriöse Nachricht - „Letzte Chance!“ - und je mehr Nika in den Alltag zurück kehrt, desto mehr muss sie feststellen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, denn ihr fehlen zwei Tage ihrer Erinnerungen. Dazu kommt, dass sie in der Wohnung eingeschlossen ist, ohne Handy, ohne Laptopakku, ohne Schlüssel und ohne ihren Pass. Ihre Mitbewohnerin Jenny scheint auch verschwunden zu sein. Lediglich ein Zettel in ihrer Hosentasche ist Nika geblieben. Und die Notizen darauf heißen nichts Gutes. Nika versucht Antworten darauf zu finden, doch je mehr sie forscht, desto verzwickter wird die Situation. Plötzlich wird nachts in ihre Wohnung eingebrochen und ein Mann scheint sie zu verfolgen. Nika spürt, dass etwas in den zwei Tagen geschehen sein muss, die ihr nun fehlen... und immer mehr Fragen werfen sich auf. Wer droht ihr? Ist Jenny in Gefahr? Und vor allem warum kann sie sich an nichts mehr erinnern?


Eigener Eindruck:
Die Geschichte von Nika ist sehr angenehm geschrieben. Schnell findet man in die Story und ist quasi ab der ersten Seite gefesselt, da man unbedingt wissen möchte, was denn nun mit Nika passiert ist. Je weiter die Story voran schreitet, desto mehr Fragen werfen sich auf und immer mehr unheimliche Dinge geschehen, die einen den Atem stocken lassen. Immer wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer für Nika kommen kann, dann setzt die Autorin noch einen drauf. Lange Zeit kann man nicht erahnen, was passiert sein könnte und fast bis zum Schluss wird man in der Sache immer wieder fehl geleitet. Als es dann zur Auflösung kam, da hat mir regelrecht die Luft zum atmen gefehlt, denn immer und immer wieder sind immer mehr Ungeheuerlichkeiten zu Tage gekommen und haben die Abgründe eines menschlichen Charakters aufgezeigt. Das Buch hat wirklich alles was ein Leserherz begehrt. Wir haben ausführliche Emotionen wie Angst und Kummer, aber auch Wut und Verzweiflung. Wir haben Charaktere mit denen man mitfiebert und für die man immer wieder hofft, dass alles gut ausgehen wird. Es gibt viele Geheimnisse und dadurch jede Menge Spannung. Und es gibt eine ordentliche Portion Details mit denen die Autorin beweist, dass sie die Geschichte nicht einfach nur so aus dem Ärmel geschüttelt hat, sondern richtig recherchiert hat.

Die Charaktere in dem Buch sind sehr verschieden und auch sehr vielschichtig. Während man Nika zu Beginn vielleicht ein bisschen mitleidig belächelt, weil man denkt, dass sie einfach zu viel Alkohol getrunken hat, muss man jedoch schnell feststellen, dass man eher mit ihr mitfiebern sollte. Durch ihre zielstrebige Art, weil sie unbedingt das Rätsel lösen und erfahren will, was geschehen ist, wird sie dem Leser sehr schnell sympathisch. Auch ist sie kein dummes Mädchen. Sie weiß, wann sie etwas für sich behalten soll oder wenn es an der Zeit ist, etwas von ihrem erlangten Wissen preis zu geben. 
Stefano als Nikas Helfer ist hingegen für mich ein zweischneidiges Schwert. Am Anfang fand ich ihn echt klasse, wie er ihr immer geholfen hat. Doch ab einen bestimmten Punkt – den ich hier nicht nenne zwecks Spoiler– war er mir einfach unsympathisch. Er hat in meinen Augen das Vertrauen von Nika nicht verdient. Ich an ihrer Stelle hätte ihn eiskalt abserviert und wäre dann meiner Wege gegangen.

Trotz dieses kleinen Mangels muss ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Ich habe es wortwörtlich regelrecht gefressen. Es hat mich wirklich so gefesselt, dass ich dafür nicht einmal einen Tag gebraucht habe und das ist wirklich selten. Deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung, wenn ihr eine Geschichte sucht, die spannend ist und voller Rätsel. Ihr bekommt hier einen ordentlichen Adrenalinschub – und das nicht nur einmal, das verspreche ich euch!


Cover:
Das Cover hat mich auf dem Flughafen sofort neugierig gemacht, es ist mir Wort wörtlich richtiggehend ins Auge gesprungen. Darauf zu sehen ist ein Teil eines schwarzen Adlers auf gelben Hintergrund. Was ich an dem Cover auch sehr schön fand waren die Erhebungen und der Glanz der Schrift. Hätte ich den Inhalt nicht noch gehabt, ich glaube ich hätte mir das Buch allein wegen dem Cover gekauft – ihr kennt das sicher – ein Verdachtkauf ;-)

Daten:
Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Loewe (14. August 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785586132
ISBN-13: 978-3785586136
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 13,5 x 3,8 x 21,1 cm

Idee: 5/5
Charaktere: 5/5
Emotionen: 5/5
Details: 5/5
Logik: 5/5

Gesamt: 5/5

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