Mittwoch, 23. März 2016

Blutsdämmerung von Tanja Rauch

Als das junge Mädchen Tamara einen schweren Unfall hat, scheinen ihre Lebenserwartungen sehr schlecht zu sein. Die Ärzte haben sie bereits aufgegeben und ihre Mutter ist schier verzweifelt, will sie nach ihrem Mann nicht auch noch ihre geliebte Tochter verlieren. Nachdem der Pfleger Zac dem Mädchen eine mysteriöse Flüssigkeit in die Blutbahn injiziert, verbessert sich der Zustand der Kleinen urplötzlich und sie führt ein ganz normales Leben, bis sie schließlich 19 Jahre ist und plötzlich etwas mit ihr ganz und gar nicht mehr zu stimmen scheint. Bei Recherchen im Netz trifft Tamara auf einen Mann, der ihr eine unglaubliche Geschichte erzählt. Denn sie wird zu einem Vampir und es ist seine Aufgabe, sie durch diese Zeit sicher zu geleiten. Für Tamara dreht sich ihr Leben innerhalb weniger Stunden um 360 Grad. Sie zieht bei ihrer Mutter aus, kündigt ihren Job und versucht von nun an ihr Leben als Vampir auf die Reihe zu bekommen. Als sie dem Vampir Julian begegnet scheint sie jedoch auf die schiefe Bahn zu geraten...

Da ich Vampirgeschichten liebe, konnte ich nicht an diesem Buch vorbei. Das war aber, so knallhart gesagt, mein Fehler. Ich habe das Buch tapfer zu Ende gelesen, muss aber sagen, dass ich wirklich schon lange nicht mehr so einen gequirlten Quark gelesen habe, wie hier und ich kann absolut nicht verstehen, wie dieses Buch solche guten Bewertungen bekommen hat. 

Die Geschichte begann wirklich gut und hätte wirklich eine echte Perle werden können, hätte die Autorin nicht immer wieder neue Charaktere eingebracht, ohne sie näher zu beschreiben. Außerdem fehlt es in diesem Buch immer wieder an glaubhaften Situationen. Es gibt keine detaillierten Gefühle. Tamara nimmt alles immer wieder leicht hin. Es wurde irgendwie immer absurder und immer wenn man dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, hat die Autorin noch einen drauf gesetzt. So haben wir also hier die Protagonistin, die eigentlich vor Panik fast umkommen müsste, dass sie gleich Blut trinken soll, um sich vollständig in einen Vampir zu verwandeln - nein, stattdessen stürzt sie mutig ihr Glas hinter und puff, ist sie auch schon ein Vampir und kommt ja so super mit ihrer Situation klar. Die nächste absurde Szene ist die, wo sie auf Julian trifft - klassisch in einer Disco. Sie sehen sich, puff, sie landen in der Kiste, puff, sie ist hin und weg - und megazauberpuff - wegen ihm wird sie zu einem blutrünstigen Vampir, der einfach lustig draufhin mordet. Wo sind die Emotionen? Wenn sie schon im Blutrausch ist, dann will ich als Leser auch wissen, wie der so ist - wäre doch schön gewesen mal zu lesen, wie sie fast wahnsinnig wird in ihrem Rausch, oder ähnliches. Aber nein... sie macht natürlich einen Entzug, nicht ganz freiwillig, aber sie schafft ihn UND geht zur Uni. Keine Gewissensbisse wegen den Toten, keine wirklichen Emotionen wegen ihre verflossene Liebe Julian, nein, sie studiert... nun gut, ist ja nicht so, dass nicht gleich der nächste Oberknaller auf den Leser wartet, denn ganz zufällig geht ihre Zwillingsschwester auch auf die Uni. Ja richtig gelesen. Eine unbekannte Zwillingschwester, die sich gleich bei der ersten Begegnung mit der Mutter zofft, wegläuft und - Achtung, it´s magic - Julian in die Arme läuft. Natürlich braucht Julian ja einen Ersatz und macht die Zwillingsschwester auch noch zum Vampir. Au Backe. Ich hab mich wirklich gefragt, wie man nur solchen Quark von sich geben kann... Ich könnte jetzt noch mehr abstruse Situationen beschreiben, aber ich möchte nicht das ganze Buch spoilern.

Ich muss sagen, dass ich wirklich mehr als enttäuscht bin. Ich war richtig sauer, als ich das Buch fertig hatte - das muss man erst einmal schaffen. Empfehlen kann ich dieses Buch niemanden. Lasst wirklich die Finger davon, wenn ihr etwas mit Anspruch sucht.


  • Taschenbuch: 328 Seiten
  • Verlag: BookRix GmbH & Co. KG (14. April 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3730993844
  • ISBN-13: 978-3730993842
  • Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 2,1 x 20,3 cm

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