Mittwoch, 3. Februar 2016

Vampirsohn (Novelle) von J. R. Ward

Claire steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß ganz genau, was sie kann und erreichen will. Sie braucht weder eine Pause, noch einen Mann an ihrer Seite. Als Rechtsanwältin ist sie es gewohnt sich schwierigen Aufgaben zu stellen und ihre Frau zu stehen. Doch dies ändert sich schlagartig, als sie eine Klientin besucht. Denn die alte Ms. Leeds möchte Claire nicht als Rechtsanwältin, sondern hat ganz eigene Pläne mit ihr. Ehe Claire sich versieht, wird sie hinterrücks betäubt und in den Keller gesperrt, welcher eigenartiger Weise wohnlich eingerichtet ist. Die junge Frau bemerkt bald, dass sie nicht allein in dem Wohnraum ist. Versteckt unter dem Haus lebt in Gefangenschaft der Sohn von Ms. Leeds. Seit 56 Jahren. Doch er sieht nicht älter aus als dreißig. Er ist anders als die Menschen. Er ist ein Vampir. Und er hat keinen Namen. Einmal im Jahr schickt seine Mutter ihm für drei Tage eine Frau, damit er sich von ihrem Blut ernähren kann. Stets begegnen ihm die Frauen mit Angst und Abscheu. Doch bei Claire ist es anders. Sie ist nett zu ihm. Spricht mit ihm und gibt ihm sogar einen Namen. Michael. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch die Zeit läuft ihnen davon und beide wissen, dass bald der Diener von Ms. Leeds kommen wird, um Claire wieder zu holen und Michael ihr die Erinnerungen an diese Tage nehmen muss...

Ich bin durch Zufall auf diese Novelle gestoßen und dachte mir, dass sie wohl ganz nett zu lesen ist, da alle so sehr von J.R. Wards Black Dagger schwärmen. Dass es sich hier um ein Erstlingswerk der Autorin handelt, stellt man schnell fest. Die Schreibweise ist noch sehr schnell und auf Details wird nicht sehr viel eingegangen. Trotzdem war die Geschichte interessant zu lesen. Die Grundstimmung, die hier aufgebaut wird, ist zum greifen nah und doch geht mir die Abhandlung der Geschichte viel zu schnell. Zu schnell kommen sich die beiden Charaktere näher und viel zu schnell gibt sich Claire mit ihrem Schicksal zufrieden. Mir fehlt der gewisse Grad an Emotionen. Die beiden sehen sich und sind sofort Feuer und Flamme füreinander. Wo bleibt die gewisse Portion Angst über das Ungewisse? Wo bleibt die Verzweiflung von Claire über ihre Situation? Das wird zwar alles angerissen, meiner Meinung nach aber viel zu kurz. Es ist unglaubwürdig, dass die beiden in so kurzer Zeit Gefühle füreinander entwickeln und quasi wissen, dass sie ohne den anderen nicht leben wollen oder können. Ganz nach dem Motto: Hallo hier bin ich, lass uns in die Kiste springen! Das finde ich etwas schade, da man da wirklich hätte mehr draus machen können, deswegen nur drei Sterne von fünf.

Empfehlen kann ich das Buch als kurzweiligen Lesespaß all denjenigen die eine Vampirgeschichte mögen. Wer auf überschwängliche Emotionen und Details hofft, der sollte hier lieber die Finger davon lassen.


  • Taschenbuch: 144 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (10. Januar 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453527895
  • ISBN-13: 978-3453527898
  • Originaltitel: The Story of Son
  • Größe und/oder Gewicht: 11,5 x 1,8 x 18,8 cm

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